Montag, 30. Dezember 2019

Ohne Geld durch Europa













                                                     Ohne Geld durch Europa



Der Hamburger Nils Hagen war kein Mensch, der irgendwo lange bleiben konnte. Ihn zog es immer in die Ferne. Heimatgefühl gleich Null. Erstens zog er immer woanders hin innerhalb Deutschlands. Er zog ständig um. An einer Stelle hielt es ihn nicht lange. Und zweitens fuhr er immer in den Urlaub, wenn er das Geld dafür zusammen hatte. Einen Beruf hat er nie erlernt, er jobbte mal hier und mal da.
Aus einer Bierlaune heraus sagte er sich, warum ziehe ich nicht einfach mal durch die Länder ohne Geld. Er wollte sich das Geld da erarbeiten wo er gerade war. So kam er auf die Idee durch Europa zu Reisen ohne Geld in der Tasche. Er wollte doch einmal sehen ob das nicht möglich war. Ohne Geld durch Europa.
Nils Hagen war eigentlich ein mutiger und aufgeschlossener Mensch. Warum sollte sein Vorhaben nicht auch gelingen können.
Das erste Ziel erreichte er mit der Bahn. Schließlich brauchte er ja einen kleinen Anstoß für das ganze Projekt. Sein Ziel war das Nachbarland von Deutschland, die Niederlande. Und zwar fuhr er bis Amsterdam. Die Bahnkarte hatte er sich gekauft aber ab Amsterdam musste er sich sein Geld erarbeiten. Als er in Amsterdam ankam regnete es leicht. Er stieg am Bahnhof aus und schaute sich erst einmal um. Er war ein großer mittelschlanker Mann mit schwarzen Haaren und einem Dreitagebart.
Als er los ging vom Bahnhof sah er von weitem ein schönes Cafe am Straßenrand. Er ging hinein und sagte zu der Bedienung am Tresen: „ Hallo. Mein Name ist Nils Hagen. Ich bin auf der Reise und wollte einmal fragen ob sie vielleicht einen Kellner gebrauchen könnten. Ich habe so etwas schon öfter gemacht.“ „ Du hast Glück, sagte die Bedienung, wir können einen weiteren Mitarbeiter gebrauchen. Aber nicht nur für das Servieren sondern auch zum Brot und Kuchen backen. Traust du dir das zu.“ „ Ich kann es ja mal probieren. Habt ihr auch Zimmer bei eurem Betrieb dabei, wo ich schlafen könnte.“ „Auch da habt ihr Glück. Allerdings fällt das Gehalt dann etwas kleiner aus.“ „Okay. Probieren wir es mal, oder?“ „ Von mir aus gerne“, sagte die Bedienung. „ Ich heiße übrigens Michaela. Ich arbeite hier schon zehn Jahre lang. Ich habe hier mal gelernt. Bäckerin. Wann willst du anfangen. Morgen früh in der Backstube. Brötchen und Brot backen.“ „ Ja von mir aus. Wann fangt ihr so damit an?“  4 Uhr morgens“ „Oh, das ist früh. Aber gut. Ich bin froh, dass ich gleich Arbeit gefunden habe.“
Nils zog sich gleich zurück in sein Zimmer und schaute ein bisschen Fern.

















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Am späten Abend schlief er ruhig ein. Er hatte ein bisschen Angst, dass er verschlief am nächsten Morgen. Aber da hätte er so wie so keine Chance gehabt, denn Michaela klopfte um 5 Minuten vor 4 Uhr an seine Tür. „ Aufstehen, Nils. Gleich geht es los.“ „ Ja ich komme gleich. Ich bin schon wach.“ Aber etwas frisch machen musste er sich noch. Er war noch etwas verschlafen. Michaela wartete bis er heraus kam aus seinem Zimmer. „ Na dann wollen wir etwas backen, Nils. Hast du schon mal Brot und Brötchen gebacken?“ Ehrlich gesagt, nein.“ Ist nicht so schwer. Ich mache den Teig und du formst die Brötchen mit der Hand, ziehst mit einem Messer durch den Brötchenteig und schiebst sie in den Backofen und ich passe auf und ziehe sie wieder heraus, wenn sie fertig sind. Das ist schon alles.“ Wie viele Bleche müssen wir ungefähr machen?“ „ Das sind große Bleche. Ungefähr zehn Bleche voll, dass müsste heute reichen.“
Michaela fing an den Teig zu machen für die Brötchen. Das Rezept war streng geheim. Den Rest machte die Knetmaschine. Der Teig musste eine ganze Zeit geknetet werden. Dann nahm sie ihn heraus und gab den Teig Nils, der ihn zu kleinen Brötchen formte. Die geformten Brötchen kamen auf ein Blech und wurden dann in den Backofen geschoben. Michaela machte weiter Teig zu recht mit der Knetmaschine. Früher musste der Teig mit der Hand geknetet werden. Die Knetmaschine ersparte eine Menge Arbeit nicht aber Zeit. Ob mit der Hand oder der Maschine geknetet, dass nahm sich nicht viel. Nils stellte sich nicht dumm an, so dass sie schnell voran kamen mit der Arbeit. Als das zehnte und letzte Blech voll lag mit Brötchen und in den Ofen geschoben wurde, waren die ersten Brötchen schon fertig gebacken. Nils zog die ersten beiden Bleche heraus und schüttete die Brötchen in einen großen Korb. Und dann brachte er sie in den Verkaufsraum der Backstube. Es war nun 7.30 Uhr. Die ersten Kunden standen nun vor der Bäckerei und dem Cafe. Das Cafe wurde aber erst um 9.30 Uhr geöffnet. Bis dahin hatte Michaela und auch Nils Zeit sich etwas auszuruhen. Zwei Stunden Freizeit. Aber um 9.30Uhr musste Michaela in der Auslage der Bäckerei helfen und Nils sollte dann zum ersten Mal im Cafe bedienen.
Heute war ein schöner sonniger Tag und als Nils anfing zu bedienen saßen einige Gäste auf den Stühlen vor dem Cafe. Hier in Amsterdam war schon ein reges Treiben. Viele Menschen liefen durch die Fußgängerzone, wo das Cafe ist, und es blieben viele und setzten sich vor das Cafe um etwas zu trinken. Nils war sehr freundlich zu den Gästen, was sich im Trinkgeld widerspiegelte. Es machte ihm großen Spaß die Einheimischen und die Touristen glücklich zu sehen.








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An diesem Morgen war viel zu tun. Gäste kamen und Gäste gingen und Nils bediente jeden einzelnen. Er sprach Deutsch und Englisch. Diese beiden sprachen konnte er gut und ein bisschen Französisch sprach er auch. Mit diesen drei Sprachen konnte man sich gut verständigen  in Europa. Das Cafe wo Nils arbeitete, hatte bis 18 Uhr geöffnet. Nur mittags war von 13-14 Uhr geschlossen. Ein langer Arbeitstag für Nils. Er war von 4 Uhr morgens auf den Beinen. Und er war froh als es soweit war und Feierabend gemacht wurde. Nur die Kasse musste noch stimmen. Am Abend wurden die Gelder mit den Bons verglichen. Das Geld stimmte mit den Quittungen überein, was er mehr in dem Geldbeutel hatte, dass war sein Trinkgeld. Und das war nicht wenig. Die Touristen gaben gerne Trinkgeld in ihrem Urlaub so dass Nils zufrieden war. Gleich nach Feierabend legte er sich auf sein Bett in seinem Zimmer, denn er war ganz schön müde. Er schlief auch sofort ein. Um 20 Uhr wurde er wieder wach. Er schaute die Nachrichten im TV. Dann wollte er noch ein bisschen spazieren gehen in Amsterdams Fußgängerzone. In der Innenstadt von Amsterdam hörte er von einem Vondelpark. Er soll der zweitgrößte Park in Amsterdam sein, wo sich auch viele junge Leute aufhielten. Dort wollte er hingehen und ein bisschen entspannen. Es war  Sommer und es war noch viel los im Vondelpark in Amsterdams Innenstadt. Nils war ganz alleine hier, er kannte niemanden. Er setzte sich ins Gras an einen ruhigen Platz. Aber er blieb nicht lange alleine. Ein hübsche junge Frau sprach ihn an: „ Bist du Deutscher?“ fragte sie ihn. „ Ja, bin ich. Aber du sprichst ja auch deutsch.“ „ Ich komme aus Hamburg und verbringe meine Ferien bei meinen Großeltern. Ich heiße Elke. Und du?“ „ Ich heiße Nils und komme ebenfalls aus Hamburg.“ „ Nein, was für ein Zufall, sagte Elke. Und was machst du hier?“ „ Ich bin erst seit gestern hier in Amsterdam und arbeite in einem Cafe in der Fußgängerzone.“ „ Wohnst du hier jetzt?“ „ Nein ganz im Gegenteil. Dies hier ist meine erste Station. Ich habe vor einmal ganz durch Europa zu reisen.“ „ Das finde ich ja interessant. Ganz alleine?“ „ Ja, ganz alleine. Wohnen deine Großeltern weit weg von diesem Park hier.“ „ Nein. Hier ganz in der Nähe. In der Innenstadt. Sie haben dort eine kleine Eigentumswohnung. Ich bin auch erst seit gestern hier in Amsterdam. Und ich bleibe drei Wochen bei meinen Großeltern. Ich wollte gerade wieder zu ihnen, aber vielleicht sieht man sich ja noch einmal hier. Kommst du morgen auch wieder in den Vondelpark, Nils? „ Wenn du willst? Wir können uns ja wieder hier treffen. Sagen wir um 20 Uhr.“ „ Abgemacht“, sagte Elke und verabschiedete sich von Nils.
Nils blieb noch eine ganze Weile auf dem Rasen sitzen bis er sich dann wieder auf dem Weg zurück machte zu dem Cafe wo er sein Zimmer hatte.

















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Als er auf seinem Bett lag um 22 Uhr dachte er an die Begegnung mit Elke. Er freute sich dass er schon mal jemanden kennen gelernt hatte.
Am nächsten Morgen stand er wieder um 4 Uhr auf und half Michaela in der Backstube. Brötchen und Brot backen. Heute Morgen klappte es schon besser die Brötchen zu formen. Die Arbeit ging leicht von der Hand. Und um 7.30 Uhr brachte Nils die Brötchen wieder in den Verkaufsraum in die Auslagetheke der Bäckerei. Nun hatte er wieder 2 Stunden. Pause.
Heute war es wieder sehr warm. 29 Grad. Als das Cafe öffnete war Nils wieder pünktlich da und bediente bereits die ersten Leute. Heute würde er viel Getränke und besonders Kaffee verkaufen. Denn so ein Kaffee möbelt richtig auf. Und Cola und Limo und auch Wasser schmeckt immer ganz gut bei der Wärme.
Während Nils die Leute bediente dachte er auch schon Mal an Elke, die er heute Abend im
Vondelpark wieder sehen wollte. Aber erst einmal mussten viele Gäste des Cafes bedient werden. Und Nils machte es richtigen Spaß. Er konnte sich sogar ein bisschen unterhalten nebenbei. Aber natürlich nur kurz. Hier in der Fußgängerzone war richtig etwas los. Alle Schichten jedes Alters liefen an dem Cafe vorbei. Und viele kehrten auch ein. Zur Freude von Nils und seinem Chef. Den Chef hatte er kurz kennen gelernt am Morgen in der Backstube. Er ging schnell da entlang und sagte nur: „Oh ein Neuer: Viel Spaß bei der Arbeit bei uns.“ Und danach war er schon wieder weg. Nils war ein gut aussehender junger Mann. Viele Frauen warfen schon mal ein Auge auf ihn. Er selber war schon verheiratet. Ist aber schon seit 3 Jahren geschieden. Und die Ehe war kinderlos. Er konnte also machen, wozu er Spaß hatte. Als er nach Amsterdam mit dem Zug fuhr war er in keiner festen Beziehung gewesen. Nun war er schon seit 3 Jahren Solo unterwegs, nicht dass er nichts mehr mit dem weiblichen Geschlecht zu tun hatte. Aber über eine Nacht und vielleicht noch ein Frühstück zusammen, mehr wollte er im Moment auch nicht. Er war etwas ausgebrannt aus der Ehe gegangen. So ungefähr beziehungstechnisch etwas gestört. Eine längere Beziehung konnte er sich noch nicht vorstellen. Es gab zu viel Mist in seiner Ehe und deshalb wollte und konnte er sich nicht mehr so leicht an jemanden binden. Trotzdem ist er nicht abgeneigt dem weiblichen Charme manchmal zu verfallen. Dazu mochte er Frauen auch viel zu sehr.
Den ganzen Tag bediente er die Cafegäste. Abends nach dem Kassensturz legte er sich wieder auf sein Bett um etwas auszuruhen. Aber er blieb nicht lange liegen, denn er wollte auf keinen Fall das Treffen mit Elke im Vondelpark verschlafen.






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Deshalb machte er sich etwas frisch. Es war noch angenehm warm, als er um kurz vor acht Uhr abends los ging in Richtung Park. Als er an die Stelle kam, wo Elke und er sich verabredet hatten, sah er das Elke schon wartete. Er ging lachend auf sie zu. "Wartest du schon lange Elke." "Nein, ich bin auch erst seit ein paar Minuten hier. Ich dachte erst du kommst gar nicht." "Aber, aber. Ich halte mich meistens an Verabredungen. Das gehört sich so, finde ich. Außerdem, du bist der einzige Mensch den ich hier etwas genauer kenne." "Ich kenne ja sonst auch noch niemanden hier." "Elke hast du Lust etwas zu Trinken hier im Park. Ich bin auf dem Weg hierhin an einer kleinen Gaststätte vorbei gekommen. Die haben sogar vor der Kneipe Stühle und Tische stehen." "Warum nicht. Durst habe ich immer bei diesem Wetter." "Okay. Dann würde ich sagen wir gehen los." "Einverstanden." Als sie durch den Park gemütlich schlenderten sahen sie, das noch ein Tisch mit zwei Stühlen gerade frei wurde an der Kneipe. Sie gingen zielgerichtet auf diesen Tisch zu und hatten Glück. Als sie Platz genommen hatten wollte ein Pärchen auch an diesen Tisch. " Tut uns leid, aber wir waren etwas schneller. Aber es gibt ja noch ein paar freie Plätze hier", sagte Nils zu den Leuten. "Kein Problem. Es ist ja noch genug frei." Das Pärchen setzte sich ein paar Tische weiter. Aber diesen Zweiertisch hatten sich Elke und Nils gesichert. Man hatte eine schöne Sicht von ihren Plätzen aus. Sie konnten genau auf das Wasser schauen, wo aber nur noch vereinzelte Menschen darin waren. Aber im ganzen Park war noch ganz schön viel los. Es war nicht das einzige Gasthaus hier im Park, wo Elke und Nils saßen. Und die Kneipen waren alle gut besucht. Als die Bedienung kam sagte Nils zu der Frau: " Endlich kann ich mich mal heute selber bedienen lassen." "Ach sie sind auch in einer Gaststätte am Arbeiten" " Nein", sagte Nils. " Ich arbeite als Bedienung, aber nicht in einer Kneipe sondern in einem kleinen Cafè im Stadtzentrum." Ah ein Kollege. Was möchtet ihr denn gerne haben?" " Wir möchten etwas trinken. Habt ihr einen schönen Rotwein?" " Ja das haben wir. Zwei Gläser?" Elke möchtest du auch Rotwein?" " Warum eigentlich nicht." "Okay ich bringe euch sofort zwei Gläser Rotwein." " Es ist ganz schön hier." " Das finde ich auch?, sagte Elke. " Wie alt bist du eigentlich", Nils. " Schätz doch mal!" " Na um die vierzig." "Ja das wäre zu schön. Ich werde 50." " Was, das glaube ich nicht:" " Hier , mein Führerschein. Überzeuge dich." Elke schaute in den Lappen, es stimmte. " Jetzt musst du mich auch schätzen", Nils. " Ja gut wenn du willst. Schwer zu sagen. 25 Jahre jung." "Du schätzt nicht schlecht, ich bin 28 Jahre alt." Die Bedienung brachte den bestellten Rotwein. Und Nils stieß mit Elke an. " Auf das Leben", sagte Nils. Elke antwortete: "Auf das Leben und die Liebe" " Prost sagten dann beide und kosteten den Rotwein.





