Samstag, 30. Juni 2018

Holgers Traum ( Alaska )









                                                 Holgers Traum

Holger Wolf war es satt, jeden Tag zu Hause alleine, keine Arbeit. Wie oft ist er schon umgezogen, aber nirgendwo fühlte er sich richtig wohl, oder daheim. Er war reif für die Insel so zu sagen. Er spielte schon lange mit dem Gedanken Deutschland zu verlassen. Sein großer Traum war es einmal mit einem Hundeschlitten durch Alaska zu reisen. Hunde mochte er schon immer und am besten gefielen ihm Huskys. Seit ein paar Jahren besaß er einen eigenen Husky. Er kümmerte sich liebevoll um seinen Hund. Vor allem sah er zu, dass er genügend Auslauf hatte. Holger ging selber gerne spazieren oder joggen und immer hatte er seinen Hund dabei. Den Winter mögen Holger und sein Hund besonders gerne. Ihm gefiel es, wenn alles weiß zugedeckt war auf dem Boden, die Bäume im Wald alle mit der weißen Pulverschicht zugeschneit waren. Für Holger konnte es das ganze Jahr Schnee liegen. Die Kälte machte ihm nichts aus. Den Sommer fand er langweilig. Wenn es Herbst wurde dann blühte er richtig auf, um dann im Winter auf Hochtouren zu sein. Schneewanderungen mit seinem Hund Asta waren für ihn ein Vergnügen ganz besonderer Art. Dann konnte es schon einmal sein, dass er ein oder zwei Stunden unterwegs war mit Asta.
Holger ist ein typischer Einzelgänger, er kannte zwar viele Leute durch seine Ausflüge mit Asta, aber er hatte keinen Freund oder so etwas. Ihn störte dass auch nicht, manchmal war er sogar gerne alleine unterwegs. Nur sein Husky, der war immer dabei. Sein Ein und Alles. Holger hatte schon einige Male in den vielen Stunden, die er alleine zu Hause war, darüber nachgedacht und auch schon sich Gedanken gemacht, ja sogar durchgespielt wie es wohl wäre in Alaska. In diesem weitem, weißen Land. Und die Gedanken waren sehr positiv, wenn er sich überlegte, wie schön es sein könnte mit ein paar Huskys und einem Hundeschlitten über den schneebedeckten Boden zu gleiten. Er ist ein richtiger Naturbursche.
Als er noch gearbeitet hatte, hat er sich eine ganze Menge Geld zusammen gespart.
Alles für seinen Traum Alaska und alles was dazu gehörte. Das Geld würde reichen sich noch ein paar Huskys zu kaufen und den Hundeschlitten. Er wollte erst einmal durch das Land reisen und vielleicht irgendwann ein Holzhaus dort bauen, um von da aus seine Touren mit den Hunden zu machen.
Aber er hatte auch viele Zweifel, ob alles klappen würde, aber er dachte sich, dass ein bisschen Risiko zum Leben dazu gehörte. Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Was hatte er schon zu verlieren. Er hatte hier in Deutschland nichts was ihn halten konnte. Er hatte keine Eltern, keine Tanten keine Onkel, er hatte keine eigenen Kinder.

















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Von seiner Verwandtschaft lebte niemand mehr. Er Hatte keine Geschwister. Nichts war da was ihn unbedingt an Deutschland binden konnte. Er war nun 45 Jahre alt, er wusste, wenn nicht jetzt, dann ist es vielleicht zu spät. Jetzt war er noch in einem Alter, wo es sich lohnte noch etwas Neues im Leben zu beginnen. Er war sehr sportlich und schlank, ja fast schon durchtrainiert. Er fühlte sich stark und hatte auch Mut so ein Abenteuer einzugehen. Eigentlich stand schon fest für ihn, dass er nach Alaska gehen wird, nur wann, dass hatte er noch nicht festgelegt. Dann dachte er auf einmal: „ Worauf warte ich eigentlich?“ Und er beschloss noch in diesem Jahr auszuwandern. Er der Jahrgang 1968 ist, wollte er im Winter 2013 auswandern. Ein großer Schritt für ihn. Aber er wusste auch, dass noch einiges auf ihn zukommt. Er musste erst einmal einen Antrag stellen in Alaska, ob er überhaupt einwandern durfte. Und gleichzeitig wollte er einen Auswanderungsantrag in Deutschland bei der Behörde stellen. Aber diese zwei Sachen wollte er als erstes in Angriff nehmen. Wenn diese Anträge durch sind, dann kann er sich um alles andere kümmern.
Sein Haus, das er von den Eltern geerbt hatte, wollte er verkaufen. Aber bevor die Formalitäten nicht gemacht wurden, brauchte er erst gar nichts anderes beginnen. Denn als Erstes musste er wissen, ob er einwandern durfte. Wenn da keine positive Antwort bei ihm einging, brauchte er gar nicht weitermachen, und dann wäre der Traum schon ganz am Anfang geplatzt.
Um seinen Traum verwirklichen zu können, brauchte er erst einmal sehr viel Geduld, denn es konnte dauern bis die Einwanderungsbehörde sich meldete. Aber geduldig, das ist Holger. Und wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er dass auch durch und diesen Schritt hatte er sich schon länger überlegt, doch jetzt, sobald es ging sollte es auch in die tat umgesetzt werden. Er hatte sich schon innerlich darauf vorbereitet, an ihm sollte es nicht scheitern. Den Verkauf seines Wohnhauses hat er einem Makler anvertraut. Da hatte er keine Ahnung von. Aber mit Hunden kannte er sich ganz gut aus und speziell mit Huskys. Als Vorbereitung auf Alaska kaufte er sich ein Buch über das Land und den Menschen, die dort wohnten. Er wollte nicht in ein Land, das er nur vom Weltatlas kannte, einwandern. Besonders freute er sich auf den Schnee, auf die Kälte und das herum reisen mit einem Hundeschlitten, bestückt vielleicht mit sechs Huskys, Asta mit inbegriffen. Ein  Buch über Hundeschlitten und den Umgang mit den Hunden wollte er sich auch noch beschaffen. Er hatte ja jetzt genug Zeit, bis die Bestätigung von der Behörde kam. Trotzdem wusste er, dass es auch ein kleines Abenteuer war, was er da geplant hat. Aber er mochte auch Abenteuer. Also auch kein Problem für ihn.

















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Sein Abenteuer hieß Alaska, der nördlichste Staat der USA, mit ca. 683 000 Einwohnern. 16 % der Einwohner sind Eskimos und Indianer. Die Hauptstadt Alaska heißt Juneau. Alaska hat eine eingeschlossene Hochfläche ( Yukon), die meistens bewaldet ist und wo es viel Wild gibt. Die Hochfläche ist von vergletscherten Kettengebirgszügen umgeben. Der höchste Berg ist der Mount McKinley mit 6193 Metern. All das hatte Holger aus einem Buch erfahren, was er sich gekauft hat, von dem er schon die ersten paar Seiten gelesen hatte. Es hörte sich tatsächlich wie ein Abenteuer an, aber ein schönes Abenteuer.
Holger war richtig glücklich, wenn er an die Zeit denkt die vor ihm liegt. Auch Asta merkte dass irgendetwas mit seinem Herrchen passiert ist. Holger hatte richtig Vorfreude.
Jeden tag guckte er mit Spannung in den Briefkasten, ob schon etwas von Alaska dabei war. Er wartete auf die Einwanderungsbestätigung. Es wurde Herbst in Deutschland, drei Wochen
War der Antrag nun schon abgeschickt und noch keine Antwort. Holger Wolf bereitete sich aber schon vor, für das große Abenteuer Alaska. Er trainierte jeden Tag mit seinem Husky, er war viel draußen mit Asta. Asta war nun drei Jahre alt. Ein schöner, junger Hund, den er da hatte. Am liebsten gefielen Holger die eisblauen Augen von Asta. Aber insgesamt gesehen fand Holger seinen Hund einfach toll. Auch sein Hund war durchtrainiert, durch die vielen Spaziergänge, die er mit seinem Herrchen immer machte. Und die vielen Waldläufe. Jeden tag gingen die beiden in die Natur, um sich so richtig auszutoben. Stöckchen holen, ins Wasser springen, Hindernisse überwinden. Das alles machten die beiden gemeinsam. Und Holger machte das auch sehr gerne. Aber die beiden mussten sich auch vorbereiten auf das Land, dass sie beide Holger und Asta nicht so richtig kannten. Ja gar nicht kannten. Holger konnte sich ein wenig vorbereiten durch das Buch indem er gerade las. Aber wie waren die Menschen wirklich. Das konnte Holger wahrscheinlich erst dann erfahren, wenn er in Alaska war. Holger der wirklich sportlich schon aussah, nahm in der Zeit, in denen er auf die Einreise wartete, fast 8 Kilogramm bis jetzt ab. Er legte sich aber auch richtig ins Zeug und Zeit, die hatte er sowieso genug. Er konnte nicht viel machen, bis die Bestätigung bei ihm einging. Allerdings konnte er sich schon einmal umhören, wo er noch fünf weitere Huskys kaufen konnte. Als erstes versuchte er es bei dem Huskyzüchter, bei dem er schon Asta gekauft hatte. Die Hunde sollten ungefähr das Alter von Asta haben. So ca. 3 Jahre alt. „ Hallo, Herr Atlas, wie geht es ihnen?“ „ Mir geht es gut. Und ihnen Herr Wolf?“ „ Mir geht es auch gut. Weswegen ich hier bin, Herr Atlas. Ich möchte bei ihnen fünf Huskys kaufen. Wenn es geht sollen die Hunde im Alter von 2 – 4 Jahre sein. Nicht älter.“ „ Gleich fünf Huskys. Was haben sie vor? Wollen sie Hundeschlittenrennen fahren.“







