Samstag, 21. November 2015

Im Tiefschlaf zurück ins Gefängnis (Eine coole Socke)









                                  Im Tiefschlaf zurück ins Gefängnis
                                                 ( Eine coole Socke)

Magnus Lindgren ist seit vielen Jahren Förster in Schweden. Magnus war schon etwas älter mit seinen 62 Jahren. Aber trotzdem seinen Beruf als Förster hat er bis dato immer pflichtbewusst erfüllt. Er hatte seinen Wagen in der Werkstatt stehen, aber am Montag sollte er ihn wieder bekommen. Es war Samstagabend. Er hatte sich gerade eine Zigarette angesteckt und wartete nun gespannt auf die Nachrichten die um Acht Uhr abends im Fernsehen begannen. Er sah noch die Uhr im Fernsehen die die Sekunden herunterzählte bis auf Acht. Er sah noch wie die Uhr zwei Sekunden vor Acht anzeigte als es plötzlich ganz dunkel wurde bei ihm im Wohnzimmer. Im ersten Moment erschrak er, dann hielt er den Atem an und guckte in die Dunkelheit. Er hatte etwas Angst. Er machte sein Feuerzeug an, das er noch in der Hand hielt. Er konnte nicht viel sehen. Draußen tobte ein Schneesturm. Er hörte den Wind heulen, der durch die Fensterritzen pfiff. Seit Tagen liefen Wölfe um das Haus bei diesem dichten Schneetreiben. Der Schnee lag Meterhoch am Haus entlang und Magnus hörte die Wölfe heulen, als er langsam mit dem Feuerzeug in Richtung Flur ging, wo der Stromkasten an der Wand hing. Schnell schaute er nach ob die Sicherungen noch alle in Ordnung waren. Zu seinem Schrecken musste er feststellen, dass drei der wichtigsten Sicherungen kaputt waren, aber er wusste, dass er nur noch eine Ersatzsicherung im Haus hatte. Er griff in seine Hosentasche um sein Handy heraus zu holen um jemanden anzurufen, der ihm helfen konnte. Er machte das Handy an und sah mit entsetzen, dass der Akku leer war. Er wollte ihn später aufgeladen haben, aber nun ohne Strom. Er konnte ihn nicht aufladen und deshalb niemanden anrufen. Er hätte noch einen Notruf starten können, aber dafür fand er die Situation in der er sich befand, nicht schlimm genug. Er ging wieder ins Wohnzimmer zurück. Dass Feuerzeug war im Moment die einzige Lichtquelle die er hatte. Er ging an den Stubenschrank und öffnete eine Schublade, wo er Kerzen finden wollte. Gott sei Dank fand er noch fünf halb abgebrannte Kerzen. Er nahm sie alle heraus und legte sie auf den Stubentisch. Eine steckte er an, die anderen wollte er noch schonen. So langsam merkte er in was für einer Lage er sich befand, weil das Försterhaus ganz alleine im Wald stand und der nächste Ort 5 Kilometer entfernt war. Er könnte nicht zu Fuß diese Strecke bewältigen, weil er schon etwas humpelte und bei diesem Schneetreiben würde er auf halber Strecke schlapp machen. Und die Wölfe hatten bestimmt auch Hunger. Magnus ging auf den Flur um Holz in den Ofen nach zu legen.

















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  Gott sei Dank brauchte er noch nicht frieren, aber viel Holz hatte er nicht mehr im Haus. Aber neben dem Haus lag noch genug. Aber als er sich wieder ins Wohnzimmer setzte, wo die Kerze ein bisschen Licht brachte, dachte er mit Grausen daran, dass er eigentlich nie Besuch kriegte am Wochenende. Wenn er doch nur sein Auto hätte, aber das stand ja in der Werkstatt im Ort. Wo er noch so nachdachte klopfte es auf einmal an der Haustür. Er erschrak. Der Förster ging an die Tür und machte sie vorsichtig auf. Da standen zwei Männer vor der Haustür. Eine Taschenlampe brannte in einer Hand der beiden Männer und leuchtete in das Gesicht des Försters. „ Ja, bitte. Was wollen sie? Wer sind sie“, fragte der Förster die beiden finster aussehenden Gestalten. „ Entschuldigung, der Herr. Wir sind liegen geblieben mit dem Auto. Kein Sprit mehr. Warum ist denn alles dunkel bei Ihnen?“ „ Ich habe einen Stromausfall. Drei Sicherungen sind durchgebrannt. Wo ist denn genau ihr Auto liegen geblieben?“ „ An der Hauptverkehrsstraße. Wir sind zu Fuß etwa fünf Minuten gegangen bis zu ihrem Haus. Ist das ein Försterhaus?“ „ Ja wohl. Ich bin der Förster von Haku. Das Dorf, das etwa in fünf Kilometer Entfernung liegt.“ „ Das ist ja eine ganz schöne Strecke bei diesem Schneesturm, “ sagte der kleinere von den beiden Männern. Der Große hatte noch gar nichts gesagt. Der Förster sagte nach einer kurzen Redepause: „ Wollen sie hier bleiben?“ Und im nächsten Moment fragte er: „ Haben sie ein Handy mit?“ „ Nein leider nicht, sagten beide fast gleichzeitig“ Der Förster guckte sich nun das erste Mal die beiden Männer etwas genauer an und sie kamen ihm irgendwie bekannt vor. Aber er wusste nicht woher. „ Ich kann sie ja schlecht durch die Kälte laufen lassen. Also kommen sie herein.“ Der Förster ging vorweg und die beiden Männer gingen langsam hinterher. „ Wenigstens ist es warm hier, “ sagte der große Mann als sie in die Stube gingen. Der kleine Mann, der die Taschenlampe hatte leuchtete in den Raum. Er sah zwei Sessel in der Stube drin stehen. „ Können wir uns dort hinsetzen, Herr Förster?“ „ Ja das können sie machen Woher kommen sie eigentlich?“ „ Aus Wali. Etwa dreißig Kilometer von hier entfernt.“ „ Auf einmal wusste der Förster, wo er die beiden Männer gesehen hatte. Im Fernsehen in den 19 Uhr Nachrichten. Die beiden werden von der Polizei gesucht und sind in Wali aus dem Gefängnis geflohen. Der Förster täuschte sich bestimmt nicht. Er war sich sehr sicher. Als er sich auf das Sofa setzte zitterten seine Hände ein wenig, aber in der dunklen Stube konnten die beiden Männer es nicht sehen. „ Ich kenne die Stadt. Ist ganz schön da. Haben sie Hunger?“ wollte er mit dieser Frage vom Thema ablenken. „ Ja, das kann man wohl sagen.“
„ Ich gehe mal in die Küche und hole ein paar Schnitten Brot und ein bisschen Wurst als Belag.“ Er nahm die Kerze und ging in die Küche um die Brote zu machen.

