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Der Wein schmeckte beiden sehr gut. " Schön süß", sagte Elke. " So süß wie Du", schickte Elke hinterher. " Das schlag dir gleich aus den Kopf. Ich könnte dein Vater sein, Elke." " Ja ich weiß, wollte nur mal sehen was du sagst." " Man kann es ja mal versuchen, oder wie." Sei nicht sauer, habe es nicht so gemeint." " Ich bin nicht sauer, Elke.

Seit wann wohnen denn deine Großeltern hier?" "Seit ich denken kann." " Bist du hier etwa in Amsterdam geboren?" " Ja, sagte Elke. Aber seit ich sechs bin wohnen wir in Hamburg, meine Eltern und ich." "Und als was arbeitest du in Hamburg".  Ich bin Friseurin in einem guten Salon. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß." " Kannst du meine Haare auch mal schneiden


." " Das kann ich machen." Nils und Elke blieben noch etwas in der Gaststätte in dem Park. " Soll ich dich bis vor die Haustür bringen deiner Großeltern." " Ja das wäre echt gut." Die beiden bezahlten ihre Getränke in der Gasstätte und Nils brachte Elke bis vor die Haustür ihrer Großeltern. Aber vorher verabredeten sich beide zum Haare schneiden. Nils wollte Elke morgen bei ihren Großeltern aufsuchen. In ihrem Zimmer wollte sie Nils die Haare schneiden. Als Elke die Haustür zumachte von innen, ging Nils zu seinem Café und legte sich sofort ins Bett in seinem Zimmer. Schließlich musste er ja am nächsten morgen um 4 Uhr wieder in der Backstube stehen. Das schaffte er aber auch. Immerhin wollte er die Arbeit noch ein bisschen behalten. Er wollte noch ein paar Wochen in Amsterdam bleiben und dann wollte er nach Brüssel, in die belgische Hauptstadt. Das würde seine Zweite Station werden. Nachdem er wieder Brot und Brötchen mit Michaela gebacken hatte, war zwei Stunden Zeit bis er wieder bedienen musste. In dieser Zeit wollte er nach Elke zum Haare schneiden gehen, was er auch machte. Er klingelte an der Haustür von Elkes Großeltern. " Ja, bitte", sagte die Großmutter von Elke als sie die Haustür aufmachte. Nils räusperte sich. " Ja ich bin ein Bekannter von Elke. Sie wollte mir heute die Haare schneiden. Ich hoffe sie wissen Bescheid." " Heißen sie Nils?" " Ja." " Wir wissen bescheid. Kommen sie nur herein." Nils war erleichtert, dass Elke ihren Großeltern gesagt hatte , dass er heute kommen würde. Das erleichterte die ganze Sache. Die Großmutter führt ihn in die Küche, wo Elke und ihr Großvater beim Frühstücken waren. " Guten Morgen und guten Appetit", sagte Nils in den Raum hinein. " Hallo Nils sagte Elke. Wir können gleich Haare schneiden." " Nur keine Eile. Ich habe Zeit." " Ich bin gleich so weit."


Als Elke zu Ende gefrühstückt hatte ging sie mit Nils in ihr Zimmer und schnitt Nils die Haare. Als sie fertig war sagte er zu Elke. "Hast gut geschnitten. Was bekommst du dafür?" " Natürlich nichts. Das war ein Freundschaftsdienst." "Echt. O.K. Dann möchte ich dich zum Essen einladen. In die Innenstadt von Amsterdam. Ich habe da ein schönes italienisches Restaurant gesehen." " Oh Pizza, lecker. Sehr gerne."








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" Okay. Wie wäre es morgen Abend gleich." " In Ordnung. Holst du mich ab hier zu Hause. " " Sehr gerne." Nils verabschiedete sich von Elke und ihren Großeltern und ging zu dem Café. wo er kellnerte. Er war noch früh genug am Café. Er fing dann gleich mit der Arbeit an. Es war heute nicht so viel los im Café, aber noch weniger draußen vor dem Café. Es war schon früh etwas am regnen. Nicht viel, aber andauernd. So hatte er zwischendurch mehr Zeit als sonst. Er unterhielt sich mit Michaela. " Wie lange möchtest du denn bleiben und bei uns arbeiten, Nils?" " Ich weiß es noch nicht. Willst du mich los werden." " Ach Blödsinn ganz im Gegenteil. Du machst deine Arbeit sehr gut. Aber wenn du weiter willst, sagst du früh genug Bescheid, damit wir uns nach Ersatz umschauen können." " Das verspreche ich dir. Ich sage dir früh genug Bescheid. Mir gefällt es hier sehr gut. Aber ich möchte ja noch viel von Europa sehen." " Weißt du schon wo deine nächste Station sein wird?" "Ja das weiß ich schon. Brüssel. Meine nächste Station wird Belgien sein. Aber erst möchte ich noch mehr von Amsterdam sehen. " " Gott sei dank," sagte Michaela. Dann bleibst du noch ein bisschen." Nils kümmerte sich wieder um die Gäste. Es waren alle sehr freundlich zu ihm. So ging auch dieser Arbeitstag in Amsterdam zu Ende. Nils hatte schon ein bisschen Geld verdient. Er brauchte natürlich ein Bahnticket um nach Brüssel zu kommen. Aber eine Pizza, die konnte noch locker ausgeben. Und er hatte ja auch noch einen schönen Herrenschnitt verpasst bekommen. Nach Feierabend machte er sich etwas schick und machte sich auf den Weg zu Elke. Die hatte schon auf ihn gewartet. " Schön, dass du mich abholst, Nils." " Ist doch selbstverständlich. Ich habe auch schon Hunger. Du auch Elke?" " Oh ja. Ich habe extra heute Mittag nicht viel gegessen. " " Na, dann wollen wir mal gleich los gehen." Die beiden gingen Richtung Pizzeria "Roma", in die Innenstadt. Als sie die Pizzeria betraten, war diese schon ziemlich gut besucht. Aber am Fenster zur Fußgängerzone hin war noch ein freier Tisch. Dort setzten sich Nils und Elke hin. Sie brauchten nicht lange warten, bis die Bedienung. Elke bestellte sich eine Pizza "Tonno et Cipolla" mit Thunfisch und Zwiebeln. Und Nils mochte gerne Paprika auf seiner Paprika. Und Elke und Nils bestellen sich einen gemischten Salat und eine Flasche italienischen Rotwein dabei. Bis die Pizza serviert wurde war noch etwas Zeit für eine kleine Unterhaltung. Elke fragte als erstes: " Nils warst du zum Friseur?" " Ich war bei einer netten Friseurin. Sieht doch gut aus, oder?" " Ja das stimmt," sagte Elke und beide mussten lachen. " Nils sagte: "Ich werde bald weiter fahren, sagte Nils. Ich brauche nur genügend Geld für eine Bahnkarte. Und dann möchte ich noch etwas mehr sehen von Amsterdam." " Möchtest du das alleine sehe oder kannst du Gesellschaft gebrauchen?"




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" Nein, wenn du Lust hast kannst du mich natürlich begleiten, Elke." " Schön, da freue mich aber." Dann wurde die Pizza an den Tisch gebracht mit dem Salat und der Flasche Rotwein. Die beiden bedankten sich bei der Bedienung und ließen sich die Pizza munden. Beim Essen sprachen sie über Sehenswürdigkeiten in Amsterdam. "Der Dam in Amsterdams Mittelpunkt wollte ich mir genau anschauen. Und die Boulevards Damrak und Rokin auch. Dann würde ich gerne mal einkaufen gehen in der Fußgängerzone in den Straßen Nieuvendijk und Kalverstraat. Den Königspalast wollte ich mir ebenfalls anschauen. Elke sagte: " Ich habe Urlaub und weiß nicht genau was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Wenn du willst komme ich überall mit, Nils." " Das ist ja schön Elke. Gehst du gerne einkaufen?" " Was für eine Frage, Nils. Natürlich, sehr gerne sogar." " Gut wie wer es mit morgen?" "Wäre toll." Ich glaube ich kann mir einen Tag frei nehmen. Dann können wir morgen bummeln und einkaufen gehen." Ich freue mich schon." " Ich auch, ich hole dich wieder bei deinen Großeltern ab." Als sie ihre Pizza aufgegessen hatten und den Salat, waren sie richtig satt. Aber sie blieben noch länger dort. Unterhielten sich und tranken Rotwein. Bevor sie wieder gingen, zahlte Nils das Essen und den Wein. Bis sie am Haus von Elkes Großeltern waren, unterhielten sie sich angeregt. "Also dann bis morgen früh um 9.30 Uhr", sagte Nils. " Ja bis morgen und vielen Dank für das Essen. War richtig lecker." " Gern geschehen", sagte Nils. Und er wartete bis Elke im Haus war, und ging dann wieder Zum Café. Michaela war noch wach. " Kann ich mir wohl einen halben Tag frei nehmen, morgen. Ich möchte mit einer Bekannten einkaufen gehen in der Kalverstraat und möchte mit euren Marktplatz den Dam anschauen. Morgen früh helfe ich gerne beim Backen, aber wenn du jemanden anders hast zum Bedienen würde ich mich sehr freuen." " Da hast du aber Glück, Nils", sagte Michaela. Die Chefin ist morgen selber da zum Bedienen. Du kannst gerne nach dem Backen frei machen." " Danke, Michaela." "Alles klar. Dann bis morgen früh:" Nils ging in sein Zimmer, schaute noch ein bisschen Kabelfernsehen und legte sich dann zum Schlafen auf sein Bett. Er schlief nicht gleich ein. Er freute sich auf den morgigen Tag. Elke war schon wie eine gute Freundin, dachte Nils. Er wollte mit seinem Handy Fotos machen. Den morgigen Tag irgendwie festhalten. Bei seinem ganzen Denken an morgen schlief er dann doch noch ein. Als aber der Wecker um 3.40 Uhr schellte, war er noch sehr müde. Er schmiss sich Wasser ins Gesicht und putzte sich die Zähne. Dann ging er in die Backstube, wo Michaela schon auf ihn wartete. " Morgen, Nils. Hast du noch gut geschlafen?" " Ja habe ich. Und du auch." " Ja ich auch. Kann es losgehen?" " Ja, Michaela. Kann los gehen.

 

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Die beiden legten ein ganz schönes Tempo vor, aber sie gerieten nicht aus der Puste oder aus dem Takt. Die Brötchen und die Brote waren schnell im Ofen verschwunden. Als sie fertig waren mit backen sagte Michaela: " Einen schönen  freien Resttag wünsche ich dir. Bis morgen früh." " Machs gut Michaela. Bis morgen früh." Nils hatte noch etwas Zeit bis er Elke abholen wollte. Er zählte das Geld, was er bis jetzt verdient hatte. Das Geld für die Bahnfahrkarte hatte er sich schon bei Seite gelegt. Er hatte noch etwa 100 Euro übrig. Die wollte er investieren in eine Kappe, ein Hemd oder eine gute Jeanshose. Oder wenn das Geld reichte für alle drei Teile, das wäre noch schöner. Er ging zu dem Haus von Elkes Großeltern und schellte an der Tür. Elke öffnete ihm selber die Tür und sie fragte gleich: " Wollen wir gleich los, Nils?" " Können wir." Die beiden wollten erst auf die beiden Boulevards Domrak und Rokin. Sie wollten sich den Königspalast anschauen auf dem Dam, dem berühmtesten Marktplatz von Niederlande. Als sie auf dem Marktplatz ankamen waren sie ganz schön erstaunt wie groß der Platz war. Sie gingen auf den Platz und schauten sich den Königspalast an. "Mensch da wohnt die Königsfamilie", sagte Nils. Schon ein großes Bauwerk, nicht wahr Elke?" " Das kann man wohl sagen. Riesig ist der Palast." Sie standen eine Weile da und staunten. "Und was für ein Prunk. Wie es wohl drinnen aussieht?" " Bestimmt groß und bombastisch, Nils." Nils machte ein Foto mit seinem Smartphone. Danach gingen sie in die Fußgängerzone in die Kalverstraat. Die Kalverstraat ist die wichtigste Einkaufsstraße in Amsterdam. Dort bummelten die beiden durch die Straße und kehrten hier und dort mal ein um etwas zu kaufen. Es war viel los in der Straße. Viele Touristen wollten hier auch einkaufen. Sie aßen ein Becher Eis "auf die Faust" Und schlenderten damit weiter durch die Kalverstraat. Elke und Nils hatten sehr viel Spaß dabei und amüsierten sich gut. Als die Beiden wieder nach Hause gingen hatten sie jeder zwei Tüten in der Hand. Nils hatte sich ein Cap gekauft und eine gute Jeanshose für wenig Geld. Und Elke hat sich ein Sonnentop und eine Jeansjacke gekauft. Ebenfalls sehr günstig. Nils brachte Elke wieder nach Hause. Elke sagte: " Noch eine Woche dann muss ich wieder nach Hamburg zurück und wieder arbeiten. Mein Urlaub ist dann zu Ende." Und Nils antwortete ihr: " Wenn du wieder nach Hause fährst, dann fahre ich auch weiter nach Brüssel. Ich sage gleich morgen früh Michaela Bescheid." Er verabschiedete sich von Elke und ging Richtung Café und wollte sich auf dem Zimmer etwas ausruhen. Am nächsten Morgen als er in die Backstube ging sagte er gleich: " Michaela, ich sollte dir doch früh genug Bescheid sagen, wenn ich weiter will." "Ach, ist es soweit." " Ja. Ich möchte nächste Woche nach Brüssel weiter fahren." " Das ist zwar schade, weil du sehr gute Arbeit hier gemacht hast. Aber du hast ja gleich gesagt, als du hier angefangen bist, das du durch Europa reisen willst.