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„ Mehr noch, ich möchte nach Alaska auswandern.“ „ Was das wollen sie sich trauen? Haben sie keine Angst davor?“ „ Nein. Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt auszuwandern. Ich habe keine Angst.“ „ Also ich hätte Angst, Herr Wolf. Alles hier stehen und liegen zu lassen, das könnte ich nicht.“ „ Es ist halt ein Abenteuer, aber ich lasse mich gerne darauf ein. Es ist halt ein Kindheitstraum für mich, und der wird sich hoffentlich bald erfüllen.“ „ Sie haben ja Mut, Herr Wolf. Aber sie haben Glück, ich habe noch genug Huskys die zwischen 2 und 4 Jahre alt sind.“ „ Das ist ja super. Ich freue mich, Herr Atlas. Kann ich mir die Tiere schon einmal ansehen?“ Herr Atlas zeigte Herrn Wolf die fünf Huskys, die nicht in einen Käfig, sondern in einer eingezäunten Wiese hinter dem Haus herumtollten. „ So stell ich mir das vor. Glückliche Hunde, die nicht in einem engen Käfig behaust sind, sondern fast in der Freiheit. Hier haben sie genug Auslauf. So muss dass sein.“ Und wie gefallen ihnen die Huskys?“ „ Sehr gut. Sehen alle gesund aus und kräftig dazu. Ich glaube wir kommen ins Geschäft, das sind wirklich schöne Tiere. Und ich kann mir die fünf Huskys selber aussuchen?“ „ Aber selbstverständlich. Die Hunde sind ja dann in Alaska ihre ständigen Begleiter. Lassen sie sich ruhig Zeit bei der Auswahl der Hunde. So ein Tier muss mit dem Menschen auch gut zusammen passen. Am Besten sie gehen in das Gehege und beschnuppern erst einmal die Hunde ein wenig. Sie werden merken, welche zu ihnen passen. Hören sie auf ihr Herz, dass ist in allen Lebenslagen sehr wichtig. Hunde haben  auch ein gutes Gespür dafür, ob ein Mensch es gut mit ihnen meint oder nicht.“
Holger Wolf geht auf die Wiese wo alle Hunde waren, und er ging auf einen zu, streichelte den Hund auf den Rücken, und griff vorsichtig ins Gesicht.
Der Hund knurrte nicht, er war nicht nervös. Er freute sich und wedelte mit dem Schwanz. Holger war auch sehr erfreut über dieses schöne Tier. „ Wie heißt der Hund?“ „ Kira. Eine schöne Hündin. Da haben sie eine gute Wahl getroffen.“ „ Ja, ich glaube Kira möchte ich kaufen. Sie gefiel mir schon, als ich sie vorhin das erste Mal sah. Können die Hunde, die ich einmal später bei ihnen kaufen werde, so lange hier bei ihnen bleiben bis ich die Ausreise antrete? Dann hole ich mir die Hunde kurzfristig.“ „ Natürlich können die Hunde solange hier bleiben. Sie haben ja auch kein Platz in ihrem Haus. Das verstehe ich doch. Wie wollen sie denn die Tiere mit rüber nach Alaska nehmen?“ „ Entweder mit einem Schiff zur USA rüber und den Rest mit dem Auto, oder mit dem Flugzeug.“ „ Das geht schon?“ „ Ich hoffe es Mal. Bis es so weit ist, findet sich schon eine Lösung.“ „ Dann kommt aber noch viel auf sie zu, Herr Wolf.“ „Ja, jetzt möchte ich mir erst einmal die vier weiteren Hunde ansehen, für die ich mich entscheide. Wo sind denn die Hunde, die für mich in Betracht kommen?“
















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„ Ich zeige sie ihnen, dann können sie ihre Auswahl treffen.“ Etwa eine halbe Stunde blieb Holger Wolf bei dem Huskyzüchter und schließlich fand er vier weitere Hunde, die er später mit nach Alaska nehmen wollte. „ Also Herr Wolf, jetzt erzähle ich ihnen erst einmal wie die Tiere im einzelnen heißen, die sie sich ausgesucht haben. Kira war ja ihre erste Wahl, dann haben wir noch Senta, Zora, Lala und last but not least, Zoro. Sie haben einen Rüden der Zoro heißt, und vier Huskyhündinnen. Mit ihrem Asta dabei, haben sie dann zwei Rüden unter ihren sechs Hunden.“ „ Könnte das ein Problem werden mit den zwei Rüden, Herr Atlas?“ „ Nein, Das glaube ich nicht. Die Hunde sind alle sterilisiert, so dass keine Rangelei oder es irgendetwas anderes entstehen könnte.“ „ Gut zu wissen, Herr Atlas.“ Holger, der Asta mitgebracht hatte, zu Herrn Atlas, freute sich, dass auch Asta sich über die anderen Hunde freute, denn er wedelte die ganze Zeit schon mit der Rute. Als sich Holger Wolf und Asta von Herrn Atlas verabschiedet hatten, fuhren sie wieder nach Hause.
Holger freute sich, dass er mit Herrn Atlas so gut zu Recht gekommen ist und war froh, dass er sich schon die Tiere ausgesucht hatte, die er mit nach Alaska mitnehmen wollte.
Es sind wirklich schöne Tiere und das wichtigste ist, dass sie alle gesund sind.
Für Herrn Wolf ist das wirklich wichtig, dass er gesunde Hunde kriegt. Immerhin sollten die Hunde ihn ein kleines Stückchen seines Lebensweges begleiten. Die Hunde würden so etwas wie seine kleine Familie sein. Er würde ja mit den Hunden die meiste Zeit alleine sein. Dann musste das Gespann gut zusammen arbeiten. Holger musste sich mit den Hunden einfach verstehen. Die Chemie musste einfach stimmen zwischen Hund und Mensch. Und Holger war sich sicher, dass die Chemie stimmte. Die Hunde hatten es auch richtig gut bei Herrn Atlas.
Das war ein Glücksfall für die Hunde. Darum brauchte sich Holger nicht mehr kümmern, die Hunde waren in guten Händen bei Atlas. Das wichtigste ist wohl, dass die Hunde alle gesund bleiben. Und Herr Atlas hatte Holger versprochen, dass er mit den Hunden auch etwas trainiert, damit sie in Form bleiben.
3 Monate später, als er mit Asta von einem Spaziergang  zurück kommt und in den Briefkasten guckt findet er einen Brief von Alaska da drin. Langsam macht er den Brief in der Küche auf  In dem Brief stand dass es möglich sei von Deutschland nach Alaska auszureisen, aber er müsste einer Arbeit nachgehen, wenn er in Alaska sei. Zum Beispiel als Waldarbeiter.
Holger hatte einen Bekannten in Alaska, den er vor ein paar Jahren auf der Arbeit kennen gelernt hatte und er war mit ihm noch im schriftlichen Kontakt. Er wollte ihm schreiben und ihn fragen, ob er eine Arbeit für ihn hat. John Miller, so heißt der Bekannte aus Alaska, würde ihm sicher bald zurück schreiben.
