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„Das sind doch diese beiden Mörder. Na toll, was mache ich jetzt“, dachte der Förster. „Ich darf mir nichts anmerken lassen. Sobald die wissen, dass ich Bescheid weiß über sie, dann werden sie ungemütlich glaube ich.“ Deshalb kam Magnus schnell zurück und gab den Männern die beschmierten Brote. Er selber aß auch zwei Scheiben Brot. Während sie ihre Brote herunter schlangen sprach niemand von den Dreien. Sie waren mit ihren Broten sehr beschäftigt. Auch nachdem sie fertig waren mit dem Speisen sagte erst einmal keiner etwas.
„ Der Förster sagte zuerst was: „ Haben sie genug gegessen, meine Herren?“ „ Oh ja vielen Dank. Das haben wir.“ Wollen sie morgen versuchen, wenn es hell ist bis nach Haku zu laufen um einen Ersatzkanister voll zu machen mit Treibstoff für das Auto?“ „ Oh ja. Das könnten wir machen. Dürfen wir heute Nacht hier in ihrem Försterhaus verbringen?“ „ Aber natürlich. Man muss doch den Mitmenschen helfen. Aber ich habe nur noch ein weiteres Bett im Haus außer mein eigenes. Einer muss auf dem Sofa schlafen.“ „ Kein Problem, Herr Förster.“ „ Ich heiße Lindgren. Magnus Lindgren.“ „ Ja, ja.“ sagte der kleine Mann mit verrauchter Stimme. „ Aber sie sind doch Förster. Und deswegen spreche ich sie so an.“ „ Wie sie wollen:“  sagte Magnus zu dem kleinen Mann. Der Große sprach immer noch nicht so richtig. „ Jetzt haben sie bestimmt Durst auf etwas Warmes. Ich habe für uns Tee zubereitet.  Ich hole die Tassen aus der Küche.“ Magnus ging in die Küche stellte die drei Tassen Tee auf ein Tablett und trug es in die Stube. Er stellte jedem eine auf den Tisch und nahm sich zuletzt selber eine Tasse. Die beiden Gangster hatten nach dem Essen der Stullen sehr viel Durst, so dass sie ihren Tee sehr schnell ausgetrunken hatten. Magnus trank ganz in Ruhe seinen Tee aus. „ Oh, ich werde so müde auf einmal sagte der Kleine und der Große sagte gar nichts mehr. Er schlief schon. Und der Kleine ein paar Sekunden später ebenfalls. Magnus hatte in der Küche ein paar Schlaftabletten in den Tee gemischt. Nun konnte er die beiden Flüchtigen auf ihren Sesseln mit einem Seil festbinden.
Die Polizei war schon längst unterwegs und suchte die Flüchtigen Gangster. Als die Polizei zum Försterhaus kam um nach den Gangstern zu suchen, war der Förster schon an der Tür und sagte: „ Herr Polizist. Ich glaube ich weiß wonach sie suchen. Ich habe die beiden Verbrecher in den Schlaf gebracht und festgeschnürt. Sie brauchen sie nur noch mitnehmen.“ „Aber Herr Förster, wie ist ihnen denn das gelungen?“ „ Ja wissen sie Herr Polizist. Ich habe nur Glück gehabt. Wenn bei mir der Strom schon eine Stunde eher ausgefallen wäre, dann hätte ich gar nicht gewusst wie die Flüchtigen aussahen. So hatte ich sie im Fernsehen gesehen um 19 Uhr. Und Tee zubereiten, dass ist nicht so schwer.“

















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 „ Sie sind aber cool drauf, sagte der Polizist. Der Förster fuhr mit in das Dorf und die beiden Gangster wurden in das Gefängnis zurück gebracht. Wo sie in ihrer Zelle weiterschliefen und erst eine Stunde später wieder wach wurden. Sie wussten nicht was mit ihnen geschehen war, aber sie saßen wieder hinter Schloss und Riegel.
Der Förster wurde noch den gleichen Abend  wieder in das Försterhaus gefahren und er wechselte seine Sicherungen aus und blieb das ganze Wochenende mit Strom alleine im Försterhaus.
Als am Montag sein Auto wieder zurück gebracht wurde, kam der Mechaniker mit einer Tageszeitung in der Hand. Und er las dem Förster vom Titelblatt vor. „ Förster hat zwei Gangster im Schlaf überwältigt. Als sie wieder wach wurden saßen sie schon wieder hinter Gittern.“ Nachdem er das dem Förster vorgelesen hatte sagte der Mechaniker zu ihm: „ Du bist doch echt eine coole Socke.“ Und Beide mussten laut lachen.