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Dann ist das schon in Ordnung. Früh genug hast du auch Bescheid gesagt:" Michaela und auch Nils waren etwas traurig bei der Arbeit heute morgen, weil sie sich auch gut verstanden haben. Die eine Woche ging schnell vorbei und Nils wollte sich bei Elke auf jeden Fall verabschieden. Die beiden wollten sich noch einmal am Abend im Vondelpark  treffen und ein bisschen Abschied feiern. Erst saßen sie im Gras und schauten den vielen Leuten zu, danach gingen sie noch einmal in die Kneipe und tranken ein Glas Wein. " Morgen fahre ich wieder nach Hamburg zurück. Ich muss wieder arbeiten, leider. Gut das ich dich kennen gelernt habe, Nils. Sonst wäre es bestimmt langweilig geworden. " " Ich bin auch froh, das ich dich kennen gelernt habe. Es war sehr unterhaltsam mit Dir. Du bist wie eine gute Freundin. Wenn ich mal wieder in Hamburg bin, aber das kann lange dauern, Europa ist groß, dann komme ich zu dir in den Friseursalon, wo du arbeitest, und besuche dich und du kannst dann wieder meine Haare schneiden, wenn du willst." Das wäre schön, wenn du mich in Hamburg besuchen würdest. Machs gut, Nils. War schön deinen Bekanntschaft gemacht zu haben." "Elke, du bist wie ein Freund. Ich werde dich vermissen." Nils und Elke umarmten sich. Bei Elke floss eine kleine Träne, was Nils aber nicht sehen konnte. Nils brachte Elke bis zur Haustür ihrer Großeltern und sie gaben sich zum Abschied die Hand. " Wer weiß, sagte Nils, vielleicht trifft man sich noch einmal irgendwo." Die Haustür ging zu und Nils ging zum Café wo er sofort, in seinem Zimmer, auf seinem Bett einschlief. Am nächsten Morgen stand er um 8 Uhr auf und ging sofort in die Backstube, um sich von Michaela zu verabschieden. " Michaela, ich muss zum Bahnhof. Machs Gut und pass auf dich auf." Nils, ich bin ein bisschen traurig, aber ich wünsche dir, das du dein Vorhaben durch Europa zu reisen schaffst und auch glücklich dabei bist. Pass du auch auf dich auf." Auch Michaela und Nils umarmten sich zum Abschied. " Es war schön bei Euch", sagte Nils " Ich werde dich nicht so schnell vergessen." " Wir dich auch nicht. Bist ein guter Mensch. Bleib so wie du bist." Nach diesen letzten Worten von Michaela ging Nils aus der Backstube. Er drehte sich in der Tür noch einmal um und winkte zum Ende. Und er sagte noch kurz: " Vielen Dank für Alles. " Dann war er weg. Nils ging zum Bahnhof. Das Ticket von Amsterdam nach Brüssel hatte er sich schon ein paar Tage vorher besorgt. Er stand am Bahnhof und wartete auf den Schnellzug nach Brüssel. Dann kam der Zug endlich mit fünf Minuten Verspätung an. Er stieg sofort ein und setzte sich in ein Abteil wo es ruhiger war. Aber er schlief nicht im Zug. Er wollte etwas von der Landschaft sehen, von den Leuten und einfach alles mitnehmen mit den Augen, was die für ihn im Gehirn speichern konnten. Schließlich wollte er ja alles mit kriegen von den Ländern. Als er aus dem Zug stieg, in Brüssel angekommen, war dies nun seine Zweite Station in Europa. Brüssel, die Hauptstadt von Belgien.





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Er musste sich erst einmal wieder orientieren. Aber er wusste ja nicht genau wo er hin sollte. Er musste sich gleich wieder eine Arbeit suchen. Wenn er heute noch keine Arbeit fand konnte er es auch morgen noch versuchen. Für eine Übernachtung reichte das Geld noch. Aber am liebsten wäre ihm natürlich, wenn er gleich eine Arbeit finden würde. Er ging etwas durch die Stadt und sah eine Trainingshalle. In dieser Halle gab es ein Fitnesscenter, zwei Tennisplätze , ein Squashplatz, Sauna und Umkleidekabine und eine Kegelbahn. Hier würde er bestimmt Arbeit finden. Es gab hier so viel Möglichkeiten. Er stellte sich am Tresen von dieser Sporthalle einem Mitarbeiter vor. " Kannst du Kellnern oder Getränke zapfen. Jetzt im Sommer haben viel Urlaub von unserem Personal, du könntest im Fitnesscenter hinter der Bar stehen und Getränke und Essen herausgeben. Du würdest eine kleine Einweisung kriegen und müsstest dann aber alleine alles schaffen. Meinst du das ist etwas für dich." " Warum nicht. Ich habe schon oft gekellnert in meinem Leben. Wie lange könnte ich bei Euch arbeiten?" " Schlag was vor." " Wie wer es mit drei Wochen. Das würde mir reichen." Der Mitarbeiter gab Nils die Hand. " Okay. Abgemacht drei Wochen. Dann müsstest aber wieder gehen." " Gar kein Problem. Ich bin so wie so nur auf der Durchreise. Ach so könnte ich auch hier irgendwo schlafen?" " Hier in der Halle nicht. Aber gleich nebenan ist eine kleine Pension. Da würde ich an deiner Stelle mal fragen." "Vielen Dank für den Tipp." Nils ging sofort nach nebenan und erkundigte sich in der Pension, ob er dort übernachten konnte." Und er hatte Glück. Ein Einzelzimmer mit Dusche und Toilette und Fernseher war noch zu haben. Er willigte sofort ein. Und er konnte das Zimmer für drei Wochen behalten. Besser ging es nicht. Er bekam sofort einen Zimmerschlüssel nachdem die Formalitäten erledigt waren. Er ging in das Zimmer und er staunte nicht schlecht. Er hatte sogar einen kleinen Balkon, den er für sich nutzen konnte. Jetzt im Sommer ideal. Die Dusche und die Toilette war auch sehr sauber und das Bett war frisch bezogen. Auf dieses legte er sich erst einmal und ruhte sich ein bisschen aus. Er konnte auch Essen in dieser Pension, die auch eine Küche dabei hatte. Das Geld für die Pension und das Essen wollte er sich in der Trainingshalle hart erarbeiten. Aber heute Abend wollt er nur eine Kleinigkeit essen. Er guckte in die Karte der Pension und fand auch Currywurst mit Pommes. Das fand er gut und das bestellte er sich auch. Die belgischen Pommes waren bekannt dafür, dass sie sehr gut schmeckten. Nachdem er sich die Karte noch etwas genauer studiert hatte, kam auch schon sein Essen. Es schmeckte köstlich. Es ist wirklich wahr, so gute Pommes Frites hatte er noch nirgends gegessen. Er bezahlte das Essen und ging aus dem kleinen Restaurant und schaute noch ein bisschen Fernsehen in seinem Zimmer.








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Als er genug Fern gesehen hatte, machte er das Licht aus und schlief schon bald ein. Am nächsten Morgen kriegte er ein kleines Frühstück mit Marmelade und Brötchen und einen heißen Kaffee. Als er in Ruhe gefrühstückt hatte ging er in die Halle nebenan und ging schnurstracks in das Fitnesscenter. Dort wartete schon jemand auf ihn. " Guten Morgen sagte der sportlich aussehende Mann. " Bist du Nils?" " Ja genau. Nils Hagen aus Hamburg." " Freut mich sehr. Ich heiße Frank. Wie klein doch die Welt ist. Ich komme auch aus Deutschland. Aus Köln." "Oh, sagte Nils. Ein Karnevalist" " Na ja. Nicht ganz. Aber ich war mal im Karnevalverein, aber das ist lange her." Die beiden gaben sich die Hand zur Begrüßung. "Ich soll dich hier ein bisschen Einweisen. Wir arbeiten nun drei Wochen eng zusammen, denn ich bleibe auch hier am Tresen. Ich hoffe wir verstehen uns. Wenn du mal fragen hast ich helfe dir sofort. Wir müssen Getränke servieren, Milchshakes machen und kleine Snacks, Kaffe kochen usw. Wir haben hier eine Theke und die vier Tische in der Nähe hier stehen. Die vier Tische müssen wir bedienen und am Tresen die Leute. Ist oft viel zu tun. Aber es gibt auch ruhige Phasen hier. Das schaffen wir schon zusammen." " Ich glaube auch", sagte Nils. Frank zeigte Nils alles wichtige. Die Kaffeemaschine, den Mixer für die Milchshakes und den Kühlschrank. "Meistens geben wir nur Getränke aus, aber ab und zu möchte ein Gast auch was zu essen. Richtig kochen können wir hier nicht. Aber belegte Brötchen oder Brote oder Süßigkeiten gibt es. Oder auch schon mal Kuchen zum Kaffee. Ansonsten kommst du bestimmt schnell hier schnell in die Arbeit hinein." " Ich hoffe auch", sagte Nils. Die ersten Gäste kamen bereits und Nils bediente die Sportler mit Getränken, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. " Das machst du aber nicht zum ersten Mal, Nils", sagte Frank. " Nein, ich habe schon öfter gekellnert." " Das merkt man aber auch." Nachdem die Gäste erst einmal zufrieden gestellt waren, fragte Nils Frank: " Wie bist du von Köln hier gelandet?" " Das ist ganz einfach, durch die Liebe. Ich habe eine Belgierin geheiratet und wir sind nach Brüssel gezogen. Und ich arbeite schon zwei Jahr hier. Gefällt mir gut in Belgien. Die Leute hier sind sehr nett." " Und was macht deine Frau beruflich. Sie arbeitet in einem Büro in einer Elektrofirma. Sie ist Bürokauffrau. Und übrigens heißt sie Veronika." " Und wie lange seit ihr schon verheiratet. Seit drei Jahren. Wir wollen auch mal Kinder, aber jetzt noch nicht. Und du Nils. Bist du auch verheiratet?" Ich war es mal. Bin geschieden. War nicht so schön die Zeit für mich." " Und wie bist du hierher gekommen." " Mit dem Zug." Frank musste lachen. " Spaß beiseite sagte Nils. Ich bin auf einer großen Reise durch Europa unterwegs. Ich möchte es schaffen durch alle Länder der EU zu reisen ohne Geld. Das heißt auf jeder Station wo ich lande arbeite ich ja auch. Also so ganz ohne Geld geht es dann  doch nicht."





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" Du hast Mut, Nils. Das habe ich gleich gemerkt. Ich würde mir so etwas nicht trauen." " Ich bin nicht mehr so jung und habe noch nicht so viel gesehen von Europa." " Nils, wenn du willst könnte ich dir in Brüssel so einiges zeigen mit meiner Frau zusammen." " Das wäre schön. Vielleicht schon am Wochenende." " Ja warum nicht. Ich werde heute nach Feierabend meine Frau mal fragen ob sie Zeit und Lust dazu hat. Aber ich bin ganz zuversichtlich dass das klappt." Etwas später als dann endlich Feierabend war, sagte Nils zu Frank. " Denkst du daran deine Frau zu fragen?" " Aber klar doch. Ich frage sie sofort, wenn ich zu Hause bin. Bis morgen Nils. Hat übrigens Spaß gemacht mit dir zusammen zu arbeiten." " Dito", sagte Nils. Nils ging nach nebenan in seine Ferienwohnung. Er dachte so, was er doch Glück hat dass sein Nachtquartier gleich neben seiner Arbeit liegt. Echt praktisch. Als erstes schaute er ein bisschen Fernsehen, er musste sich ein bisschen ablenken. Was gescheites kam aber nicht in der Glotze, so dass er noch ein bisschen spazieren ging. Er dachte dabei über seine Reise nach und er fand, dass es eine gute Entscheidung war, diese Reise angetreten zu sein. Er, der etwas Abstand zu seinem bisherigen Leben brauchte vielleicht. Einerseits hatte er sich immer Kinder gewünscht  in seinem Leben, aber im Moment war er froh, dass er keine hatte. Er hatte keinerlei Verpflichtungen und war nur für sich selbst verantwortlich. Wenn er schon Kinder gehabt hätte, dann wäre es nichts geworden mit dieser Reise. Bei den Gedanken fing er an zu schmunzeln. Es ist alles so gut wie es ist, dachte er sich. Nachdem er noch über dies und das so nachgedacht hatte war er wieder an seiner Pension angelangt. Er ging hinein und war froh, dass er einen Spaziergang gemacht hatte, denn die frische Luft machte ihn müde. Als er im Bett lag, stellte er sich noch seinen Wecker und schlief dann schnell ein. Als er am nächsten Morgen an seiner Arbeit im Fitnesscenter ankam fragte er Frank sofort:" Hast du deine Frau Veronika gefragt ob sie Lust hat mit uns beiden zusammen mir Brüssel zu zeigen?" " Ach das habe ich ganz vergessen." Nils guckte etwas enttäuscht und Frank sah das, so dass er als nächstes sagte: " Ich wollte dich ärgern, Nils. Na klar habe ich meine Frau gefragt." " So ärgern wolltest du mich", sagte Nils und lachte dabei. " Und was hat deine Frau gesagt?" " Sie geht gerne mit." " Das finde ich super, Frank." " Sie möchte übrigens eine Waffel mit Schokolade essen." " Warum?" " Na das kann nur ein Deutscher fragen, Nils." " Ich verstehe nicht." " Belgische Waffeln sind die mit Abstand besten in Europa und für unsere Schokolade sind wir wohl bekannt hoffe ich." " Ja, belgische Schokolade habe ich gehört soll ganz gut schmecken." " Ganz gut schmecken? Das ist stark untertrieben. Unsere Schokolade ist Weltklasse. Jetzt mal ehrlich, du musst beides mal probieren am Wochenende. Du wirst merken dass ich nicht übertreibe jetzt."
 

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" Na dann kann ich mich ja schon auf etwas freuen am Wochenende. Für süße Sachen habe ich was über." Die beiden gingen an ihre Arbeit. Den Kühlschrank füllen, Kaffee kochen und Brötchen schmieren. Die Beiden verstanden sich wirklich gut und waren ein gutes Team beim Arbeiten. Die Arbeitswoche ging dabei verständlicher Weise schnell herum. Ruck zuck war Freitag und die beiden dachten schon an den Samstag, wo Frank und seine Frau Veronika, Nils von seiner Ferienwohnung abholen wollten um ihn ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Nils freute sich darauf wie ein kleiner Junge. Und vor allem freute er sich auf die Waffel mit Schokolade. Am Freitagabend  als die beiden Feierabend machten verabschiedeten sie sich bis morgen. Nils ging schon früh zu Bett, weil er natürlich fit sein wollte. Am Samstag morgen war es so weit. Frank und Veronika standen schon vor der Pension, als Nils heraus kam. Frank stellte Nils Veronika vor. Auch die beiden fanden sich gleich sympathisch. " So, dann wollen wir dir mal Brüssel ein bisschen zeigen." " Ich freue mich", sagte Nils. Die drei gingen ganz gemütlich los. Als erstes wollten sie zum Atomium und dem Miniaturpark Europa-Park. Als sie dort ankamen staunte Nils nicht schlecht. Er machte gleich ein Bild vom Atomium. Dann gingen sie in den Europa-Park. Dort werden Monumente der Europäischen Union im Maßstab 1: 25 gezeigt. Ungefähr 80 Städte und 350 Häuser werden dargestellt. Nils war ganz begeistert. Er machte ganz viele Fotos mit seinem Handy. Frank und Veronika gefiel es auch hier sehr gut. Vor ein paar Jahren waren sie schon mal da gewesen in diesem Park, aber es sind sehr viele Gebäude noch dazu gekommen. Der Park ist ganz schön groß, man kann sich dort lange aufhalten, was die drei auch machten. Big Ben in London und der Eifelturm in Paris sind gefragte Motive. Nils machte gleich mehrere Fotos davon. " Ist das schön hier", sagte Nils. " Das kannst du laut sagen", sagte Frank und Veronika stimmte zu. Ihr gefiel es hier auch gut. Sie hielten sich noch lange in diesem Park auf. Nils nahm selbstverständlich auch das Brandenburger Tor als Motiv in seinem Handy mit der Kamera auf. Später als sie weiter gingen, sahen sie sich noch das Manneken Pis an Eine Brunnenfigur, die ihre Blase entleert. Nils lachte sich kaputt. "Das ist also ein Wahrzeichen von Brüssel", sagte Nils und macht gleich ein Foto von der Figur. Zum Schluss bestaunten sie das Parlamentsgebäude der E U, der Europäischen Union. Nils machte wieder Fotos. Es war schon Nachmittag geworden und die Drei hatten Hunger. Sie gingen in eine Konditorei und setzten sich erschöpft an einen freien Tisch am Fenster. "Vielen Dank. Das war toll", sagte Nils. Als die Bedienung kam bestellten sie jeder eine Waffel mit Schokolade und ein Kännchen Kaffee. Ein bisschen mussten sie warten, aber das warten lohnte sich. " Mensch sind die gut die Waffeln, ihr habt nicht übertrieben", sagte Nils.