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Er wird Holger bestimmt einen Arbeitsplatz beschaffen, und wenn es nur per forma sei, denn schließlich will Holger ja durch Alaska mit dem Schlitten fahren. Wenn es nicht anders ging, dann will er gerne einen Arbeitgeber angeben, aber zum Arbeiten will er nicht nach Alaska er möchte was erleben in der Natur. Er möchte ein Abenteuer in Alaska mit seinen Hunden. Holger musste nun wieder warten, auf den Brief von seinem Bekannten, John Miller. Aber es kam nicht so genau darauf an, wie lange es dauerte. Hauptsache er konnte dieses Jahr noch nach Alaska auswandern. Er überlegte ob er sich noch einmal durchchecken lassen sollte bei seinem Hausarzt, bevor er nach Alaska ging.
Einen Tag später saß er in dem Wartezimmer von seinem Hausarzt. Noch ein Patient war vor ihm dran, dann würde er aufgerufen und konnte ins Sprechzimmer zu seinem Hausarzt hinein gehen. „ Herr Wolf, bitte“, sagte die Sprechstundenhilfe. Holger ging ins Zimmer vom Arzt. „ Setzen sie sich, Herr Wolf. Was kann ich für sie tun?“ „ Also es ist so, Herr Doktor. Ich möchte auswandern aus Deutschland. Und wenn es geht noch dieses Jahr. Und ich möchte mit meinen Huskys und einem Hundeschlitten eine ganze Zeit durch Alaska fahren. Ich möchte mich der Natur stellen. Und deswegen möchte ich mich bei ihnen gesundheitlich durchchecken lassen. Ich möchte von ihnen wissen, wenn sie mich untersucht haben, ob ich dafür geeignet bin für so ein Abenteuer. Wenn sie etwas feststellen oder sie meinen es ist zu schwer für mich, dann würde ich mir ihre Argumente dafür anhören und wenn ich nicht gesund sein sollte würde ich mich beugen und alles wieder abblasen.“ „ Das sind klare Worte, Herr Wolf. Ich checke sie natürlich durch, wenn sie wollen. Aber wenn dann auf Herz und Nieren, wie man so schön sagt. Aber sie müssten einige Untersuchungen über sich ergehen lassen.“ Der Arzt nahm Holger Blut ab, er musste ein EKG, ein Belastungs-EKG, EEG machen und er wurde auf Krebs und Diabetes untersucht. „ Herr Wolf, nun haben wir schon viele Untersuchungen gemacht, aber bis wir alle Ergebnisse haben, dass dauert noch zwei Tage. Wenn sie in drei Tagen wieder kommen, dann besprechen wir die Ergebnisse der Untersuchungen. Ist das in Ordnung?“ „ Das hört sich gut an Doktor.“ Holger Wolf ist froh, dass er zum Arzt gegangen ist, denn wenn es ihm auch gut ging, es konnte immer mal eine Krankheit versteckt sitzen im Körper. Aber er hatte keine Angst vor den Ergebnissen, so wie es kommt so ist es. Als er nach drei Tagen wieder im Sprechzimmer beim Arzt saß sagte der zu Holger: „ Sie sind gut in Form. Es sind keine Anzeichen für eine Krankheit vorhanden. Sie sind kerngesund, Herr Wolf. Also von ärztlicher Sicht steht ihrem Abenteuer in Alaska nichts im Weg. Ihre Psyche ist auch stabil. Sie müssen mir nur versprechen, dass sie gut auf sich aufpassen in Alaska.“
 



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„ Das will ich ihnen gern versprechen, Herr Doktor.“ Machen sie es gut. Vielleicht sehen wir uns ja doch noch einmal wieder, wenn nicht, wünsche ich ihnen alles Gute.“ „ Das wünsche ich ihnen auch, Herr Doktor.
Holger war überglücklich, dass er ganz gesund ist, und dass seine Hunde auch gesund sind, darüber freute er sich noch mehr. Denn er wollte mit seinen Hunden viele schöne Jahre in Alaska verbringen. Die Hunde würden am meisten leisten in Alaska, wenn sie den Hundeschlitten ziehen müssen. Auf dem schneebedeckten eingeschlossenen Hochfläche zwischen vergletscherten Kettengebirgszügen. Die Hochebene wird vom Yukon, der Fluss der sich durch die Landschaft Alaskas schlängelt, geprägt. Durch diese  Landschaft möchte Holger bald mit seinen Schlittenhunden fahren. Das Schlitten fahren musste er auch noch üben, aber das wollte er in Alaska machen, wenn er im Schnee stand, mit den Hunden und dem Schlitten. Das wird sich alles noch erlernen, dachte er sich. Sein Haus, das hatte er gerade durch seinen Wohnungsmakler verkauft. Er kriegte eine gute Summe für sein ehemaliges Zu Hause. Jedoch der Makler hatte mit dem zukünftigen Besitzer des Hauses ausgemacht, wie mit Holger besprochen, dass der Hausbesitzer Holger noch in dem Haus wohnen bleiben konnte, bis es nach Alaska für ihn ging. Die späteren Hauseigentümer von Holgers Haus waren damit einverstanden. Also alles in Ordnung, dachte sich Holger. In den nächsten Tagen machte er ein paar Behördengänge. Es sollte ja alles geregelt sein, wenn er Deutschland verließ. Er ging zum Einwohnermeldeamt und zum Arbeitsamt. Und bei der Post, seine Anschrift abmelden und das Telefon, das wollte er zu aller letzt machen. Seine Möbel würde er zu Hause lassen, denn die Käufer des Hauses haben  die Möbel mitgekauft. In Alaska brauchte er auch keine Möbel, denn er wollte ja schließlich immer unterwegs sein. Mit dem Hundeschlitten in Alaska, er und seine Huskys gegen die Natur, wer würde stärker sein. Er freute sich auf diese Herausforderung. Mit seinen 45 Jahren, die er auf seinem Buckel hatte, war er noch Abenteuerlustig. Er wollte nicht einfach so mal eine reise machen, nein er wollte alt werden in Alaska. Er wollte dort sterben, aber nicht so früh, er wollte schon ein stolzes Alter erreichen. Seinen Hunden wünschte er das gleiche, obwohl, wenn er wirklich sehr alt werden würde, dann könnten ihn seine Hunde nur ein paar Jahre begleiten. Wenn die Hunde eines Tages nicht mehr wären, dann weiß er auch noch nicht wie es weitergehen soll, aber das würde er auch noch sehen. Er hoffte zuerst einmal, dass sie ihn mehrere Jahre begleiten würden. Er wollte eine Herauforderung, heute stand er dazu und später würde er auch noch dazu stehen. Wenn er sich einmal etwas vorgenommen hatte, dann blieb er auch dabei.
















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Die Idee nach Alaska auszuwandern, ist ja nicht erst gestern gekommen, die hatte er ja schon viel länger.
Nach zwei weiteren Wochen bekam er endlich Post von seinem Bekannten John Miller. Der schrieb ihm unter anderem, dass er auf jeden Fall, bei ihm arbeiten konnte als Waldarbeiter. Weil John wusste, was Holger vorhat, schrieb er noch dazu: „ Es ist egal wie viele Tage du im Jahr fehlst bei der Arbeit, du hast so zu sagen Gleitzeit. Wenn du da bist, bist du da. Wenn nicht dann nicht. Ich bezahle dir nur die Tage, die du auch da bist auf der Arbeit. Aber Geld spielt für dich ja keine Rolle. Weil ich weiß, dass du den Highway von Dawson Creek( Kanada) bis nach Fairbanks(Alaska) fahren willst, sehen wir uns dort in meiner Firma. Bis dann, lieber Holger.“ Jetzt kam langsam aber sicher dass Ende in Deutschland für Holger Wolf. Aber erst musste er wieder warten. Er schrieb der Einwanderungsbehörde in Alaska, dass er bei John Miller in Fair Banks eine Stelle als Waldarbeiter hat, und nun doch gerne einreisen möchte, wenn dem nichts mehr im Wege steht. Seine Hunde würden bis nach Kanada mit dem Flugzeug transportiert werden und von Dawson Creek aus bis nach Fairbanks mit einem speziellen Tiertransporter gebracht werden. Er selber wollte auch bis Kanada fliegen und dann den Highway bis Fairbanks entlang fahren. Aber erst musste er wieder warten auf die Einreisebestätigung. Aber jetzt musste er, dass es nicht mehr lange dauern würde. Und tatsächlich zehn  Tage später, als er seinen Briefkasten leert, findet er einen Brief von der Einwanderungsbehörde aus Alaska. Sie schreiben:
                                                                                    Sehr geehrter Herr Wolf

Ihren Antrag auf Einwanderung in Alaska haben wir genehmigt. Sie haben die notwendigen Vorraussetzungen selber geschaffen. Ihr Arbeitgeber in Alaska wird John Miller in Fairbanks sein, bei dem sie als Waldarbeiter beschäftigt sein werden. Diese Bestätigung hat uns Herr Miller selber schriftlich bei uns eingesandt. Die Auswanderung aus Deutschland ist ebenfalls stattgegeben worden, und zwar durch die Auswanderungsbehörde, die uns die Auswanderung von ihnen selber schriftlich bei uns eingereicht hat.
Die Auswanderung erfolgt demnach 14 Tage nach Eingang dieses Briefes und nach dem Datum dieses Poststempels. Wir wünschen  eine gute Einreise und eine schöne Zeit in Alaska. 

