Montag, 19. Mai 2014

Wie aus Feinden, Freunde wurden




Die beiden Nachbarn Hubert Liege und Frank Husemann wohnen schon seit ewigen Jahren nebeneinander. Früher verstanden sie sich auch sehr gut, aber seit einigen Jahren waren sie wie Hund und Katz. Über alles stritten sie, und sprechen taten sie schon lange nicht mehr miteinander. Immer wenn sie sich in der Stadt trafen gingen sie sich aus dem Weg. Die Feindschaft wurde noch schlimmer, als die Frauen von den Nachbarn fast zur gleichen Zeit verstarben. Die Männer hatten sich überhaupt nichts mehr zu sagen.
Als Hubert Liege einmal wieder in der Stadt war, hörte er von einem Bekannten, dass sein Nachbar Husemann an Krebs erkrankt sein soll. Nachdem er das hörte wurde er richtig traurig und empfand Mitleid mit seinem " Feind". Er beschloss ihn sofort am morgigen Tag zu besuchen.
Als er klingelte dauerte es eine ganze Weile, bis Frank Husemann aufmachte. Er dachte schon er wolle ihm nicht öffnen. Frank Husemann sah nicht gut aus. Die Krankheit hatte er nicht erst seit gestern. " Frank, ich habe gestern erfahren, dass es dich erwischt hat. Es tut mir leid. Ich hatte selber einmal Krebs vor vielen Jahren, ich weiß wie man sich da fühlt. Aber du darfst nicht aufgeben, du packst das auch, und wenn du willst kann ich dich ja zu den Chemos fahren. Und dich ein bisschen entlasten im Haushalt, wenn es dir einmal nicht so gut geht. Ich will dir wirklich helfen, in schlechten Zeiten muss man doch zusammen halten."
" Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Hubert. Ja, wenn du es wirklich ernst meinst, freue ich mich über jede Hilfe."
Gesagt, getan. Hubert entlastete seinen Nachbarn wo er nur konnte. Beim Einkaufen, im Garten, bei der Hausarbeit. Er fuhr ihn zu allen Ärzten und spielte mit ihm Abends Schach. Je mehr Zeit verging, desto
besser verstanden sich die beiden wieder. Eines Tages als Frank für eine Untersuchung zum Arzt musste, kam er strahlend aus dem Wartezimmer wieder heraus. Er hörte gar nicht auf zu lachen. " Was ist los Frank," sagte Hubert. " Der Arzt sagte mir gerade, dass der Krebs wieder verschwunden sei. Die Chemotherapie  
hätte vollen Erfolg gehabt. Ich sagte dem Arzt, dass du mir beigestanden hast. Der sagte mir, dann müsste ich mich aber bei dir bedanken. Das brauchte mir der Arzt gar nicht sagen. Ich sagte ihm das ich wohl wüsste das mein bester Freund Hubert am meisten geholfen hat." Hubert antwortete:" Das habe ich auch gerne gemacht für meinen Freund Frank." Die beiden lagen sich sehr lange in den Armen und sie sagten:" Aus Feindschaft kann man auch wieder Freundschaft machen und wenn man auch noch so alt ist. Gott sei dank ist das so. " Ich hoffe, Hubert, das sich viele ein Beispiel an uns nehmen." " Das hoffe ich auch," antwortete Hubert.








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