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" Haben wir doch gesagt, dass unsere Waffeln spitze sind", sagte Frank. Die beiden ließen sich die Waffeln schmecken. Sie hatten viel gesehen heute. Das musste erst einmal verarbeitet werden. Nachdem sie ihre Waffeln und den Kaffee ausgetrunken hatten gingen sie wieder nach Hause. Frank und Veronika brachten Nils bis vor die Tür der Pension. " Vielen Dank ihr Beiden. Das war ein sehr schöner Tag. Das werde ich nicht so schnell vergessen." " Uns hat es auch sehr gut gefallen", sagten Frank und Veronika. " Bis Montag, Nils." "Macht es gut ihr Beiden." Nils war Happy. Den Sonntag nutzte Nils um sich etwas auszuruhen. Er schlief morgens etwas länger und am Nachmittag machte er einen kleinen Spaziergang. Als Nils am Montag ins Fitnesscenter kam war Frank schon da. " Hallo Frank. Das war sehr schön am Samstag. Mini Europa Park ist eine Attraktion. Das hat mir sehr gut gefallen." " Uns auch. Veronika war auch schwer begeistert." " Vielen Dank noch mal." Diese Woche ging sehr rasch herum für Nils. Mit Frank verstand er sich immer besser. Nils hatte schon wieder etwas gespart. Schließlich musste er sich ja wieder ein Bahnticket kaufen für die Fahrt nach Luxemburg. Seine nächste Station auf seiner Europareise. Aber bevor er die Weiterfahrt nach Luxemburg antrat verabschiedete er sich von Frank und Veronika. " Ihr habt mir viel gezeigt von Brüssel, das war echt gut. Brüssel ist eine schöne Stadt. Aber ich möchte noch mehr sehen von Europa. Euch werde ich auch nicht vergessen." " Wir dich auch nicht", sagte Frank. Frank und Veronika brachten Nils zum Bahnhof. Bis der Zug anfuhr blieben sie am Gleis stehen und winkten Nils hinterher. Dann war er wieder unterwegs. Wieder weiter durch Europa. Wieder eine neue Arbeit suchen und eine Unterkunft. Die Zugfahrt hat ohne Zwischenfälle geklappt. Als er in Luxemburg, in Luxemburg Stadt, am Bahnhof ankam fiel ihm sofort etwas auf. Nämlich ein schöner Kiosk direkt am Bahnhof. Hier wollte er sich eine schöne kalte Cola kaufen. Als er an dem Kiosk steht und die gekaufte Cola trank, sah er ein Schild am Kiosk hängen. Und darauf stand. "Suche Urlaubsvertretung für meinen Kiosk." Das wäre doch etwas für mich, dachte Nils und sprach sofort den Kioskbesitzer an. " Ich habe das Schild gelesen. Sie suchen eine Urlaubsvertretung. Für wie lange denn?" "Für zwei Wochen. Hättest du Interesse?" fragte der Mann. " Ja das habe ich. Mein Name ist Nils Hagen." " Wo wohnst du denn?" fragte der Mann. "Eigentlich aus Hamburg. Aber im Moment bin ich auf Europatour. Ich war schon in den Niederlanden, in Belgien und Luxemburg ist meine dritte Station." " Weltenbummler" " So ähnlich." " Und du würdest dir zutrauen den Kiosk zu führen. Aber ich müsste dich ein Tag einweisen in die Arbeit. Übrigens, ich heiße Holger." " Angenehm. Ja, das würde ich mir zutrauen." " Für zwei Wochen." " Ja, genau." " Du siehst ganz vernünftig aus. Ich würde es mit dir mal probieren. Hast du schon eine Unterkunft?"



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" Nein, die habe ich noch nicht." " Meine Wohnung liegt ganz in der Nähe vom Bahnhof. Wenn du willst kannst du in meiner Wohnung übernachten." "Besser geht es ja nicht. einverstanden." "Okay. Dann kannst du gleich loslegen, Nils?" " Kann losgehen." Holger zeigte Nils die wichtigsten Sachen in seinem Kiosk. Nils stand immer neben Holger und schaute ihm zu wie er Zigaretten, kleine Schnäpse, aber auch Süßigkeiten oder die Tageszeitung oder andere Zeitungen verkaufte. Aber auch Kaffee gibt es hier bei Holger am Kiosk. Holger hat viele Stammkunden, die sich hier teilweise jeden Tag an seinem Kiosk treffen. Aber auch viele neue Kunden sind hier und kaufen viel Sachen. Die Tageszeitung, Zigaretten und Kaffe wurde am meisten verlangt. Und Nils merkte schnell, hier war immer etwas los. Kein Wunder, dass Holger mal Urlaub machen wollte. Den ganzen Tag standen die beiden hinter dem Tresen vom Kiosk. Und Nils hatte schon schwere Beine. Er war froh als es 18 Uhr war und Holger Feierabend machte. Holger zeigte Nils wie der Kiosk überall zu gemacht wurde, damit kein Einbruch passieren konnte. Er nahm das Geld aus der Kasse mit nach Hause.  " So, hier wohne ich," sagte Holger zu Nils als sie in einem Haus vor einer Wohnungstür standen. Holger schloss die Tür auf und Nils ging hinter Holger in die Wohnung. Es sah sehr aufgeräumt aus in Holgers Wohnung. Holger zeigte Nils wo er schlafen konnte, nämlich in einem Fremdenzimmer. Schön eingerichtet war das Zimmer. "Hier kannst du die nächsten zwei Wochen übernachten. Die Küche und das Wohnzimmer kannst du auch nutzen mit Fernseher. Kannst du kochen?" "Ja, es geht so. Vielen dank, dass du so ein Vertrauen zu mir hast." " Ja, das habe ich. Aber ich hoffe du weißt das auch zu schätzen und machst kein Blödsinn. Ich werde dich auch gut bezahlen." Nachdem Holger, Nils alles wichtige gezeigt hat in der Wohnung, schauten sie noch gemeinsam etwas Fernsehen. Dann gingen beide zeitig zu Bett. Am nächsten Tag sollte Nils alles alleine schaffen  im Kiosk, Holger schaute ihm nur über die Schultern. Und Nils stellte sich echt gut an beim Verkauf der Waren. " Super machst du das, Nils", sagte Holger zwischendurch mal. Nils machte es großen Spaß, die Arbeit im Kiosk. Es war zwar viel zu tun, aber so ging der Tag schnell vorüber. "Okay, sagte Holger. Übung gut bestanden. Dann bin ich einverstanden mit dir. Und du? Meinst du, du schaffst das zwei Wochen lang?" " Das müsste klappen." " Einmal die Woche kommen neue Waren, die musst du entgegen nehmen und einräumen. Der Lieferant weiß schon bescheid, dass du mich hier vertrittst. Alle klar so weit, Nils" " Alles so weit klar." " Gut so. Ab morgen bist du auf dich allein gestellt. Morgen fahre ich in den Urlaub. Ich fahre nach Österreich. Meine Handynummer gebe ich dir noch, für alle Fälle. Du kannst mich jederzeit anrufen. Und es wäre gut, wenn du mir auch deine Handynummer geben würdest."







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" Na klar", sagte Nils. "Es kann ja immer mal etwas sein." Sie tauschten die Handynummern aus und gingen nachdem der Kiosk ordnungsgemäß abgeschlossen wurde von Nils zu Holgers Wohnung. Holger wollte heute packen. Morgen hatte er vor mit dem Wagen nach Österreich zu fahren in den lang ersehnten und auch verdienten Urlaub zu fahren. Nachdem er seinen Koffer gepackt hatte besprach er mit Nils noch einige Sachen, die Nils beachten musste. Aber er wusste nun genau bescheid. Am nächsten morgen um 7 Uhr fuhr Holger nach Österreich los mit seinem Wagen. Nils winkte ihm nach und ging dann zum ersten mal alleine zum  Kiosk. Er wusste von seiner Verantwortung die er Holger gegenüber hatte. Der Kiosk musste weiter gut laufen. Das wusste Nils. Er traute sich schon etwas zu. Aber er würde das schon schaffen, dachte er sich. Als er den Kiosk aufschloss waren schon die ersten Tageszeitungskäufer da, die vor ihrer Arbeit Lesestoff für die Frühstückspause brauchten. Nils hatte gut zu tun an diesem ersten Morgen. Als es etwas später wurde, konnte er einmal ein bisschen verschnaufen. Er lernte viele nette Leute kennen bei dieser Arbeit. Eines Abends, nach seinem Feierabend traf sich Nils mit zwei Kunden des Kiosk zum Essen, ganz in der Nähe vom Kiosk. Als er in die Gaststätte kam, waren die anderen Beiden schon an einem Tisch in der Gaststube. " Schön, dass du gekommen bist", sagten sie zu Nils. " Ich freue mich auch euch zu sehen" sagte Nils. " Und was wollen wir essen?" fragte Nils. " Wir hatten gedacht, dass du vielleicht die luxemburgische Küche kennen lernen willst." "Ja das möchte ich sehr gerne." " Dann rufen wir den Kellner und bestellen mal." Der Kellner kam sofort und nahm die Bestellung auf. Alle drei wollten das gleiche Gericht. Nach kurzer Zeit kam der Kellner wieder und brachte jedem Gast ein Bier auf den Tisch. Die drei stießen zusammen an und ließen sich das Bier schmecken. Nur etwas später kam auch schon das Essen an den Tisch. Der Kellner servierte mit den Worten: "Unser Nationalgericht. "Judd mat Gaardebounen", das ist geräucherter Schweinenacken mit grünen Bohnen mit Kartoffeln. Lassen sie es sich gut schmecken." Sagte der Kellner und ging wieder zurück in die Küche. Nils guckte etwas sparsam. Kartoffeln und Bohnen, na gut, aber Schweinenacken hatte er noch nie gegessen. Er probierte vorsichtig das Fleisch, aber er war positiv überrascht. Es schmeckt ihm wirklich gut das Fleisch. Und dazu die Bohnen mit Kartoffeln. " Lecker", sagte er zu den anderen Beiden. " Nicht wahr. Das hättest du bestimmt nicht gedacht, das unser Nationalgericht so gut schmeckt." " Nein, ich war etwas skeptisch. Doch es schmeckt richtig gut." Die drei aßen in aller Ruhe ihr Essen auf und bestellten sich danach noch ein kleines Bier. Sie verabschiedeten sich mit dem Versprechen sich noch mal zum Essen zu verabreden. Die drei hatten fast den selben Nachhauseweg.



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Als sie an dem Kiosk vorbei kamen, sahen sie zwei verdächtige Gestalten, die sich an der Tür des Kiosk zu schaffen machten. Sogleich schauten sie sich an und gingen auf die zwei Personen zu mit schnellem Schritt. Die Zwei die versuchten einzubrechen, sahen die Drei gar nicht kommen, so waren sie damit beschäftigt sich unerlaubt Zutritt zu verschaffen. Nils packte die Beiden am Kragen und drehte zugleich ihnen die Arme auf den Rücken. Der Dritte rief sofort die Polizei an. Und half danach die beiden festzuhalten. Die Polizei kam sehr schnell. Nils erzählte, dass sie die zwei Männer dabei ertappt hatten, als sie gerade in den Kiosk eindringen wollten. Die Polizisten sagten nur: " Vielen dank. Die beiden Bürschchen sind uns bereits bekannt. Wollen sie eine Anzeige machen." " Ich weiß nicht ob ich das kann, ich bin nur als Vertretung von diesem Kiosk tätig. Aber ich werde den Besitzer gleich mal anrufen. Sie können mit ihm selber sprechen." Nils tippte die Nummer von Holger in sein Handy ein und sprach kurz mit Holger. Er bereitete ihn vorsichtig vor. Dann sprach einer der Polizisten mit Holger. Dabei kam heraus, dass Holger ja eine Anzeige machen wollte. Holger sprach zum Schluss noch einmal mit Nils. " Vielen Dank, Nils. Und auch an die anderen Beiden die dir geholfen haben. Gut , dass ihr aufgepasst habt." " Das war doch selbstverständlich. Gut, dass wir zusammen essen waren und zufällig hier vorbei kamen." " Du hast etwas gut bei mir, Nils", sagte Holger. Als sich alles wieder beruhigt hatte gingen Nils und die anderen beiden nach Hause. Am nächsten Morgen war der versuchte Einbruch natürlich das Topthema an dem Kiosk. Es stand sogar ein kleiner Artikel in der Zeitung darüber. Nils wurde in den höchsten Tönen gelobt von allen Kioskkunden. Ein bisschen war er auch stolz was er gemacht hatte letzte Nacht. Und das konnte er auch sein. Den ganzen Tag sprachen ihn Kunden auf seine Heldentat an. So schnell würde es keiner mehr versuchen in den Kiosk einzubrechen. Holger konnte froh sein, dass er so eine Vertretung für seinen Kiosk bekommen hat. Am Abend ging Nils mit den anderen beiden Helden wieder in die Gaststätte zum Essen. Auch bei den Dreien war der versuchte Einbruch ein Thema. " Die hast du schön festgehalten, die beiden Bürschchen, Nils." " Ich hatte auch große Hilfe und Unterstützung durch euch." " Ja, so schnell wird das keiner mehr versuchen, den Kiosk aufzubrechen" " Was wollen wir denn heute essen?" fragte Nils. " Was hältst du von Bouneschlupp, Nils?" Was ist das?" " Bohnensuppe mit Kartoffeln, Speck und Zwiebeln. " " Hört sich gut an. Das bestellen wir uns." Als die heiße Suppe auf den Tisch gestellt wurde, duftet diese sehr gut. Und sie schmeckte auch sehr gut. Nils war begeistert. Als die drei wieder nach Hause gingen, kamen sie wieder am Kiosk vorbei. " Ich glaube wir brauchen nicht befürchten, dass eine Person in den Kiosk eindringen will. Die haben  alle Zeitung gelesen", sagte Nils.


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Die drei mussten laut loslachen. Die nächsten Tage gingen sehr schnell herum. Nils war schon ein richtiger Profi als Kioskvertretung, als wenn er noch nie etwas anderes gemacht hätte als im Kiosk zu stehen. Holgers Urlaub ging so langsam zur Neige. Morgen würde er wieder die Heimreise antreten. Als er auf dem Weg nach Hause an seine Vertretung Nils dachte, war er voller Freude. Keine bessere Vertretung hätte er finden können. Deshalb war die Freude groß als er in Luxemburg Stadt ankam und Nils dankbar die Hand drückte. " Nils, du hast die Sache gut gemacht. Ich danke dir. Wenn du nicht gewesen wärest, hätten Halunken meinen Kiosk ausgeraubt. Du wirst auch gut bezahlt von mir." " Ach, das war doch selbstverständlich." " Nein, das war es nicht. Das hätte nicht jeder so gemacht." Am Abend setzte sich Holger mit Nils zusammen an einem Tisch bei ihm zu Hause und zahlte ihn aus, denn den nächsten Tag wollte Nils weiter ziehen. Ein Bahnticket hatte er sich schon besorgt im Voraus. Seine nächste Station war Paris, die Hauptstadt von Frankreich. Am nächsten Morgen verabschiedete sich Nils von Holger. Holger bedankte sich nochmals für Alles. Und Nils auch. Dann ging er zum Bahnhof und fuhr mit dem Schnellzug bis nach Paris. Als er da an dem Hauptbahnhof ankam, staunte er nicht schlecht. So eine großer Bahnhof. Und so viele Menschen auf einem Haufen. Paris ist schon eine größere Kragenweite als Luxemburg Stadt.  Nils wollte natürlich auf den Eiffelturm rauf. Das konnte er sich nicht entgehen lassen. Als er vor dem 324 Meter hohem Turm stand war er sehr beeindruckt. Was für ein Bauwerk. Als er oben auf der Plattform ankam war er fasziniert. So weit konnte man hier gucken. Als er dort oben stand, sah er vor dem Restaurant, welches auf der Plattform sich befand, stand da ein Schild davor. " Suchen Aushilfskellner für unser Restaurant." Nils ging in das Restaurant und meldete sich am Tresen. " Entschuldigung. Ich habe ihr Schild vor dem Lokal gelesen. Ich würde gerne als Aushilfskellner hier arbeiten." Der Mann sagte zu Nils: " Augenblick ich hole mal meinen Chef." Nils musste einige Minuten warten. Dann kam ein sehr großer kräftiger Mann auf ihn zu und sprach ihn an. " Bon Jour. Sie suchen Arbeit bei uns. Sind sie Kellner?" " Nein. Gelernt habe ich das nicht, aber ich habe schon sehr oft gekellnert. In Kneipen und Cafés." " Hier ist aber richtig etwas los. Viel Arbeit. Wenig Freizeit. Für wie lange wollen sie denn hier arbeiten ." " Ich dachte so an zwei Wochen. Ich bin ein Europareisender so zu sagen. Ich versuche durch ganz Europa zu reisen." " Das beeindruckt mich", sagte der Mann. Okay, wir können es mal probieren. Ich heiße Jochen Behmke. Sag einfach Jochen." " Jochen bist du aus Deutschland?" " Ja ich komme aus Berlin. Bist du auch Deutscher." " Mein Name ist Nils Hagen und ich komme aus Hamburg." " Freut mich dich kennen zu lernen, Nils. Kannst du gleich anfangen?" Wir haben viel zu tun." " Ja, das kann ich."