                                      Nils Lewis

Unterschrift: Vertreter der Einwanderungsbehörde
















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Als Holger diesen Brief sah leuchteten seine Augen. Er war überglücklich, endlich konnte sein Abenteuer beginnen. Und es war eine Reise ins Ungewisse, natürlich hatte er auch große Zweifel ob es ihm immer gut gehen würde und seinen Huskys, aber er wollte diesen großen Schritt wagen, und in ein fremdes kaltes Land einreisen und sich den Naturgewalten und den Gefahren durch wilde Tiere stellen.
14 Tage nach Erhalt des Briefes startete Holger seinen Flug bis zum Flughafen in Kanada in Dawson Creek und dann mit dem Auto 2450 KM bis nach Fairbanks in Alaska. Als er in Dawson Creek landete stieg er in ein Auto um nach Fairbanks zu fahren. Eine Strecke, die dreimal so lang ist, wie die Strecke von Hamburg nach München. Die ersten Kilometer verliefen auch sehr gut. Aber nach vierzig Kilometer Fahrt passierte es. Holger hörte einen Knall und musste gegenlenken, weil der rechte Vorderreifen geplatzt war. Er Hatte noch Glück dabei, weil er den Wagen auf der Straße halten konnte. Sofort stieg Holger aus und holte das Reserverad unter der Bodenklappe vom Kofferraum heraus. Schnell hatte er die rechte vordere  Seite hochgebockt und nahm den kaputten Reifen von seinem Wagen ab. Er legte ihn unter die Klappe vom Kofferraum. Dann brachte er das Reserverad an dem Wagen an. Nachdem die Schrauben alle angezogen waren und das Auto wieder runter gebockt war konnte er weiter fahren. Er hatte noch eine lange Strecke vor sich, so dass er mindestens noch eine Pause machen wollte. Auf der Hälfte der Strecke hielt er in einem kleinen Ort an und übernachtete dort. Er schlief sofort ein, müde von den Strapazen der Autofahrt und des Fluges und wachte erst den nächsten Tag wieder auf. Frisch ausgeschlafen ging er von seinem Zimmer aus in die Essecke des Restaurants und frühstückte erst einmal. Er aß zwei Brötchen mit Aprikosenmarmelade. Dazu trank er zwei Becher Kaffee. Er las etwas in der Zeitung, die auf dem Tisch lag, um später dann seine Übernachtung und das Frühstück bei den Wirtsleuten zu bezahlen. Gut gestärkt und mit neuem Elan fuhr er die zweite Hälfte der Strecke weiter. Als er dann wieder erschöpft nach der Autofahrt in Fairbanks ankam blieb er erst einmal im Auto sitzen. Die ganze Fahrt lang war er schon begeistert von der Landschaft. Als er sich ein bisschen erholt hatte, ging er zu allererst einmal nach seinen Hunden. Er wollte sich überzeugen, dass sie die Überfahrt bzw. Flug gut überstanden haben. Als er in die Tierhalle kam, wo die Hunde gehalten wurden, freuten sich Holger und auch die Hunde riesig über das Wiedersehen. Das Schwanzwedeln der Hunde signalisierte Holger, dass es ihnen gut ergangen ist. Er ging in die Halle und begrüßte jeden einzelnen Hund in dem er ihnen über das Fell streichelte. Er war froh, dass alles so gut geklappt hat mit der Anfahrt nach Alaska. Ein riesiger Stein ist ihm da vom Herzen gefallen.





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Nachdem Holger sich von seinen Hunden erst einmal verabschiedet hatte, ging er zu John Miller um sich anzumelden bei seiner Arbeitsstelle.
„ Guten Morgen John“, sagte Holger zu seinem alten Kollegen. „ Mensch Holger. Wie lange ist es he, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben?“ „ Frag mich nicht. Jahre. Viel zu lange.“ „ So und du willst bei mir arbeiten, Holger“, sagte John mit einem zwinkernden Auge. „ Du weißt ja was ich vorhabe, ich hatte dir ja geschrieben.“ „ Alles klar, Holger. Du brauchst dich nur in der Arbeiterliste eintragen und dann kannst du dein Abenteuer antreten. Und wenn du mal wieder hier bist und willst wirklich bei mir arbeiten, auch kein Problem. Du bist bei mir als beschäftigter eingetragen und du kannst jeder Zeit bei mir arbeiten.“ „ Vielen Dank. John.“ „ Aber Holger weißt du auch genau worauf du dich da einlässt. Durch Alaska mit einem Hundeschlitten, wie früher. Und das ganz alleine. Willst du nicht einen erfahrenen Trackführer engagieren, der sich hier auskennt?“ „ Ja, vielleicht hast du Recht, John. Aber ich möchte es gerne alleine schaffen. Das ist für mich fast so wie eine Prüfung. Wie eine Herausforderung für mich. Es dauert ja auch noch ein bisschen bis ich losfahren will. Ich muss mich erst noch erkundigen, was ich alles brauche und muss diese Sachen ja auch erst einmal besorgen. Bevor ich losfahre komme ich bei dir noch einmal vorbei.“ „ Das ist gut, Holger. Dann weiß ich wenigstens wann du los bist.“ „ Jetzt muss ich aber erst einmal eine Unterkunft suchen für mich. Die Hunde können in der Halle bleiben bis es losgeht. Tschüß, John. Bis bald.“ „ Tschüß Holger. Wir sehen uns“
Holger ging noch einmal zurück und fragte John: „ Oder weißt du vielleicht wo ich eine Unterkunft hier finde. Es werden bestimmt nur zwei Wochen sein, dann möchte ich mit der Fahrt beginnen.“ „ Weißt du was Holger. Du kannst bei uns wohnen für zwei Wochen.“ „ Ja, wirklich. Das ist ja super, John.“ „ Komm her ich fahre dich eben zu uns nach Hause. Meine Frau rufe ich vorher an, und dann können wir los.“ John fuhr Holger bis vor die Haustür in der die Frau von John schon stand und auf Holger und John wartete. John stellte Holger  seine Frau vor und fuhr dann gleich wieder auf die Arbeit. Sie bat Holger herein und zeigte ihm sein Zimmer. Das reichte für zwei Wochen. Hauptsache ein Bett zum Schlafen, dachte Holger. Aber das Zimmer war auch sehr groß, und sogar mit einem Fernseher.  Für abends.
Aber Holger hatte ganz andere Sachen zu regeln. Als erstes wollte er sich einen Hundeschlitten kaufen. Das konnte er vor Ort erledigen. Martha, die Frau von John fuhr ihn in die Stadt zurück, wo Holger so einiges besorgen wollte.

















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Zuerst guckte er in eine Halle wo Hundeschlitten ausgestellt waren. In dieser Halle standen zehn verschiedene Modelle von Schlitten. Die Waldarbeiter benutzten diese Dinger viel um an ihre Arbeitstellen zu kommen. Und es gab hier viel Wald und auch viel Waldarbeiter. Gut dass er gleich diesen Laden gefunden hatte. Er schaute sich eine ganze Zeit die Schlitten an. Sechs Huskys hatte er, die er vor den Schlitten spannen konnte. Asta würde ganz vorne laufen. Er wird der erste Hund des Schlittens. Der Hund, der die anderen antreiben sollte. Der Schlitten sollte nicht zu schwer sein für die Hunde, aber auch nicht zu klein für ihn selber, denn schließlich musste er selber und viel Gepäck darauf passen. Er suchte sich schließlich einen mittelgroßen Hundeschlitten, für ihn groß genug und wie er meinte, für seine Hunde nicht zu schwer. Er wurde eine Menge Geld los, aber er fand dass er auch einen guten Schlitten gekauft hatte für dieses Geld.
Danach ging er in ein Zeuggeschäft wo es warme Sachen zu kaufen gab. Er kaufte sich eine braune, dicke Wildlederjacke, die mit einem Fell innen gefüttert war und mehrere dicke Pullover. Und eine Thermohose für ganz kalte Zeiten, die bald mit Sicherheit auf ihn zu kommen werden. An diesem November morgen hatten sie hier – 6°.Celsius.
Er kaufte sich so eine Art Campinggeschirr. Eine gusseiserne Pfanne, Blechtöpfe, Blechtassen und einige Thermoskannen, die für eine niedrige Temperatur draußen, gut geeignet waren und zum Beispiel Getränke oder Essen schön warm halten würden.
Als  er schon so drei Sunden in der Stadt war und alles besorgt hatte, rief er von einer Telefonzelle aus Martha an, damit sie ihn wieder abholen sollte. Martha kam nach wenigen Minuten zum vereinbarten Treffpunkt und sie fuhr Holger wieder zu sich nach Hause, wo er sich auf sein Zimmer zurück zog und wo er sich erst einmal auf sein Bett legte und dann auch schon bald einschlief.
Am nächsten morgen fuhr Martha, Holger noch einmal in die Stadt. Er wollte sich einen Thermoschlafsack kaufen, welcher viel Kälte abweisen konnte und im Innern eine angenehme Wärme erzeugte. Solch ein Schlafsack war speziell gefertigt und kostete dementsprechend viel. Außerdem kaufte er sich noch ein Zelt, welches ebenfalls hohe Kältegrade durch eine Thermoschicht abweisen konnte. Schließlich wollte er ja nicht erfrieren. Danach kaufte er sich noch ein paar Werkzeuge, die er meinte gut gebrauchen konnte für seine Reise durch die Wildnis. Er kaufte sich einen Fuchsschwanz, eine Axt, Petroleumlampen und Lampenöl, Feuerzeuge und Streichhölzer, ganz wichtig einen Dosenöffner und ein Fahrtenmesser. Und für alle Fälle musste er sich ein Jagdgewehr zulegen mit den passenden Patronen.


