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"Also gut. Dann musst du dich einmal umziehen und unsere Dienstkleidung anziehen." Nils ging nach hinten und ließ sich eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit einer roten Weste geben." Sofort zog er seine Sachen aus und die Dienstkleidung an. Als er wieder im Restaurant war, ging er zum Tresen und wurde sofort von einem Mitarbeiter an einen Tisch geschickt um die Bestellung der Gäste auf zu nehmen. Nils hatte hier die beste Aussicht von ganz Paris aber er konnte es nicht genießen vor lauter Arbeit. Es war nämlich viel zu tun in diesem Restaurant. Aber er lernte in kürzester Zeit so viele Menschen kennen, wie sonst das ganze Jahr nicht. Doch es machte ihm viel Spaß. Als der erste Arbeitstag zu Ende ging sprach Nils mit Jochen. Schließlich brauchte er noch eine Unterkunft für die Nacht. Jochen kannte sich gut aus in Paris. "Das wird schwierig für Heute. Aber ich kann dir ab morgen etwas suchen. Heute kannst du hier oben übernachten." " Was, hier oben", sagte Nils zu Jochen. " Ja, wir haben hier oben ein kleines Zimmer mit Bett darin. Für den Notfall. Du kannst hier gerne übernachten und morgen habe ich etwas anderes für dich gefunden." " In Ordnung", sagte Nils. Jochen zeigte ihm das Zimmer und Nils war begeistert. Mit Fenster. " Was für ein Ausblick." Nils war die halbe Nacht wach geblieben um die Aussicht zu genießen. Er war vielleicht der einzige Mensch der vom Eiffelturm nachts auf die Stadt herunter gucken konnte. Und so etwas hatte er noch nicht erlebt. So schön war es hier, wenn er auf Paris hinunter schaute. Die vielen Lichter da unten von den Autos und den Kneipen und Läden. Die vielen Fenster die leuchteten von den Wohnungen am Eiffelturm. Es war einfach super. Er konnte sich nicht satt sehen an  den Lichtern unter ihm. Er dachte er saß nachts im Flugzeug, und flog über Paris hinüber. Aber der Flug hörte nicht auf. Er stand im Himmel so zu sagen. Aber als es später wurde schlief er doch noch ein und der Flug hörte plötzlich auf. Am nächsten morgen als er aufstand war immer noch geplättet von der Nacht. Das Erlebnis würde er niemals in seinem Leben vergessen. Als am späten Abend seine Kollegen in das Restaurant kamen erzählte er ihnen was für eine schöne Aussicht er hatte hier oben. Aber die meisten Kollegen konnten ihm nur sagen: " Genau so haben wir es auch erlebt." Weil die meisten auch schon in diesem Zimmer übernachtet hatten. Nils hat sich trotzdem noch bei Jochen bedankt, dass er hier oben schlafen durfte. " Ich habe eine Unterkunft für heute Nacht für dich gefunden, Nils. Das ist fast direkt unter dem Eiffelturm eine kleine günstige Pension, die noch ein Zimmer frei haben. Ich hoffe du bist damit einverstanden." "Ja, klar. Bin ich." Nach Feierabend gingen Jochen und Nils zusammen in die Pension und Jochen stellte Nils den Besitzer der Pension vor. " Herzlich willkommen", sagte der Besitzer. Ich hoffe sie fühlen sich wohl bei uns. Aber ich glaube schon, hier in Paris." "Da sagen sie es schon. Ich glaube in Paris fühlen sich viele wohl."


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Nils ging auf sein Zimmer und schlief sehr gut die Nacht. Morgens ging er in die Champs-Elysees in ein kleines Café und frühstückte in aller Ruhe. Croussaint mit Butter und ein Capuccino. Am Nachmittag ging er in eine Kabarett-Vorstellung. Er saß in einem dunklen Saal wo Zauberer und Jongleure und Tänzer auftraten. Ein bunt gemischtes Programm. Er war sichtlich begeistert. Er klatschte am lautesten von dem Publikum. Nils fühlte sich "sauwohl" in Paris. Tagsüber unternahm er sehr viel und abends verdiente er sich sein Geld, auf dem Eiffelturm im Restaurant, welches er am Tag gleich wieder ausgab. Viele Menschen liefen in der Stadt der Liebe umher. Nachts nicht viel weniger als am Tag. Immer war hier etwas los. Und so viele Touristen hier am Eiffelturm und überall in der Stadt. Diese Stadt hat viel zu bieten. Für jeden etwas dabei. Morgen wollte er mit Jochen zusammen ins Louvre Museum gehen. Sie wollten eine Führung mit machen. Jochen war schon ein paar Mal im Louvre, aber eine Führung hat er auch noch nicht gemacht. Nils freute sich schon auf das Museum. Am morgen holte Jochen Nils von seiner kleinen Pension ab und sie fuhren mit der Straßenbahn fast bis vor die Tür des Museums. Als sie aus der Bahn stiegen standen schon mehrere Menschen vor dem Museum. Wer noch nicht da war, war der Mann der die Führung machen wollte. Und dann kam ein anderer Mann aus dem Museum und sagte uns, das der Mann der uns durch das Museum führen wollte, krank geworden ist. Aber wir könnten ruhig ins Museum gehen und uns alles anschauen. Jochen und ich gingen ins Museum und als erstes gingen wir natürlich zur Mona Lisa, dem Gemälde von Leonardo da Vinci. Das wohl berühmteste Gemälde der Welt. Staunend standen sie davor die beiden. Sie blieben insgesamt zwei Stunden in dem Museum, wo es noch viele andere Ausstellungsbilder und Stücke gab. Als sie vor das Museum traten mussten sie sich erst einmal wieder an das Tageslicht gewöhnen. Dann gingen sie noch auf eine Aussichtsplattform und schauten sich den Arc de Triomphe an. Hier werden viel Paraden abgehalten und auch die Tour de France hat ihren Finaltag auf der Straße des Champs-Elysees. Die beiden Jochen und Nils fanden, dass sie sich einen Cappuccino verdient hatten. Und sie tranken ihn in einem kleinen Café auf dem Champs-Elysees. Danach gingen sie wieder nach Hause. Aber vorher verabredeten sie sich noch zu einer Bootsfahrt auf der Seine für morgen früh. Jedoch mussten sie heute ja auch noch arbeiten. Aber als die beiden am Restaurant in der Höhe, im Eiffelturm ankamen, waren sie beide froh, dass sie den Tag so gut verbracht hatten  Die Arbeit machten sie mit links. Und sie wussten am nächsten Tag war wieder Spaß angesagt. Sie trafen sich um 10 Uhr an der Seine am Bootsanleger. Auch hier standen schon viele Leute, die auf das Boot warteten. Nils und Jochen stellten sich hinten an. Aber sie hatten auch schon ein Ticket.








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Dann legte das Boot an. Sofort wurde gedrängelt. Nils und Jochen brauchten nicht drängeln. Als sie vor dem Boot standen zeigten sie dem Steward ihre Tickets und konnten problemlos an Bord gehen. Sie hatten auf dem oberen Deck zwei Plätze reservieren lassen. Und bei dem Wetter hatten sie sich die richtigen Plätze ausgesucht. Es war strahlender Sonnenschein und am Himmel war kein Wölkchen zu sehen. Die beiden genossen die Bootsfahrt auf Deck. Eine Stunde waren sie auf der Seine. Dann legten sie wieder an und die beiden gingen von Bord. " Das war richtig schön bei diesem Bilderbuchwetter", sagte Nils. " Das fand ich auch." Sie gingen fröhlich wieder nach Hause. Nils Hagen wollte sich etwas hinlegen. Es war schön, aber doch ein bisschen  anstrengend die letzten zwei Tage. Zwei Tage später sitzen Nils und Joche in einem Straßencafé und bestellen sich Rotwein, Käse und Baguette. Und sie ließen sich alles gut schmecken. Jochen und Nils waren noch ein paar Mal zum Essen. Hier in Paris hatte Nils von seinen vier Stationen, bis jetzt am Meisten erlebt. Aber auch die Zeit blieb in Paris nicht stehen für ihn, und die zwei Wochen, die er im Eiffelturm arbeitete, waren nun um. Er verabschiedete sich von allen Kollegen und besonders sagte er Jochen vielen Dank, das er so viel für ihn getan und gemacht hat. Jochen viel es schwer sich von Nils zu verabschieden. Aber Nils wollte ja weiter reisen durch Europa. Und seine nächste Station war Spanien. Als er im Zug saß war er auf dem Weg nach Madrid, zur spanischen Hauptstadt. Als er am Bahnhof in Madrid ankam, war es etwas ruhiger als in Paris. Aber es waren auch sehr viele Menschen unterwegs. Nils war auf der Suche nach einem Reitstall. Denn er hatte schon mal mit Pferden gearbeitet, als er noch jünger war. Er konnte auch ein bisschen reiten und pflegte diese Tiere sehr gerne. Und er hatte mal wieder Glück. Sofort fand er einen Reitstall und die konnten Hilfe gebrauchen. Das Aushängeschild in Spanien was Pferde betrifft ist die Königlich-Andalusische Reitschule. Aber die war nicht in Madrid sondern in Jerez de la Frontera. Aber in Madrid gab es auch ein paar Reitschulen. Und bei so einer war er gelandet. Nils freute sich, dass er dort arbeiten konnte. und wohnen konnte er dort auch auf dem Gelände der Reitschule. Also hatte er wieder einen Ort gefunden wo er arbeiten und auch schlafen konnte. Er war ein Glückskind was das betraf. Und er freute sich dass es hier so viele schöne Pferde gab. Und er war angetan von den Tieren. Aber heute brauchte er nicht mehr arbeiten, er konnte sich hinlegen in dem kleinen Zimmer auf dem Reitstallgelände. Aber gleich am nächsten morgen bekam er seine Arbeiten eingeteilt. " Nils, du kannst als erstes die Ställe ausmisten. Die Pferde werden heute morgen ausgeritten und die Ställe müssen jeden Tag ausgemistet werden. Mein Name ist Jens. Wenn du willst kannst du auch mal ausreiten, brauchst mir nur bescheid geben. Dann organisieren wir etwas für dich." " Alles klar, Jens. Vielen Dank, dass ich hier arbeiten kann." " Kein Problem, wir haben immer was zu tun."
 


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Nils machte sich daran die Ställe auszumisten. Es war nicht das erste mal, dass er so etwas machte, aber es war schon lange her. Aber damals hatte ihm die Arbeit immer ganz gut gefallen. An den Geruch gewöhnte man sich schnell wieder. Die Arbeit ging nicht so schnell voran, aber wenn man dran blieb schaffte man es am Ende doch noch die Ställe sauber zu kriegen. Er hatte auch noch Hilfe durch Ramon. Ein echter Spanier. Ein kleiner Junge der sich hier sein Taschengeld aufbesserte. Wenn die Pferde wieder in dem Stall standen vom ausreiten, dann musste alles sauber sein. Und sie waren früh genug fertig geworden. Ramon und Nils waren zufrieden. Und auch als Jens vorbeikam, staunte der nicht schlecht. " Seid ihr schon fertig. Gute Arbeit", sagte Jens zu den beiden. " Ihr könnt Pause machen. Aber wenn die Pferde wieder da sind, müsst ihr wieder da sein. Die Pferde müssen trocken gerieben werden und das Fell gebürstet werden." " Alles klar", sagte Nils. Nils ging durch den Stall und fand eine Kiste Limonade. Ramon nahm sich gerade eine Flasche heraus. " Kann ich auch eine Flasche haben?" fragte Nils Ramon. Der gab ihm gleich davon eine Flasche. "Danke", sagte Nils. Ramon sagte noch nichts. Nils hatte sich schon ein bisschen gewundert. Ramon sprach nicht mit ihm. Vielleicht konnte er ihn nicht verstehen. Aber Nils konnte nur ein paar Wörter spanisch. Aber als der Tag vorbei war, und sie die Pferde trocken gerieben und gebürstet hatten und für die Nacht bereit waren hatte Ramon noch immer nicht mit Nils gesprochen. Nils fragte Jens danach. " Ramon ist aber sehr ruhig. Was hat der Junge?" " Jens sagte ihm:" Ramon ist stumm, aber nicht taub. Er kann alles verstehen was du sagst: Ich hätte es dir vielleicht besser sagen sollen." " Das tut mir leid für Ramon", sagte Nils. " Konnte er von Geburt aus nicht sprechen, oder wie kommt das." "Sein Bruder ist vom Pferd gefallen, auf einen Stein aufgekommen und war sofort tot. Ein Reitunfall. Seitdem spricht Ramon nicht mehr." " Kann man da nichts machen." " Ramons Eltern haben schon so viel versucht." Wie lange ist das her?" " Ungefähr zwei Jahre." " Also ist es psychisch. Ich wünschte ich könnte ihm helfen." " Ich auch." Als Nils abends auf seinem Zimmer war musste er an Ramon denken. Er wollte ihm irgendwie helfen.  Am nächsten morgen fragte Nils Ramon ob er ihn mal auf ein Pferd setzen dürfe. Ramon hatte seit Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Zur großen Verwunderung von Jens ließ sich Ramon auf ein Pferd setzen. Nils half ihm auf das Pferd. " Bravo Nils. Das hat noch keiner geschafft", sagte Jens. Ramon guckte erst ein bisschen irritiert blieb aber auf dem Pferd sitzen. Nils half Ramon wieder vom Pferd herunter. Ab da setzte Nils Ramon jeden Tag einmal auf ein Pferd. Eine Woche später schon ging Nils mit dem Pferd und Ramon darauf ein kleines Stück an der Leine spazieren. Das ging auch so eine Woche. Jens staunte was da noch kommen mochte.








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Eines morgens staunte Jens nicht schlecht, denn da ritten Nils und Ramon das erste mal zusammen aus. Ramon war nicht wieder zu erkennen. Sie ritten nun jeden Tag ein bisschen aus. Auch die Eltern von Ramon staunten nur noch. Eines morgens als die beiden mal wieder ausritten und schon halb unterwegs waren, fuhr auf einmal ein Wagen mit lauter Musik an ihnen vorbei. Nils sein Pferd scheute und warf ihn ab. Nils lag da wie tot neben einem Stein. Ramon stieg vom Pferd und rannte zu Nils hin. Ramon sah Nils am Boden liegen und sagte: " Nils, steh wieder auf." Und Ramon fing an zu weinen, genau wie bei seinem Bruder damals, als der Unfall passierte. Nils wurde wach und Ramon sagte: " Du lebst Nils, du bist nicht tot. " Und Nils sagte: " Es geht mir gut Ramon. Sogar sehr gut. Ramon du sprichst wieder. Und plötzlich fing Nils an zu weinen. Er freute sich so darüber, dass Ramon wieder sprechen konnte. " Nils, ich habe dich lieb", sagte Ramon. " Und was meinst du wie lieb ich dich habe, Ramon. Seine Eltern kamen dazu. " Ramon. Du sprichst wieder. Ein Wunder. Das Ramon wieder sprach ging so schnell herum wie ein Strohfeuer. Und jeder der Ramon kannte, freute sich mit ihm darüber. Nils war der Held. Der wollte gar kein Held sein, der war so glücklich dass Ramon wieder sprechen konnte. Und sie alle feierten drei Tage lang. Und immer wieder bedankten sich die Eltern von Ramon bei Nils. Nils und Ramon waren schon vorher die dicksten Freunde, aber jetzt waren sie nicht mehr zu halten und zu trennen. Nun ritten Nils und Ramon immer wieder aus. Und Ramon war ein lustiger Mensch und Nils gefiel der Humor von Ramon. Was umgekehrt genau so zutraf. Und Nils und Ramon machten viel zusammen, nicht nur Pferde reiten. Ramon konnte auch schon kochen. Am liebsten kochte er das Nationalgericht von Spanien. Die Paella. Ramon kochte sie traditionell. Und Nils schmeckte sie einfach gut. Als Nils mal etwas mehr Zeit hatte für Ramon gingen die beiden in den " El Retiro". In den Retiro- Park. Sie gingen lange spazieren und anschließend waren sie dann am Bootssee. Es gab hier einen ganz großen, und Ramon und Nils mieteten sich für eine halbe Stunde ein Ruderboot auf diesem großen See. Es machte ihnen riesigen Spaß, das Rudern. Und so nutzten sie die halbe Stunde so intensiv, dass sie etwas länger auf dem Wasser waren wie erlaubt. Nils zahlte einfach noch etwas nach, als sie wieder zurück waren an Land. Ramon sagte leise: "Willst du wirklich bald schon weiter ziehen, Nils?" Nils hatte Ramon schon erzählt, dass er nur auf einer weiteren Station war durch Europa. Nils antwortete: " Ja leider Ramon. Aber wir telefonieren viel, versprochen." Ramon war traurig. Nils heiterte ihn aber wieder auf, mit einem Eis. Auch Nils aß ein Eis. Nils lachte Ramon zu und er lachte zurück. Sie sind in der Zeit dicke Freunde geworden. Zwei Tage nach dem Besuch des Retiro Parks verabschiedete sich Nils von Ramon.






25

Ramon sagte zu Nils: „ Wir bleiben doch Freunde, oder?“ „Aber großes Ehrenwort. Ich werde dich nie vergessen Ramon. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.“ „ Versprochen?“ „ Ja versprochen, Ramon. Nils ging schweren Herzens. Aber Ramon war richtig traurig. Aber er dachte daran was Nils versprochen hat und da freute er sich schon jetzt drauf. Nils ging alleine zum Bahnhof. Ramon wollte nicht mit. Das würde ihm zu viel werden. Nils fuhr mit der Bahn von Madrid nach Lissabon. In die Hauptstadt von Portugal. Das ist nun schon die 6te Station, die er in Europa macht. Nils war schon so braun gebrannt, er sah schon bald wie ein Portugiese aus. Aber nur von der Bräune her. Sonst sah man doch noch, dass er aus Deutschland stammt. Als erstes steuerte er ein Café in der Stadt an und ging hinein um eine Arbeit vielleicht als Kellner wieder einmal zu kriegen. Und er hatte Glück wie immer auf seiner Europareise. Das Café war auf der Suche nach einem Kellner. „Ich heiße Pedro“ sagte der Besitzer des Cafés. „ Hallo ich heiße Nils. Ich würde gerne für zwei Wochen bei Euch kellnern, geht das?“ „ Warum nur zwei Wochen?“ fragte Pedro. Nils erzählte ihm wo er schon überall war und was er vorhatte. „ Du bist mutig Nils, das gefällt mir. Wir probieren einen Tag aus und dann entscheide ich mich ob du zwei Wochen bleiben kannst. Brauchst du auch eine Unterkunft. Wenn du gut gearbeitet hast dann zeige ich dir ein Zimmer in meinem Haus. Da kannst du übernachten, okay?“ „ Alles klar“, sagte Nils und ging gleich an die Arbeit. Er musste sich natürlich erst einmal einarbeiten, aber Nils hatte nun schon einige Erfahrungen als Kellner gesammelt. Er ging wie immer freundlich an die Tische und nahm die Bestellungen auf und brachte so schnell es ging die Sachen an die Tische. Es war ein großes Café. Und es waren viele Gäste heute da. Es gab also viel zu tun. Aber Nils machte die Arbeit sehr gerne und es ging ihm locker von der Hand das Kellnern. Als es auf den Feierabend zu ging sagte Pedro: „ Nils ich habe gesehen wie du gearbeitet hast. Wenn du willst kannst du gerne zwei Wochen hier bleiben.“ „ Das mache ich gerne.“ „ Gleich gehen wir zu mir nach Hause und dann  zeige ich dir wo du schlafen kannst.“ „ Okay, Pedro.“ Die beiden gingen nach getaner Arbeit und nachdem Pedro das Café abgeschlossen hatte durch die Straßen von Lissabon. Sie mussten nicht weit gehen bis zum Haus von Pedro. Es war ein schönes Haus mit einer Veranda davor. Es war ein Einfamilienhaus, wo Pedro mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter Eva wohnte. Pedro zeigte Nils sein Zimmer. Es ist ein Fremdenzimmer. Aber leider haben wir hier keinen Fernseher drin, aber dafür ein Radio. Reicht dir das aus das Zimmer, Nils?“ „ Es gefällt mir sehr gut, Pedro.“ Dann bleibst du, oder?“ „ Von mir aus gerne.“ „ Dann lasse ich dich jetzt mal alleine. Essen, wenn du willst kannst du mit uns zusammen, Nils.“ „ Ich komme vielleicht auf dieses Angebot zu“, lachte Nils Pedro zu.



























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Nils legte sich erst einmal auf das Bett. Und er schlief sehr schnell ein. Durch irgendetwas wurde er wach. Er kriegte schnell heraus dass er durch ein helles lachen geweckt wurde. Eva stand in seiner Tür und hatte Spaß. „ Na, sagte Nils, du bist bestimmt Eva. Wo ist denn dein Papa?“ Da hörte er schon Pedro kommen. „Eva du solltest Nils doch schlafen lassen.“ „ Ist nicht schlimm, sagte Nils. Ich habe etwas Hunger.“ „Das trifft sich gut wir wollten gerade den Tisch zum Abendbrot decken.  Du bist eingeladen Nils. „ „ Oh vielen Dank.“ Die drei gingen in die Küche und dort war schon Pedros Frau, die schon die Bretter hingelegt hatte. „ Darf ich vorstellen, meine Frau Lucia.“ „ Sehr angenehm, sagte Nils zu Lucia. Ich heiße Nils.“ „ Komm Nils, setz dich schon mal an den Tisch, wir sind gleich soweit.“ „ Danke schön“, sagte Nils und setzte sich an den Tisch. „ Sitze ich nun auf einem Platz von Euch.“ „ Alles gut, sagte Pedro du bist unser Gast, du kannst sitzen wo du willst.“ „Das gebe es in Deutschland nicht, sagte Nils da jeder einen Stammplatz.“ Schnell hatte die Frau von Pedro den Abendbrottisch gedeckt. „ Greif zu Nils“, sagte Pedro. Auf dem Tisch stand ein Brotkorb mit frischem Brot darin. Es stand Käse und Wurst auf dem Tisch und Butter. Einige Sorten von Wurst und Käse. Eine große Auswahl von allem. Nils schmierte sich ein Brot und die Familie von Pedro fing auch an ihre Brote zu belegen. Die kleine Eva aß mit großem Appetit. Zwei große Scheiben Brot mit Mortadella. Aber auch die Erwachsenen hatten „schmacht“. Es war noch ziemlich ruhig am Tisch. Es war ja auch der erste Abend mit Nils zusammen beim Abendbrot. Eva ging nach dem Abendbrot ins Bett. Die Kleine ging nämlich noch in den Kindergarten. Eva ist 5 Jahre alt. Nils schaute noch ein bisschen Fernsehen mit Lucia und Pedro. Aber sein portugiesisch war nicht so gut, so dass er nicht viel verstand beim Fernsehgucken.  Um 22 Uhr ging er aber schlafen. Er schlief sehr gut. Er rief aber vorher noch Ramon an, der sich sehr freute darüber. Aber die beiden sprachen nur eine kurze Zeit. Schließlich war es schon sehr spät für Ramon. Am nächsten Morgen brauchte Nils gar keinen Wecker zum Wach werden, denn Eva war schon früh wach, was sie auch lautstark signalisierte. Nils ging in die Küche. Der Tisch war schon gedeckt von Lucia. Nils setzte sich an den gedeckten Tisch. Es gab Brötchen mit Marmelade. Mit Aprikosenmarmelade, Nils und auch Evas Lieblingsmarmelade. Deshalb wurde die Aprikosenmarmelade schnell aufgegessen. Nach dem Frühstück gingen Pedro und Nils zum Café und Lucia brachte Eva zum Kindergarten. Nils hatte noch so früh nicht so viel zu tun. Aber einige Gäste waren doch schon da und wollten auch frühstücken. Die Gäste bestellten Kaffee oder Tee zum Trinken oder auch einige ein Glas Orangensaft. Dann waren Brötchen aber auch Croissants sehr angesagt bei den Gästen. Zu späterer Stunde wurde es voller im Café. Dann bestellten die ersten auch schon Torte. Nils war schon routiniert im Kellner. Und es machte ihm sehr viel Spaß. Zwischendurch hatte er auch mal Zeit um mit Pedro zu sprechen. Er fragte Pedro: „ Du kennst dich doch bestimmt ganz gut aus in Lissabon?“ „ Ja, sagte Pedro. Am Wochenende können wir mal was unternehmen.“ „ Das wäre schön“, antwortete Nils.







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Aber die Woche wollte nicht so schnell vorbei gehen. Aber das Wochenende kam dann doch noch langsam aber sicher. Wie versprochen wollte Pedro Nils ein bisschen die Stadt zeigen.  „Wie findest du es, wenn ich dir zwei Märkte zeige?“ „ Das finde ich sehr gut. Ich gehe gerne auf den Markt.“ Die beiden gingen am Samstagmorgen durch die Stadt bis sie an dem „ Mercado Campo de Ourique“ ankamen. Das war ein großer Markt auf dem vor allem frisches Gemüse und Obst angeboten wurde. Aber auch Fleisch und Fisch und Blumen gab es hier in Hülle und Fülle zu kaufen. Die beiden aßen eine Currywurst an einem Imbissstand. Und sie genossen an einem Weinstand  jeder ein Glas Wein und schauten dabei den Gästen des Marktes beim Kaufen zu. Es war ein buntes Treiben auf diesem Markt in der Innenstadt von Lissabon. Pedro und Nils genossen es. Auf einmal fragte Pedro Nils: „ Wie findest du eigentlich Flohmärkte?“ „ Du die finde ich ganz gut.  Gibt es hier einen Flohmarkt?“ „ Oh ja. Feira da Ladra am Campo de Santa Clara. Ein schöner Flohmarkt.“ „ Können wir da auch noch hingehen?“ „ Aber sicher. Ich rufe Lucia an dass wir etwas später nach Hause kommen. Kein Problem.“ Nachdem Lucia Bescheid wusste gingen die beiden zu dem Flohmarkt. Hier war noch mehr los wie auf dem anderen Markt. Viele Touristen gingen über den großen Flohmarkt. Und Nils und Pedro ließen sich besonders viel Zeit um alles genau zu sehen. Besonders an einem Stand war Nils sehr an einer Kette mit einem Kreuz als Anhänger. Er sah sich dieses Kreuz ganz genau an. So ein Kreuz trug er früher schon einmal an einer Kette. Er hatte die Kette im Freibad in Hamburg verloren beim Schwimmen. Die Kette auf dem Stand sah genauso aus wie seine Kette von früher. Die Kette, die er verloren hatte war sehr wertvoll gewesen. Er hatte damals 800 Euro dafür bezahlt. Und seit er sie verloren hatte, trug er keinen weiteren Schmuck mehr. Aber diese Kette hier auf dem Flohmarkt da hatte er ein Auge drauf geworfen. Und der Preis schien in Ordnung. 35 Euro sollte die Kette mit dem Kreuz als Anhänger kosten. Er wollte sie unbedingt haben. Und er kaufte sie für 35 Euro. Ganz stolz trug er die Kette und es fühlte sich gut für ihn an. Er dachte die ganze Zeit, dass es seine Kette von früher war.  Und er war ganz stolz auf diese Kette. Pedro sah es ihm an. Und er fragte: „Warum bist du so froh, Nils?“ Und Nils erzählte ihm die Geschichte der Kette. „ Meinst du vielleicht, es könnte deine Kette von früher sein“, fragte Pedro. „ Ich weiß es nicht genau. Ich lasse sie vielleicht morgen einmal schätzen bei einem Juwelier. Das wäre ja ein großes Glück, was ich haben würde.“ Pedro und Nils gingen wieder zu Pedros Haus zurück, aber vorher schauten sie sich noch viele Sachen auf dem Flohmarkt an fanden aber nichts mehr was sie kaufen wollten. Aber es war schon sehr interessant auf dem Markt gewesen. Und Nils war sichtlich stolz auf sein Kreuz. Sie gingen ins Haus und aßen sofort Abendbrot. Eva war schon wieder im Bett. Lucia deckte für die beiden extra den Tisch. Nils erzählte Lucia von seinem Flohmarktfund. Die war sehr erstaunt über seine Geschichte. Aber sie wünschte ihm alles Gute beim Juwelier.