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 Wenn es eben ging wollte er das Gewehr nicht benutzen, höchstens wenn er sich ein Tier schoss zum Braten über dem Feuer. So langsam, als er die ganzen Sachen einkaufte, merkte er nun doch auf was er sich da eingelassen hat. Aber ihm kamen keine Zweifel für sein Vorhaben. Er wollte es immer noch. Er wollte sich und seine Kraft messen mit der Natur.
Am nächsten  Tag kaufte er Unmengen von Lebensmitteln für sich und seine Hunde. Er hatte gleich zwei Einkaufswagen voll mit Dosen. Dosen für sich und auch Dosen mit Hundefutter. Getränke kaufte er keine. Nur Kaffe- und Teepackungen. Als er so weit alles eingekauft hatte für seine Reise in die Wildnis, verabschiedete er sich bei John und bei Johns Gattin Martha. „ Vielen Dank. Martha und John. Dann geht das Abenteuer jetzt wohl los. Mein Traum wird wahr.“ Das ist es was sich Holger immer gewünscht und erträumt hatte. Mit dem Hundschlitten durch Alaska. Wie lange das war ihm egal. Aber er wollte einmal quer durch Alaska fahren und vielleicht gefiel es ihm so gut, dass er lange in der Wildnis bleiben wollte. „ Hier, Holger. Ein Funkgerät. Das wollte ich dir noch mitgeben. Wenn du Mal in Gefahr sein solltest, oder du einfach aufgeben willst, oder wenn dich der Mut verlässt . Du kannst mich jederzeit anfunken. Ich werde am anderen Ende sein. Und wenn du wieder zurück bist vergiss nicht bei uns reinzuschauen. Du bist immer herzlich willkommen. Und wenn du mal einsam oder verzweifelt sein solltest, glaub mir wir denken jeden Tag an dich.“ „ Vielen Dank John. Du bist ein echter Freund.“ Holger nahm das Funkgerät von John entgegen und fuhr los mit seinen sechs Huskys an seinem Schlitten. Die Strassen in Fairbanks waren schon alle zugeschneit, so dass er ohne Probleme durch die Stadt fahren konnte. Einige Autofahrer guckten blöd, aber das störte Holger nicht im Geringsten.
Als er ca. zwei Stunden unterwegs war,  wurde es immer leerer, kaum noch Häuser und Menschen und zwanzig Minuten im freien Feld so zu sagen, da wusste er hier fängt sein Abenteuer an.
Überall lag Schnee, Holger schaute in den weißen Schnee und es sollte die bestimmende Farbe für die nächste Zeit bleiben. Seine Hunde zogen den Schlitten so gut, als ob sie das schon immer gemacht haben. Und schnell waren sie, noch. Es war der erste Tag in der Wildnis und Holger sah eine atemberaubende Landschaft. Hohe Berge und bis dahin aber weites Land. So weit man gucken konnte war eine flache weiße Platte zu sehen. Das mussten hunderte von Kilometern sein, die von hier aus zu sehen war. Holger merkte die Kälte ziemlich stark auf seinem Schlitten: Die Hunde liefen, die froren bestimmt nicht, dachte er. Aber anstrengend war es für die Hunde ganz bestimmt.





13

Er wusste nicht genau wie weit seine Hunde den ersten Tag laufen konnten. Er dachte sich, dass er das merken würde wenn sie langsamer würden. Dann spätestens wollte er eine Pause einlegen. Es kam darauf an wie spät es dann sein würde. Aber erst einmal lief der Hundeschlitten sehr gut. Und Holger machte es richtigen Spaß. So hatte er sich das immer vorgestellt. Aber er war ja auch noch nicht lange unterwegs. Am Rande der weißen Landschaft war viel Wald zu sehen, wo bestimmt auch viele Tiere drin versteckt waren. Aber er hatte noch kein Tier gesehen auf seiner Strecke. Es war aber auch ein weites Schneefeld auf dem er fuhr. Er hatte natürlich einen Kompass dabei und für die Zeit und die Himmelsrichtung zu ermitteln reichte die Sonne am Himmel. Er musste nun so wie so mehr instinktiv machen. Er musste seine eigenen Instinkte wecken. Und er musste auf der Hut sein. Wenn eine Gefahr drohte wie zum Beispiel angriffslustige Wölfe, musste er hellwach sein. Es ging hier in der Wildnis um Leben und Tod. Die Natur war manchmal brutal hier. Und bei seinem Vorhaben wusste er ganz genau, er musste stark sein, sonst könnte es ihm selber an den Kragen gehen. Und er wollte nicht in der Wildnis umkommen, er wollte eines Tages wieder in Fairbanks ankommen und erzählen, was er alles erlebt hatte.
Der Schlitten mit Holger und seinen sechs Huskys, Asta vorne weg, machte viele Kilometer.
Holger fühlte sich noch fit und stark, so dass er eine Weile weiter fahren wollte. Immer wieder schaute er vom Schlitten aus auf die Huskys, die langsam anfingen müde zu werden. Es fehlte die Ausdauer, das Trainieren. Aber mit der Zeit würden sich die Hunde schon einlaufen. Aber nun als der Schlitten immer langsamer wurde hielt er den Schlitten an um eine kurze Rast einzulegen. Er hielt den Schlitten am Waldrand an, damit er und die Tiere etwas windgeschützt waren. Außerdem konnte er auch etwas Holz holen, um ein Feuer zu machen. Die Tiere hatten Durst und Hunger. Er machte ein Feuer an um Schnee zu schmelzen damit die Tiere erst einmal etwas Wasser zum Trinken hatten. Und er wollte sich einen Kaffee machen mit dem Wasser. Nachdem der Schnee über dem Feuer in einem Topf geschmolzen war, tat er den einen Teil Wasser in den Napf für die Huskys. Den Anderen, geringeren Teil des Wassers benutzte er um sich einen Kaffee zu machen. Er hatte sogar Dosenmilch und Zucker dabei. Und ihm tat der heiße Kaffee so richtig gut. Etwas warmes, das brauchte er nun gerade. Und er schaute sich um. Guckte am Horizont entlang der Berge und am Boden an den Flüssen entlang. Es war überwältigend, wie er fand. So ein weites weißes Land. Und nirgendwo eine Menschenseele anzutreffen.


