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„ Du bekommst natürlich morgen frei, Nils. Dann kannst du die Kette schätzen lassen.“ Am nächsten Morgen stand Nils früh auf. Er wollte mit dem Bus fahren, denn Pedro hatte ihm seinen Juwelier empfohlen. Doch bis zum Geschäft war es zu weit um zu Fuß dort hinzugehen.  Als Nils beim Juwelier ankam öffnete das Geschäft gerade. „ Ich komme auf Empfehlung von Pedro“, sagte Nils sofort. „ Ah wie geht es denn Pedro?“ fragte der Juwelier. „ Ach ich glaube es geht ihm ganz gut.“ „ Was kann  ich für sie tun?“ „ Ich habe gestern auf dem Flohmarkt eine Kette gekauft und wollte sie von ihnen schätzen lassen.“ Dann zeigen sie mal das gute Stück.“ Nils nahm die Kette von seinem Hals und legte sie auf den Tisch, der vor ihm stand. „ Oh“, sagte der Juwelier. Sieht ja wertvoll aus das Kreuz.“ Der Juwelier nahm das gute Stück unter die Lupe und schaute eine ganze Zeit lang auf dieses Objekt. „ Da sind ja einige Diamanten mit einem guten Schliff dabei. Sehr gute Ware.“ Nachdem er noch ein bisschen geguckt hatte auf das Schmuckstück sagte er: „ ich schätze die Kette mit dem Kreuz auf 750 Euro.“ „Wow, sagte Nils. Dann könnte es ja sein, dass es meine Kette von damals ist.“ Der Juwelier schaute ganz erstaunt. Und Nils erzählte auch dem Juwelier seine Geschichte von der Kette mit dem Kreuz. Als der Juwelier die Geschichte zu Ende gehört hatte sagte er zu Nils: „ Es hört sich zwar etwas ungewöhnlich an, aber theoretisch könnte es ihre Kette sein. Haben sie ein Glück.“ Nils war auch sehr froh. Selbst wenn es nicht seine Kette von damals war, sie ist auf jeden Fall gleichwertig. Und ein echtes Schnäppchen für 35 Euro. Nils hing sich wieder die Kette um den Hals und fragte den Juwelier was er denn für seine Schätzung bekäme. „ Ein Freund von  Pedro ist auch mein Freund. Lass mal gut sein. Schon in Ordnung. Natürlich nehme ich von einem Freund kein Geld.“ „ Oh vielen Dank“, sagte Nils. Die beiden unterhielten sich noch etwas bis Nils sich wieder verabschiedete. „ Tschüss und vielen Dank noch mal.“ „ Alles gut und grüßen sie mir Pedro schön von mir.“ „ Das mache ich. Vielen Dank.“ Nils ging zu Pedros Café und fing heute etwas später an mit bedienen. „ Na wie ist es gelaufen, Nils?“ „ Super Pedro. Ich soll dich übrigens schön grüßen. Es könnte meine Kette sein. Der Juwelier hat die Kette mit Kreuz auf 750 Euro geschätzt.“ „ Das freut mich für dich Nils. Nils war natürlich gut drauf. Er ging mit noch mehr Freude als sonst an die Arbeit. Und es war viel zu tun an diesem Tag. Aber die Arbeit erledigte sich wie von selbst. Ein gutes Gefühl begleitete Nils den ganzen Tag. Diese Mal wollte er aber besser auf die teure Kette aufpassen. Aber die zwei Wochen in Lissabon gingen auch sehr schnell vorbei und Nils musste sich erneut von lieben Menschen verabschieden. Pedro und Nils nahmen sich in den Arm und auch Lucia und Eva wurden von Nils gedrückt. Und so fuhr er  mit einem guten Gefühl und mit einer neuen alten Kette weiter durch Europa. Sein nächstes Ziel ist Österreich und zwar die Hauptstadt Wien. Von Portugal bis nach Wien war ein großes Stück Weg, welches er mit der Bahn absolvierte. Es war seine siebte Station durch Europa. Als er in Wien ankam, fuhr er erst einmal eine Runde mit dem Fiaker, Das wollte er schon immer mal machen. Er fuhr durch die halbe Stadt und es war eine  schöne Abwechslung. Eine halbe Stunde dauerte die Fahrt mit dem Fiaker. 








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Nachdem er wieder am Ausgangspunkt angekommen war suchte er zuerst wieder eine Stelle für zwei Wochen. Und was er auf jeden Fall machen wollte, war eine Sachertorte essen. Aber er wollte dieses Mal nicht kellnern. Er ging noch einmal zurück zu dem Fiaker und fragte den Kutscher ob sie noch einen Kutscher gebrauchen konnte. Schließlich kannte Nils sich ja ein bisschen mit Pferden aus. Der Kutscher sagte zu Nils: „Ich werde mal den Chef anrufen, ob wir noch einen Job als Kutscher frei haben.“ Nach ein paar Minuten stand fest Nils würde die nächsten Tage Kutsche bzw. Fiaker fahren. Aber heute sollte er erst einmal nur mitfahren. Schließlich brauchte er ja eine kleine Einweisung zum Kutsche fahren. Er fuhr den ganzen Tag mit dem Fiaker mit und den nächsten Tag auch noch. Dann durfte er alleine Kutschieren. Es Machte ihm großen Spaß mit dem Fiaker Leute von A nach B zu bringen. Er war den ganzen Tag mit dem Fiaker unterwegs. Er nahm Liebespaare mit und viele Kleinfamilien und Touristen generell. Zwischendurch kriegten die Pferde Wasser und Heu. Am Abend musste er die Pferde von der Kutsche abschnallen und trocken reiben und in den Stall bringen. Die Fiaker fuhren von morgens um 8Uhr bis abends bis es dunkel wurde. Nils bekam ein Zimmer für die Nacht zum Schlafen in der Nähe der Pferdeställe. Damit hatte er in der Woche kaum Zeit Wien so richtig kennen zu lernen. Aber er sah ja tagsüber genug von Wien wenn er die Touristen kutschierte. Aber am Wochenende wollte er in die Stadt gehen. Nils ging zum Wiener Prater. Als erstes fuhr er mit dem Riesenrad und hatte dabei eine super Aussicht und einen schönen Blick über Wien. Auf dem Prater konnte man sich den ganzen Tag vergnügen. Es gibt hier über 250 Fahrgeschäfte. Nachdem er sich ausgetobt hatte auf dem Vergnügungsgelände, sah er auf einmal, dass es sogar das berühmte Madame Tussauds gibt, hier auf dem Wiener Prater. Sofort kaufte er sich eine Eintrittskarte und schlenderte langsam durch das Wachsfigurenkabinett. Auch Sissi war hier als Wachsfigur ausgestellt. Er hatte sichtlich viel Spaß an diesem Wochenende gehabt. Er ging glücklich wieder zum Pferdestall zurück und legte sich schlafen in seinem kleinen Zimmer. Als die neue Woche kam fuhr er wieder Fiaker. Er lernte nette Leute kennen und war viel an der frischen Luft. Und er kannte die Straßen in Wien fast auswendig. Und er mochte seine beiden Pferde mit denen er zu tun hatte jeden Tag.  Am Abend wollte er noch ausreiten, aber da hatte sein Chef etwas gegen. „ Schade“, sagte Nils. „Aber ich sehe es ein. Die Pferde leisten schon genug am Tag.“ „ Ja und das müssen sie das ganze Jahr über leisten“, sagte der Chef. Nils arbeitete die ganze Woche noch bis er wieder weiter wollte. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Wie überhaupt seine Aufenthalte ihm  immer kürzer vorkamen. Aber in Wien hatte er zwar viele Menschen kennengelernt, aber keinen Menschen näher. So war er nicht traurig, dass es weiter ging seine Reise. Er brauchte sich von niemandem verabschieden. Als nächstes Ziel, hatte er sich Rom, die Hauptstadt von Italien, ausgesucht. Wieder war es eine lange Fahrt dorthin, aber er hatte es nicht eilig.





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Die Bahnfahrt gefiel ihm ganz gut. Er sah viel von den Landschaften auf dem Weg nach Italien. Am Bahnhof in Rom angekommen orientierte er sich erst einmal. Seine 8. Station auf der Reise durch Europa. Und es war hier so schön warm weil die Sonne schien. Überhaupt hatte er sehr viel Glück mit dem Wetter auf seiner Exkursion. Und für Nils war es keine Frage wo er arbeiten wollte. In einer Pizzeria. Natürlich. Und nicht weit weg vom Bahnhof fand er eine schöne Pizzeria. Und er hatte wieder Glück. Sie suchten eine Aushilfe zum Pizza backen, servieren oder für das ausliefern der Pizza. Luigi hieß der Besitzer der Pizzeria und seine Schwester, Romina, half ihm aus. Romina war eine rassige Italienerin. Luigi war ein sehr kleiner eher unauffälliger junger Mann, der sich aber durch zu setzen wusste. Nils ging auf Luigi zu und fragte ob er hier bei ihm zwei Wochen aushelfen könnte. Luigi sagte: „ Von mir aus, du siehst ganz vernünftig aus Probieren können wir es ja mal“ „ Schön, sagte Nils, du wirst es nicht bereuen.“ Romina, die mitgekriegt hatte das ein neuer Angestellter anfing ging zu Nils und gab ihm die Hand. „ Ich heiße Romina. Bin die Schwester von Luigi.“ „ Ich heiße Nils und komme aus Hamburg in Deutschland.“ Ich kenne Hamburg. Ich war mal dort im Urlaub und habe mir ein Spiel vom Hamburger SV angeguckt. Von da an bin ich HSV-Fan.“ „ Ehrlich ich bin auch ein Fan vom HSV. Ich habe selber mal Fußball gespielt. Und ich habe auch schon einige Partien von Hamburg im Stadion geguckt. Aber der AS Rom ist auch ein guter Verein. Leider ist Hamburg ja abgestiegen, aber ich glaube sie schaffen sofort wieder den Aufstieg ins Oberhaus, in die Bundesliga.“ „ Das hoffe ich auch“, sagte Romina. „ Gut dann haben wir ja schon mal ein Gesprächsthema wir zwei. Fußball.“ Romina lachte Nils ein wenig an. Sie fand ihn ganz gut. Er entsprach ihrem Geschmack.“ Luigi war etwas misstrauisch. Aber das war er bei allen Männer die seiner Schwester näher kamen. Nils fing erst einmal ganz solide an und bediente die Gäste in der Pizzeria mit Essen und Trinken. Romina sah mit Freude, dass Nils sich ganz gut anstellte dabei. Als der Arbeitstag zu Ende  ging sagte Luigi zu Nils: „ Du kannst gut bedienen, du kannst hier arbeiten. Wenn es dir gefällt zwei Wochen lang.“ „ Abgemacht sagte Nils, dem die Arbeitsstelle und auch Romina ganz gut gefiel.“ Luigi war das auch schon aufgefallen. Die nächsten Tage liefen wirklich gut für Luigi seine Pizzeria. Es sprach sich schnell herum, dass eine neue Bedienung da war. Manche kamen mehrmals am Tag. Alle wollten den Deutschen aus Hamburg sehen. So verliefen die Tage schön harmonisch. Eines Tages sagte Romina zu Nils: „Hast du Lust am Sonntag mit mir einen Ausflug mit dem Fahrrad zum See zu machen?“ „ Warum nicht“, antwortete Nils. „ Gerne fügte er noch hinzu.“ Romina sagte. „ Ich freue mich.“  Das Wochenende stand vor der Tür und sie hatten super sonniges Wetter angesagt im TV. Nils und auch Romina fuhren von der Pizzeria zum See mit dem Fahrrad. Als sie dort ankamen waren schon viele Menschen am See und am Strand.





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Aber Romina kannte sich schon aus und sie fand noch ein schattiges Plätzchen unter einem Baum. Die beiden legten  sich in den Schatten und wollten erst einmal ein bisschen ausspannen. Romina hatte eine gute Figur. Und auch Nils konnte sich sehen lassen. Die beiden würden gut zusammen passen, aber Nils war nur auf Durchreise. Aber Romina dachte so als sie einen Blick auf Nils warf, für ein kleines Abenteuer würde es vielleicht reichen. Und Nils hatte ähnliche Gedanken. So blieben die beiden ziemlich lange am See. Als kaum noch jemand zu sehen war und es schon anfing dunkel zu werden sagte Romina zu Nils: „ Du siehst gut aus Nils. Du gefällst mir sehr gut.“ „ Oh danke Romina. Du gefällst mir auch sehr gut. Romina fackelte nicht lange und küsste Nils. Und Nils erwiderte ihre Zuneigung. Und eine halbe Stunde später sagte Romina: „Es war schön mit dir, Nils.“ „Ich fand es auch sehr schön“, erwiderte er. Es war eine sternenklare Nacht als die beiden auf Ihren Rädern wieder zurück zu der Pizzeria fuhren. „Das bleibt aber unter uns“, sagte Romina. „ Ja, das bleibt unser kleines Geheimnis“, sagte Nils und gab Romina einen langen Kuss. Dann gingen beide schlafen. Am Montagmorgen sagte Luigi: „ Wie war denn das Schwimmen?“ „Ach sagte Romina, es ging so. Wie immer zu viele im Wasser. Man konnte kaum schwimmen. Wir waren nicht lange da.“ Nils hatte viel zu tun. Und er konnte gut arbeiten als Bedienung.

. Er arbeitete gerne als Kellner. Luigi arbeitete auch sehr gerne mit Nils zusammen. " Nils sag mal. Hast du überhaupt schon viel von Rom gesehen?" " Nein, ich glaube ich kennen nur eine Pizzeria in Rom und sonst kennen ich noch nichts. Zumindest habe ich noch nicht viel gesehen." " Wie wäre es, wenn ich dir Rom ein bisschen zeige. Vielleicht ein Fußballspiel, wie wäre es mit AS Rom gegen Inter Mailand?" " Was für eine Frage Luigi. Das wäre super." " Okay dann machen wir das am Samstag, Nils." " Einverstanden", sagte Nils. Nils konnte es kaum abwarten bis es Samstag wurde, weil er so heiß auf das Spiel war. Außerdem wollte Nils, weil es ihm so gut gefiel bei Luigi und auch bei Romina, zwei Wochen dran hängen. Er wollte noch ganze zwei Wochen länger in Rom bleiben. Schließlich wollte er ja auch noch den Petersdom, wo der Papst seinen Sitz hatte, sehen. Aber alles schön der Reihe nach. Erst das Fußballspiel und dann der Papst. Und übrigens zwischendurch verbrachte er mit Romina noch eine ganze Naht lang. Sie war schwer verliebt in Nils, was sie sich aber nicht anmerken ließ, aber Nils spürte das. Und auch er fand Romina immer wieder anziehend. Aber weder ein anderer noch Luigi hatten eine Ahnung das die beiden etwas zusammen hatten. Das war ihr Geheimnis. Luigi und Nils freuten sich die ganze Woche auf das Fußballspiel im Stadion von AS Rom gegen Inter Mailand. Dann endlich war es soweit. Der Samstagnachmittag war da und Luigi ging mit As Rom Fahne in der Hand, neben Nils her, zum Stadion. Die beiden freuten sich riesig. Inter Mailand war natürlich der große Favorit. Aber wer weiß. Jedes Fußballspiel fängt bei Null an, so heißt ein Spruch und das stimmte ja nun auch. Also kann man vorher nie sagen wie so ein Spiel ausgeht.