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Noch kam er sich nicht verlassen vor, oder einsam. Er war ja noch nicht lange unterwegs, aber das würde bestimmt noch kommen. Seine Huskys legten sich auf die Seite um sich auszuruhen. Er saß am Feuer und wärmte sich etwas auf. Nachdem sie sich etwas erholt hatten machte er das Feuer wieder aus. Er legte die Sachen, die er gebraucht hatte wieder beim Gepäck und als alle wieder startklar waren, ging die Fahrt, von Asta angeführt, weiter.
Es wurde stürmischer und Schneefall setzte ein. Es wurde kälter und der Boden ruppiger. Sie waren nun schon einige Kilometer wieder unterwegs. Die Hunde konnten das Tempo, was sie eingeschlagen hatten, halten. Aber der Schnee war ein Problem. Es war ein richtiger Schneesturm mit Sichtbehinderungen für die Hunde und Holger. Das Schneetreiben wurde so stark, dass Holger den Schlitten stoppen musste. Und abermals suchte er Schutz an einem Waldrand. Es schneite sich regelrecht ein. So dass er nach einer halben Stunde beschloss, wo er nun mit dem Schlitten stand auch zu übernachten. Es war sowieso schon etwas später und er wollte die Hunde für den nächsten Tag schonen. Er schlug sein Zelt auf, legte seinen Schlafsack hinein und kümmerte sich erst einmal um die Hunde. Es gelang ihm trotz des vielen Schneefalls und des scharfen Windes ein Feuer an zu machen. Denn nicht nur seine Hunde waren hungrig, sondern er auch. Zuerst aber brachte er etwas Schnee zum Schmelzen für die Hunde und für sich. Er wollte sich einen Tee aufbrühen. Schwarzen Tee. Den mochte er so gerne. Er machte die Hunde vom Schlitten los und kettete sie an. Alle ein bisschen auseinander, damit sie genug Freiraum hatten.
Holger machte sechs Dosen Hundefutter auf und jedes Tier bekam seinen Napf voll. Die Hunde hatten großen Hunger und auch Durst. Holger machte sich auch eine Dose auf. Erbseneintopf mit Würstchenstücke drin. Er schüttete den Inhalt der Dose in einen Topf, der über dem Feuer hing. Er tat ein bisschen Wasser dazu und rührte ab und zu um. Nach einer kurzen Zeit war der Eintopf warm und er konnte essen. Die Hunde hatten schnell alles aus dem Napf verputzt. Sie legten sich hin um auszuruhen. Holger legte sich in sein Zelt um etwas zu entspannen. Es dauerte nicht lange da war er eingeschlafen. Eine ganze Zeit schlief Holger so vor sich hin, bis er auf einmal durch plötzliches Hundegebell mit einem schrecken aufwachte. Sofort stand er auf lief aus dem Zelt und kriegte große Augen. Da waren fünf Wölfe um sein zelt herum und fletschten die Zähne. Holger kriegte mit der Angst zu tun, aber im nächsten Moment handelte er völlig richtig. Er nahm sich ein Stück Holz von der Feuerstelle und schlug mit dieser brennenden Keule in Richtung eines Wolfes.


















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Der zog sich sofort zurück. Doch der Alphawolf dieser Meute, ein großer schwarzer Wolf griff die Huskys an. Sofort lief Holger zu dem Unruhestifter und fackelte nicht lange. Er schlug nach dem  schwarzen Wolf und er traf ihn am Fell, das etwas zu brennen anfing. Der Wolf drehte sich ein paar Mal im Schnee und griff Holger nun an. Der schlug erneut mit seiner Fackel nach dem Wolf. Und er traf ihn erneut. Dieses Mal an der Pfote. Der schwarze Wolf heulte auf und lief erst einmal ein ganzes Stück zurück. Er wollte wohl noch einmal angreifen, aber er zog sich dann Gott sei dank zurück. Und die anderen Wölfe folgten ihm. Der Duft von der Erbsensuppe hatte sie wohl angelockt. Holger schaute sofort nach seinen Huskys, nachdem die Wölfe weg waren. Seine Huskys hatten von dem Angriff nichts abgekriegt, nur einen großen Schrecken, so wie er auch.
Die Wölfe waren sehr schnell weg, aber sie kommen bestimmt noch einmal wieder, dachte sich Holger. Er legte sich wieder ins Zelt, aber richtig schlafen konnte er nicht mehr. Ganz früh morgens stand er auf und beruhigte seine Tiere ein bisschen. Sie bekamen zu essen und zu trinken. Der Schneesturm hatte sich gelegt. Und er trank zwei große Tassen Kaffee. Er dachte auch noch über den nächtlichen Angriff der Wölfe nach. Gut dass er so schnell mit der brennenden Fackel sich zur Wehr gesetzt hatte. Sonst wären die Wölfe über sie hergefallen und Holgers Traum wäre schnell beendet gewesen.
Nachdem sie sich alle gestärkt hatten, die Huskys und auch Holger, ging die Reise weiter. Die Huskys waren sehr schnell. Und das alles ohne Training. Und ausdauernd waren sie auch schon ganz gut. Hoffentlich hielten die Knochen, denn der Boden war schon sehr hart. Aber die Hunde waren gesund und munter und Holger auch. Er hatte auch sehr warme Sachen an. Das brauchte er auch bei diesen Temperaturen. Es waren ungefähr 20 ° Minus. Aber Holger kam es noch kälter vor. Und es wehte ein scharfer Wind auf dem Schlitten. Die Hunde froren bestimmt auch, dachte er, aber die waren ja in Bewegung. So ging es mehrere Tage gut weiter. Sie kamen immer tiefer in die Wildnis. Sie hatten schon zahlreiche  Karibuherden gesehen auf ihrer Strecke. Elche, Polarfüchse und viele Vögel. Büffel und Schneeziegen, Rentiere und Erdhörnchen. Adler flogen durch die Lüfte. Pumas und Wölfe sahen sie bald jeden Tag.
Es wurde immer kälter jetzt im September. Es war fast den ganzen Tag dunkel. Die Braunbären und ihre Kollegen waren schon lange im Winterschlaf. Schon im Oktober haben sie sich zurückgezogen, zum Schlafen.





16

Holger sah Wasserfälle die zwischen Felsgestein zur Eissäule erstarrt den Berg herunter hingen. Hohe Berge ringsherum, die oben am Gipfel, das ganze Jahr schneebedeckt waren. Schnee und Eis. 1000 Flüsse waren nun zugefroren. Auf dem Yukon der sich durch das ganze Land zog konnte man gut vorankommen.
Er sah nun Eisbären die über das Packeis gingen, denn das arktische Meer war über fast 50 Kilometer zugefroren. Die Temperaturen waren nun bis auf – 60° C auf dem Tiefstand. Der Winter dauert in Alaska 6 Monate lang. Holger hatte sich die schlimmste Jahreszeit in Alaska ausgesucht. Kraniche flogen nun in den Süden aus Alaska nach Mexiko. Als Holger die Kraniche beobachtete, sah er dass plötzlich alle landeten. Es war ein scharfer Wind aufgekommen und es war zu schneien angefangen. Die Kraniche konnten einfach nicht weiterfliegen, wegen der Sicht und dem Schnee. Sie saßen auf dem freien Feld und warteten, dass sie weiter fliegen konnten. Es waren viele Jungtiere dabei, die noch sehr schwach waren. Ein junger Kranich wurde von einem Seeadler überrascht. Der Seeadler aß den Kranich gleich an Ort und Stelle. Die anderen Kraniche sahen zu. So brutal war die Natur. Etwas später konnten die Kraniche weiterfliegen. Die flogen nun in höheren, wärmeren Luftschichten und schafften es da, den Flug fortzusetzen. Sie hatten es geschafft. Holger war sichtlich beeindruckt von diesem Schauspiel. Je mehr Holger nach Norden kam, desto kälter wurde es und das Land wurde rauer. Alaska erstarrte unter der Kälte. Über dem Wasser bildeten sich Eiskristalle. Sie sahen aus wie Blumen, Eisblumen eben. 50 Kilometer schaffte Holger nun jeden Tag über die zugefrorenen Flüsse und Seen mit den seinen Huskys. Huskys sind wahre Dauerläufer. Und in dieser Jahreszeit konnte man sich am besten über das Land bewegen mit den Schlittenhunden. Nun war die Zeit gekommen wo es sehr dunkel war. Es konnte sein, dass es 65 Tage kein Tageslicht gab. Holger fuhr immer weiter Richtung Norden. Quasi in den Winter hinein. An die Kälte hatte er sich schon etwas gewöhnt. Der schwarze Wolf verfolgte übrigens mit seinem Wolfsrudel, die ganze Zeit lang Holger und seinen Schlitten. Da schien der schwarze Wolf noch eine Rechnung mit Holger offen zu haben. Der schwarze Wolf konnte einfach nicht vergessen wer ihn angekokelt und verbrannt hatte am Rücken und an seiner Pfote. Aber das Rudel Wölfe verfolgte Holger nur. Der schwarze Wolf wartete wohl auf den richtigen Moment für seine Rache.
Es waren die ersten Tage im Dezember vergangen. Mitten im Winter kam Holger mit seinem Hundeschlitten gut voran. Der Schnee war sehr hoch. Es hat viel geschneit die letzte Zeit.



















17

Immer wieder hörte Holger knacken und krachen. Die Geräusche kamen vom Meer, wenn neue Eisschollen vom Meer her an die feste Eisschicht ankamen und sich dort festsetzten.
Im Dezember sind die Nächte am längsten. Ab und zu abends hörte Holger Kojoten keifen und Wölfe heulen. Schneeeulen sah er im Waldrand sitzen. Holger kam bis jetzt mit seinen Vorräten gut aus und Hundefutter hatte er auch noch genug. Es war ein bisschen eintönig, das Fahren mit dem Schlitten, aber die Landschaft und die Tiere die er jeden Tag sah entschädigten alles. Es war ein Wintertraum, der für ihn in Erfüllung gegangen ist. So hatte er sich das vorgestellt. Und es war noch viel besser als in seinen Träumen. Es war atemberaubend schön in Alaska. Er hätte gar nicht gedacht, dass er einmal so ein Naturbursche werden würde, aber es machte ihm richtig Spaß. Er war jeden Tag in einem weißen Winterwunderland mit den vielen wilden Tieren und den wirklich besten Naturschauspielen. Er war begeistert. Und das tägliche Schlitten fahren gefiel ihm auch sehr.
Holger ist schon ein paar Monate mit dem Schlitten unterwegs. Es war schon Anfang Februar und in diesem Monat war der Tiefstand erreicht auf dem Thermometer. – 60° C.
Holger konnte beobachten auf seiner Fahrt, dass Eisbären nach Seehunden tauchten auf dem zugefrorenen Meer. Kleine Bären mussten gefüttert werden und auch die Elternbären wollten auch noch satt werden. Sie stemmten sich mit dem ganzen Gewicht auf das Eis mit beiden Vorderbeinen. Das wiederholten sie immer wieder, indem sie die Vorderbeine nach oben nahmen und dann mit Schwung nach unten mit den Beiden Vorderpfoten auf das Eis schlugen. Bis das Eis brach und sie tauchen konnten nach den Seehunden im Eiswasser. Klitschnass tauchten sie wieder auf und schüttelten sich das Wasser vom Pelz. Der Seehund wurde sich mit den Bärenkindern geteilt. So etwas hatte er nur schon einmal im Fernsehen gesehen, aber hier vielleicht ein paar Hundert Meter entfernt vom Geschehen. Das war ein richtiges Naturerlebnis und Spektakel. Er staunte was er alles erlebte auf seiner Reise.
Und er wusste jetzt schon, ob wohl es gefährlich und verrückt war, er würde es immer wieder tun. So gut gefiel ihm dieses Abenteuer.
Etwas fortgeschritten im Jahr, so Anfang März beobachtete er dann komische Lichter am Himmel. Grüne und blaue Lichtschimmer durchzogen den Nachthimmel. Das mussten die berühmten Nordlichter oder auch Polarlichter sein, auch Aurora genannt. Er hatte vor seiner Reise darüber gelesen in einem Buch. Es war ein wunderschönes Lichtspiel. Er war ganz begeistert davon. Er saß am Abend in seinem Zelt und beobachtete die Lichter am Himmel.


















18

Und diese Vorboten des Frühlings, die Polarlichter, kündigten das Frühjahr an. Es wurde wieder heller und die Sonne brachte Wärme und es setzte so langsam Tauwetter ein. Auch die Menschen in Alaska warten auf den Frühling. Dann endlich im April ist es endlich soweit. Der Frühling ist da. Die Phase der Eisschmelze. Die Sonne belebt die Kraft Alaskas. Das Eis auf den Flüssen schmilzt. Das Moorschneehuhn legt sein Winterkleid ab. Die ersten Blumen blühen und die Bewohner Alaskas werden wieder aktiv. Holger hat sich eine Bleibe gesucht. In einer Trapperhütte lebt er nun. Den Winter haben er und seine Huskys überstanden.
Nun kommen auch die Bären aus ihrem Winterschlaf zurück. Junge Schwarzbären trauen sich aus dem Bau. Die Bären klettern die Bäume rauf und herunter. Man war so nah am Polarkreis hier, dass ein paar raue Winde den Winter schnell wieder zurück bringen könnte in Alaska. Seeotter schützen ihre Jungen vor der Kälte. Alaska hat viele fischreiche Gewässer. Holger schloss sich den Fischern an. Die Fischer, überhaupt die Menschen, warten auf die Schneeschmelze. Endlich ist es so weit. Die Fischer bereiten die Boote für die Fischsaison vor. Hier in dieser Ecke Alaskas wird viel Kabeljau gefischt. Bis zu 800 Meter tief werden die Leinen heruntergelassen. Danach können die Fischer nur warten. Holger war ganz gespannt auf die Ausbeute. Er hatte gehört, man könnte mit einem Fang viel verdienen. Aber was sah Holger auf einmal. „ Seht her da sind Wale.“ Holger hatte noch keine aus der Nähe in freier Natur gesehen. Auch diese Bilder kannte er nur aus dem Fernsehen. Es sah fantastisch aus, ja fast majestätisch aus, wenn man den Walen zusah. Die Fischer waren nicht begeistert. Holger verstand nicht warum. „ Die Wale klauen uns die ganzen Fische aus den Netzen. Das kennen wir schon. Sie haben unser Boot umzingelt und warten nur auf uns. Denn wenn wir die Netze einholen, werden die leer sein.“ Holger glaubte das nicht. Doch es war so. Als die Fischer die Netze einzogen waren diese leer. Die Wale bedienten sich an den vielen Fischen, die in den Netzen hangen. Für die Fischer blieb nichts übrig. Holger staunte nicht schlecht. „ Ach das passiert uns ab und zu. Die Wale sind in der Beziehung sehr schlau. Wir haben  keine Chance dagegen. Wir werden noch einmal heraus fahren müssen, am Besten Morgen gleich. Am nächsten Tag hatten die Fischer Glück. Als sie die Netze einzogen war kein Wal zu sehen. Und der Ertrag der Fische war sehr groß. Und Holger bekam seinen Lohn. „ Das hat sich aber gelohnt für mich, sagte Holger als er die Scheine in der hand hielt. Er bedankte sich bei den Fischern für die Kurzanstellung. „ Vielleicht mache ich nächstes Jahr wieder mit. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.“ Es war eine harte Arbeit, aber sie wurde auch gut bezahlt.
 
 



19

Und ein paar Eimer Fische nahm er auch noch mit für seine Huskys und für sich selber. In seiner Trapperhütte, in der er lebte machte er sich einen köstlichen Fisch über der Feuerstelle warm. Gerade gefangen, frisch auf den Tisch. Der schmeckte ihm besonders gut. „ Hm, lecker.“ Und seine Huskys freuten sich auch über etwas Frisches. Und Fisch war eine Delikatesse für die Hunde. Sie schlemmten richtig, wenn man das bei Hunden sagen konnte. Und Holger schmeckte der Fisch so gut dass er alle zehn Finger nach dem Essen ableckte. Er hatte genug Fisch für eine Woche. Und er konnte sich auch noch welchen kaufen wenn er wollte mit dem Geld, was er auf dem Boot der Fischer verdient hatte. Er ließ es sich erst einmal gut gehen. Den ganzen Winter lang war er durch Alaska gereist mit seinen Huskys und seinem Schlitten. Nun wollte er sich und seine Hunde ausruhen lassen.
Die Tundra ist nun grün. Die Tage werden länger und der Boden wärmer. Gletscher bewegen sich langsam talwärts und das blaue Eis der Gletscher schmilzt. Aus Gletschern werden Bäche und daraus Ströme. Am Gletscherrand stürzen die Bäche talwärts. Viele Mineralien, die sich in den Gletschern befanden fließen nun ins Meer. Und diese Mineralien holen sich die Heringe. Ganze Fischschwärme von Heringen  tummeln sich im Wasser. Seelöwen und Delphine werden angelockt und fressen in Küstennähe die Heringe. Boote warten schon auf die Heringe Die Fischer verdienen sich mit 1000 Tonnen Heringsfisch an einem Tag ein ganzes Jahresgehalt. Millionen Dollar werden jedes Jahr mit den Heringen verdient. Aber an dem einen, bestimmten Tag müssen die Fischer da sein sonst ziehen die Heringe weiter. Sie kommen nur einen Moment durch das Gebiet wo die Fischer sind. Danach fressen die Buckelwale an anderer Stelle die Heringe. Holger machte auch dieses Geschäft mit den Heringen mit. Das Meer und das Land sorgen für die Menschen. Die Sonne hat den Winter vertrieben, es ist Sommer in Alaska  Tauwetter ist im Gange im ganzen Land. Die Flüsse werden aktiv. Holger ist glücklich. Er fühlt sich so frei. Der Zimtkolibri ist der erste Sonnenbote. Der Sommer beginnt in der südöstlichen Ecke Alaskas.
Winterliche Bergbewohner ziehen ins Tal hinunter in die Tundra. Große Bären, Grizzlybären.
Sie finden im Schlick Muscheln, davon kann ein Bär aber nicht allein von satt werden. Die Bären warten auf etwas ganz besonderes. Etwas was zu Alaska dazu gehört, wie Salz in der Suppe. Sie warten auf die Lachse. Und wenn die Lachse dann kommen dann gibt es kein Halten mehr für Mensch und Tieren. Fischer warten auf bis zu 1500 Booten auf die Lachse.
Pro Saison werden 30 Millionen Lachse gefangen.


















20

Und auch Holger möchte ein paar Lachse für seine Hunde fischen. Was er aber nicht wusste, dass an der Stelle, wo er sich ein paar Lachse fangen wollte, viel Grizzlybären hinkamen. Und die waren auch hungrig. Als die ersten Bären kamen, wo Holger am Yukon stand dachten sie Holger wollte ihnen den Platz und damit auch ihren Fisch streitig machen. Ein Grizzly kam gefährlich auf ihn zu. Doch Holger bemerkte ihn früh genug und lief zwischen ein paar Bäume um sich vor einen Angriff von dem Grizzlybären zu schützen. Als er hinter den Bäumen stand machte sich der Grizzlybär hoch. Jetzt sah Holger die ganze Größe dieses Bären. Er ging lieber noch ein paar große schritte rückwärts. Der Riese von Bär sah wohl, dass Holger aufgab und ihm den Platz nicht mehr streitig machen wollte. Und er ging wieder nach unten mit seinem riesigen Körper. Holger hätte sich fast vor Angst in die Hose gemacht bei der Aktion. Er suchte sich eine andere Stelle um für die Huskys und für sich ein paar Lachse zu fangen. Er kriegte auch einen Eimer voll. Den brachte er erst einmal in seine Trapperhütte.
Er brachte jedem Husky zwei große Lachse. Die ließen sich den Fisch schmecken und putzten alles weg. Und Holger machte sich eine Fischsuppe als Vorspeise. Dann brät er sich ein großes Stück Lachs in der Pfanne. Und den aß er dann mit frischem Brot mit Butter darauf. Es schmeckte einfach köstlich. Und die Reste von dem Lachs aß er abends kalt, noch Mal auf Brot. Abends ging Holger meist noch etwas spazieren. Da konnte er auch viele Tiere beobachten. Von Anfang Mai bis Ende August ging nun die Sonne nicht mehr unter. Er sah Schneeeulen brüten hier in der Tundra. Lemminge sah er auch hier herumlaufen. Und er sah dass die Schneeeulen die Lemminge für ihre jungen Eulen erbeuteten. Die Temperaturen konnten nun bis zu + 30 ° C ansteigen. Die Karibuherden kehrten nun zurück in die Tundra.
Die Tundra war ein baumloses Land. Es waren sehr viele Karibus auf Wanderschaft das ganze Jahr über. Es gibt 750 000 Karibus, mehr als Menschen in Alaska. Holger fand das gut. Er war gerne für sich allein und in der Natur. Beides war für ihn eine perfekte Symbiose. Er liebte Tiere wie auch die Natur. Und hier waren für ihn alle Tiere frei. Die Wildnis, entweder man mochte sie, oder man konnte sich überhaupt nicht damit arrangieren Für Holger stimmte hier einfach so viel für ihn. Er war verliebt in diese Weiten, in diese vielen Wunder der Natur.
Hier gab es kein Luxus oder Kaufhäuser, wo man Shopen gehen konnte. Nicht so viele Menschen. Man war hier auf sich ganz allein gestellt. Man musste sich mit der Natur im Einklang befinden Entweder man ging in ihr auf oder man ging in ihr unter.



















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 Und Holger ging in ihr auf. Er liebte dieses Land schon jetzt mehr in dem halben Jahr, als Deutschland in der ganzen anderen Zeit. Er war sich nun sicher, dass er das richtige getan hat und nach Alaska ausgewandert ist.
Im Herzen Alaskas brechen immer wieder Brände aus im Sommer. Es gab extra bei der Feuerwehr Feuerspringer. Es waren Feuerwehrleute aus ganz USA die die Brände wieder löschten. Nach den Bränden kommt wieder neues Leben auf dem verbrannten Boden. Die Sonne sinkt nun wieder tiefer an. Es war nun Ende August. 100 Tage Sonne lag nun zurück.
Im Oktober ziehen sich die Bären wieder zurück zum Winterschlaf. Nun haben auch die Elche ihre Zeit. Die Brunft beginnt bei den Elchen. Sie dauert 2 Wochen an.
Im Winter leben die Menschen von den Fischen ( Lachse etc.), die sie im Sommer gefangen haben. Aber bevor der Winter wieder richtig zurückkam, fuhr Holger zu John und Martha nach Fairbanks. Die Freude war groß, als Holger vor der Tür von Martha und John stand. Sie nahmen sich in den Arm und Holger blieb zwei Nächte. Er hatte ja auch viel zu erzählen. Viel hatte er gesehen und erlebt. Es war wie im Traum, sagte Holger immer wieder. Nur das mein Traum Wirklichkeit geworden ist. Als Holger bei Martha und John mit seinem Schlitten mit seinen Hunden wieder los fuhr fragte John: „ Was willst du nun machen?“ Und Holger antwortete: „ Am Besten alles noch mal wie in diesem ersten Jahr in Alaska. Ich möchte alles noch einmal machen.“
Und so vergingen Jahre um Jahre und Holger war immer noch in Alaska. Er machte sich im Winter immer als Führer für Hundeschlitten bereit und verdiente so etwas Geld. Im Sommer war er bei dem Fischfang dabei. Und Holger blieb für den Rest seines Lebens in Alaska. Holgers Traum ist wahr geworden. Und wovon träumst Du?
 

Montag, 4. Juni 2018

Verspätete Goldhochzeitsfeier








Verspätete  Goldhochzeitsfeier


Ralf und Ursula Kern freuen sich schon ein ganzes Jahr auf diesen Tag. Denn heute wollen sie ihre Goldene Hochzeit feiern mit ihren Freunden, Nachbarn und Bekannten. Als sie am Morgen aufwachten waren sie ziemlich nervös wegen der Feier, ob auch alles klappte an diesem Tag. Es lief auch alles ganz gut an. Nur als der Goldhochzeiter den Kuchen aus einem anderen Ort für die Feier holen wollte, fand er seinen Autoschlüssel nicht mehr. Er suchte wie verrückt nach dem Schlüssel, aber er fand ihn einfach nicht mehr. " Wo kann nur der verdammte Schlüssel sein?" fragte er sich selbst und auch seine Frau ein paar Mal. Aber wo er auch suchte es war kein Autoschlüssel zu finden. Die Suche dauerte so lange, dass seine Frau in der Zwischenzeit mit ihrem Schwager im Auto zum Hotel, wo die Feier stattfinden sollte fuhr und dort die Gäste, die schon alle auf das Goldhochzeitspaar warteten begrüßte und ihren Mann entschuldigte. Mein Mann kommt bald. Er hat seinen Autoschlüssel verloren. Viele wunderten sich warum nicht auch er mit seinem Schwager mitgefahren war zur Feier, aber wenn Ralf mal etwas verloren hatte, dann suchte er so lange bis er es wieder hatte. Mittlerweile war der Gatte überfällig, denn die Feier sollte um 12 Uhr beginnen. aber in der Zwischenzeit war es schon 13 Uhr geworden. Deshalb sagte Ursula, sauer auf den Gatten: " Wir fangen jetzt ohne meinem Mann an zu speisen, wer weiß wann der an Land kommt?"
Alle gingen in den Festsaal und fingen an zu essen. Zuerst gab es Suppe.
Zu Hause dachte der Gatte endlich daran, dass er ja noch einen Zweitschlüssel hatte, der in der Garage versteckt war. Aber den Erstschlüssel von seinem Wagen hatte er immer noch nicht gefunden. Mit dem zweiten Schlüssel fuhr er dann endlich mit seinem Auto zum Bäcker und holte den Kuchen, den er extra ein paar Orte weiter bestellt hatte, weil ihm der immer so gut schmeckte. Er stellte den Kuchen in den Kofferraum und fuhr schnell in die Richtung des Hotels wo alle auf ihn warteten aber schon satt waren. Nämlich als er endlich da war, wo er Mittags die Feier mit seiner Frau und den Gästen genießen wollte war es schon 14.30 Uhr.
Er entschuldigte sich bei den Gästen und wollte als Entschädigung ihnen seinen Kuchen zeigen, den Alle später essen wollten. Als er aber den Kofferraum seines Wagens aufmachte, sah er mit Tränen in den Augen, dass der Kuchen im ganzen Kofferraum verteilt und zermatscht da lag. Als er in den Saal trat zu seinen Gästen da fing er an zu weinen. Entschuldigung, aber das Kaffee trinken muss ausfallen weil mir der Kuchen durcheinander gewirbelt ist im Auto. Da hatten sie alle Mitleid mit ihm und versuchten ihn zu trösten, sogar seine Frau tröstete ihn , die bis dato immer noch sauer war. Aber da konnte auch sie nicht mehr und tröstete ihn.

  

 




2

 Die Goldhochzeitsfeier war hin. Erst war der Gatte nicht da und dann noch das Malheur noch  mit dem Kuchen. Alle waren ein bisschen traurig. Aber den Autoschlüssel hatte Ralf bis heute noch nicht wieder gefunden.