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Sie kamen ohne Probleme in das Stadion hinein. Luigi hatte ihnen einen Sitzplatz besorgt. Das Stadion war bis auf den letzten Platz ausverkauft und besetzt. Die Beiden hatten einen schönen Platz ziemlich nahe am Spielfeld,  so dass sie die Spieler gut erkennen konnte. "Faszinierend", sagte Nils. "So nahe am Spielfeldrand saß ich noch nie." " Gute Sicht hier", sagte Luigi fast überflüssig. Die Spieler kamen das erste mal ins Stadion um sich warm zu laufen und warm zu machen. Nils kannte ein paar Spieler aus dem Fernsehen in Deutschland aus der Sportschau. Dort zeigten die Fernsehmacher auch schon mal Ausschnitte aus der italienischen Liga. Die Karten waren nicht billig gewesen für das Fußballspiel. Luigi hatte Nils eine Karte geschenkt. Worüber er sich sehr gefreut hatte. Die Spieler liefen noch einmal alle aus dem Stadion um dann ein paar Minuten später wieder einzulaufen auf das Spielfeld. Die Mannschaften stellten sich in eine Reihe um für die Fotografen und für die Fernsehkameras parat zu stehen in der Reihe. Danach liefen alle kreuz und quer über das Spielfeld. Die beiden Mannschaftskapitäne trafen sich mit den Schiedsrichtern am Mittelkreis um zu entscheiden wer Anstoß hatte. Der Schiedsrichter warf eine Münze hoch, die dann auf den Rasen fiel. Der Kapitän vom AS Rom gewann dieses kleine Münzspiel zu seinen Gunsten und er entschied sich dafür das der AS Rom in der ersten Hälfte des Spiels Anstoß hatte, in der zweite Hälfte hatte dann der Internationale Mailand Anstoß. Endlich war es soweit. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel an und der AS Rom kickte den Ball an. Die Zuschauer klatschten dazu. Das Spiel fing etwas hektisch aber schon sehr konzentriert an. Beide Mannschaften waren hell wach von Anfang an. Das Spiel fing gut an die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts. Und es gab hüben wie drüben reichlich Chancen ein Tor zu erzielen. Aber die erste Halbzeit wurde mit einem 0:0 beendet. Trotzdem war das Spiel nicht langweilig. Es war sogar hochkarätig konnte man sagen. Was dem Spiel  fehlte waren allein die Tore. Aber das änderte sich schlagartig nach Wieder anpfiff zur zweiten Halbzeit. Der As Rom ging mit 1:0 in Führung mit einem schnellen Tor in der 48. Minute. Dann kam die Stunde des Inter Mailand. Zwei schnelle Tore hintereinander schossen sie. So dass es nach 56 Minuten 1:2 stand. Aber in einem atemberaubendem Spiel gehörte dem AS Rom die Schlussphase. In der 80 Minute fiel das 2:2. Und nur zwei Minuten später schossen die Römer das entscheidende Tor zum 3:2 Endstand. " Wow", sagte Nils. " Was für ein Fußballspiel. Vielen Dank dass du mich mitgenommen hast Luigi." " So ein Spiel habe ich auch lange nicht mehr gesehen", sagte Luigi zu Nils. Lachend und froh gingen beide wieder zur Pizzeria Luigi und sie gingen hinein und tranken einen Rotwein zusammen. Den ganzen Tag über sprachen sie über das Fußballspiel bis in den Abend hinein. Nils brauchte heute in der Pizzeria nicht mehr bedienen, er durfte mit Luigi feiern. Romina bediente die Leute ein der Pizzeria. Luigi und Nils feierten ganz schön lange, so dass sie später besoffen in ihre Betten landeten und bis Sonntag morgen um 11 Uhr durchschliefen.





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Ab Mittag hieß es dann für beide wieder ran an die Arbeit.

. Nils fühlte sich ganz wohl bei Luigi und vor allem bei Romina. Romina war hin und weg von Nils. Aber sie wusste auch, dass Nils nicht für immer bleiben würde. Aber immerhin hat er die Zeit, die er in Rom war, verlängert. Wahrscheinlich gefiel es ihm hier, dachte Romina. Luigi ging mit Nils auf Tour durch Rom. Sie schauten sich den Petersdom im Vatikan von Außen und  Innen an. Der Petersdom war riesig von Innen. Viele Touristen waren an dem heutigen Tag auch auf die Idee gekommen sich den Petersdom anzuschauen, so dass es sehr voll war im und um den Petersdom. Ein ganz schönes Gedränge. Luigi zeigte Nils noch das Kolosseum. Nils war beeindruckt von der Größe des Kolosseums. Auch hier gingen sie einmal hinein, wenn sie schon mal da waren. Aber Luigi und auch Nils taten schon die Füße weh, so dass sie mit dem Bus zurück zur Pizzeria fuhren. Es war ein sehr schöner Tag für Nils, aber in zwei Tagen wollte er weiter. Romina gefiel ihm sehr gut, aber er wollte doch noch den Rest von Europa sehen. Romina war seit Tagen sehr still. Am liebsten wollte sie Nils fragen, ob er nicht doch noch länger bleiben könnte. Aber sie traute sich nicht zu fragen. Dann war es soweit. Auch für Nils war es dieses Mal sehr schwer, vor allem sich von Romina zu verabschieden. Er lud Romina an einen Tisch in der Pizzeria zu einem Espresso ein. Nils nahm sich sehr viel Zeit für Romina. Und als er aufstand lachten beide und Nils nahm Romina in den Arm. Aber als Nils weg war vergoss sie einige Tränen. Als Romina noch am Trauern war, fuhr Nils zu seiner Nächsten Station in Europa  in die Slowakei, in die Hauptstadt Bratislava. Nils war auch ein bisschen am Trauern. Er würde Romina nicht vergessen. Aber von seinem Vorhaben durch Europa zu reisen konnte ihn so schnell keiner abhalten.  Es war ja auch schon seine 9. Station. Er hatte viel Glück mit dem Wetter überall. Der Sommer meinte es gut mit Allen.

Nils wollte sich eine neue Arbeit suchen. Und er fand wieder in einem Café in Bratislava eine Anstellung. Das Café war in der Innenstadt von Bratislava. Hier hatte er viel zu tun wieder. Viele Touristen waren in der Stadt. Der Besitzer des Cafés sah sofort, dass Nils schon öfter so etwas gemacht hatte. Und er war froh dass Nils für ihn arbeitete. Auch eine Schlafgelegenheit hatte er für Nils. Das Café besaß einige Zimmer. Ein Zimmer war noch frei. Das bekam Nils gleich für zwei Wochen. Aber sonst passierte nicht viel hier in der Slowakei. So dass auch nicht viel zu berichten ist von Nils und seiner 9. Station. Nach zwei Wochen brach er also auf seine 10. Station auf. Er fuhr von Bratislava nach Athen wieder mit dem Zug. In die Hauptstadt Griechenlands. Dort fand er ein Restaurant, wo auch unter anderem Gyros gemacht wurde. Dort stellte er sich vor und wollte wieder für zwei Wochen arbeiten. Der Besitzer des Restaurants war gleich einverstanden. Er hieß Vasily. Und er begrüßte Nils auf das Freundlichste. Nils fragte auch gleich nach einer Unterkunft. Der Besitzer sagte: " Nils du kannst bei uns übernachten. In meinem Haus. Es liegt in unmittelbarer Nähe zu Meer. Kannst du schwimmen?" " Ja das kann ich. " " Es macht sehr viel Spaß im Meer zu schwimmen."





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" Ich werde es gleich noch heute ausprobieren, Vasily."

." Nachdem er so viel Gyros wie noch nie serviert hatte und es Feierabend war, gingen Vasily und Nils zusammen nach Vasilys zu Hause. Es war ein großes weißes Haus mit zwei Stockwerken. Und es lag direkt am Meer, wie Vasily gesagt hatte. Er hatte nicht zu viel versprochen. Nils bekam ein schönes großes Zimmer im ersten Stockwerk. Vasily wohnte mit seiner Familie im Erdgeschoss. Vasily hatte eine nette Frau und ein Mädchen von 12 Jahren. Das Mädchen ging auf das Gymnasium in die 6. Klasse. Nils hatte morgens frei. So hatte er den morgen zu seiner freien Verfügung. Er ging oft schwimmen im Meer. Am Strand der einfach super war mit seinem weißen Sand, war morgens noch nicht so viel los. Aber einige Strandnixen und Wassermänner waren doch da. Eines morgens als er am Strand im Sand lag auf einem Handtuch kam eine Strandschönheit zu ihm und sprach ihn an. " Auch Frühsportler. " " Oh ja. Im Moment schon. Ich habe morgens frei. " " Ich auch. Wo arbeitest du den hier." Ich arbeite in einem Restaurant ganz in der Nähe." " Und ich bin Friseurin. Mein Laden ist auch ganz in der Nähe. Kannst ja mal vorbei kommen. Ich schenke dir ein Gratisschnitt." " Oh ich komme gerne, sagte Nils. Wird ja mal wieder Zeit glaube ich." " Das hast du gesagt. Wie heißt du eigentlich." " Ich heiße Nils Hagen. Ich komme aus Hamburg." " Und ich heiße Alexandra. Und ich komme eigentlich aus Braunschweig." " Und wie bist du hier gelandet?" " Das ist eine lange Geschichte. Der Liebe wegen. Mein Mann ist aber leider schon tot. Er hat nicht mehr lange gelebt." " Das hört sich tragisch an", sagte Nils.

" Mein Mann hatte Krebs. Er hat ganz schön gelitten zuletzt." " Das tut mir leid. Wie lange ist er tot?" " Fast zwei Jahre. Es geht mir aber schon besser. Was will man machen. Das Leben geht weiter. Ob man will oder nicht. Da fragt keiner nach. Was ist, gehst du auf mein Angebot ein mit dem Haarschnitt? " " Warum eigentlich nicht." " Okay. Dann sehen wir uns morgen bei mir im Laden." " Abgemacht", sagte Nils. Alexandra ging wieder und Nils blieb noch ein bisschen am Strand liegen. Es war schön warm heute morgen so dass Nils die Zeit nutzte um ein bisschen zu entspannen. Es war weit und breit niemand mehr zu sehen. Er träumte er wäre auf einer einsamen Insel. Etwas später ging er dann zu Vasilys Haus zurück. Er zog sich um und ging zum Restaurant. Vasily war schon da und Nils begann auch sofort mit seiner Arbeit. Die ersten Gäste waren schon da, die Nils hervorragend bewirtete. Der erste Tag der Woche ging schnell vorbei. Am nächsten Morgen besuchte er den Friseurladen von Alexandra. Alexandra hatte schon auf Nils gewartet und begrüßte ihn, als er den Friseurladen betrat. " Guten Morgen, Nils. Schön, dass du der Einladung gefolgt bist." " Ja, vielen Dank noch mal dafür. Meine haare sind auch schon ganz schön lang." " Und wie möchtest du sie nun tragen, deine Haare?" " Eine schöne Kurzhaarfrisur. So dass ich nicht bald schon wieder kommen muss." " Verstehe." Nils setzte sich auf einen Friseurstuhl und Alexandra begann sofort mit dem Schneiden der Haare.











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" Da lohnt sich das Schneiden", sagte Alexandra.
. „ Ja das letzte Mal Haare schneiden ist schon etwas her.“ Machst du Urlaub hier bei uns in Griechenland?“ „ Ja so ungefähr. Nicht ganz. Ich bin schon lange auf einer Reise durch Europa. Athen ist meine zehnte Station auf meiner Reise. Ich möchte durch ganz Europa, In jede Hauptstadt von Europa möchte ich einmal gewesen sein.“ „ Hört sich spannend an. Dann bist du ja schon lange unterwegs.“ „ Ja, das bin ich. Ich habe schon viele Leute kenne gelernt. Nette Leute. Und viele Sehenswürdigkeiten habe ich schon gesehen. Alexandra, hast du vielleicht Lust mir die Akropolis zu zeigen.“ „ Ja, gerne. Das mache ich gerne.“ „Das finde ich super.“ „ So, sagte Alexandra. Schau mal ob dir der Haarschnitt so gefällt.“ Alexandra hielt Nils den Spiegel hinter seinem Kopf. So konnte er seinen Hinterkopf in dem großen Spiegel sehen. „ Gefällt mir sehr gut. Und schön kurz. Wer weiß wann ich wieder zum Friseur komme. Was macht das?“ „ Das kostet nichts. Das habe ich dir doch am Strand versprochen.“ „ Dann vielen Dank


dafür.“ „ Gern geschehen. Wann willst du denn zur Akropolis Wie wäre es mit heute Abend?“ „ Mir würde es besser morgens passen. Weil ich morgens frei habe und abends arbeite ich bei Vasily im Restaurant.“ „ Wie wäre es mit morgen früh um 9 Uhr, Nils.“ „Das passt mir gut, Alexandra. Also komme ich morgen um 9 Uhr. Treffen wir uns hier wieder?“ „Genau morgen früh um 9 Uhr vor meinem Friseursalon.“ „ Abgemacht sagte Nils. Und vielen Dank noch mal für die schöne Frisur. Bis morgen.“


Am nächsten Tag stand Nils zeitig auf. Alexandra stand schon vor ihrem Frisiersalon und wartete auf Nils. „ Guten Morgen, “  sagte Nils zu Alexandra als er sie sah vor ihrem Salon stehen sah. „ Hallo Nils. Wollen wir gleich losgehen?“ „ Ja das können wir machen.“ Die beiden gingen los in Richtung Akropolis. Es war ein langer Weg durch die Stadt und dann einen Berg hoch. Und oben auf dem Berg, da stand sie, die Akropolis. Sehr imposant. Mit ihren pompösen Marmorsäulen und ihren Figuren von Heiligen und Göttern. Es war ein schöner sonniger Tag. Nils und Alexandra gingen einmal um die Akropolis und schauten sie sich auch einmal von Innen an. So ein großes Gebäude hatte Nils noch nie gesehen. Einfach atemberaubend diese große „ Halle“. Die beiden blieben den ganzen Vormittag auf diesem Berg und sie sahen immer neue Dinge und Statuen. Man konnte stundenlang hier alles betrachten. Alexandra hatte einen Rucksack mitgenommen. Darin hatte sie Kuchen und Wein mitgebracht. Sie packte die Sachen auf eine kleine Decke, die sie ebenfalls dabei hatte. Die beiden setzten sich in den Schatten an der Akropolis. Sie tranken den Wein und aßen Kuchen. Es schmeckte ihnen einfach gut. Und was für eine Aussicht hier oben war vom Berg.


Traumhaft schön. Sie konnten über ganz Athen gucken. Es gefiel ihnen hier sehr gut.


Die beiden genossen den schönen  sonnigen Vormittag. Und gegen Mittag machten sie sich wieder auf den Abstieg des Berges.































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Als sie dann gegen 14 Uhr wieder am Friseursalon waren bedankte sich Nils bei Alexandra für den schönen Tag. Nils ging zurück in sein Zimmer bei Vasily und Alexandra legte sich erst einmal ein bisschen hin und ging dann gegen 15 Uhr in ihren Frisiersalon um nach dem Rechten zu sehen. Nils ging etwas später wieder in die Arbeit. Er servierte die Speisen und Getränke im Restaurant von Vasily. Plötzlich kam Alexandra in das Restaurant. „ Hallo Alexandra.“ sagte Nils. „ Sind wir verabredet?“ „ Nein ich wollte nur etwas essen und mal sehen ob du das kellnern auch richtig machst.“ „ Okay. Setz  dich doch ruhig. Ich komme gleich zu dir.“ Alexandra setzte sich in eine schöne gemütliche Ecke des Restaurants.
Alexandra saß keine zwei Minuten, da war Nils schon an ihrem Tisch. " Alexandra was darf ich für dich aufschreiben und bringen?" " Ich hätte gerne einen Gyrosteller mit Pommes und Krautsalat." " Alles klar. Und zu trinken? Was kann ich dir da bringen?" " Ich hätte gerne eine kalte Orangenlimonade." " Kommt sofort," sagte Nils und ging zur Bedientheke und bestellte eine Limonade und die gewünschten Speisen. Die Orangenlimonade war schnell gemacht. Das Getränk brachte Nils sofort an Alexandras Tisch. " So die Orangelimonade, bitte sehr." " Danke sehr." " Der Gyrosteller kommt sofort." Nils bediente in der Zwischenzeit auch noch andere Tische. Am Abend war immer sehr viel los in dem Restaurant von Vasily. Es "Brummte" ,wie man so schön sagte. Die " Hütte war voll". Und trotzdem Nils behielt die Ruhe und die Übersicht. Er bediente die Gäste freundlich und schnell. Aber er war nicht hektisch oder nervös dabei. Alexandra fiel das so sofort auf. Sie sah, das Nils das nicht zum ersten Mal machte. Er war wie ein echter Kellner, obwohl er das nie gelernt hatte. Aber er hatte großes Talent zum Kellnern. " Bitte schön, Alexandra." Das sagte Nils als er ihr den Gyrosteller brachte. Alexandra ließ sich das essen gut schmecken. Sie hatte auch richtig Hunger und es mundete ihr richtig. Es war einfach köstlich. Als es etwas leerer war im Restaurant setzte sich Nils an den Tisch, wo Alexandra saß. " Du machst das gut, Nils. Du solltest dir überlegen ob du das nicht doch noch richtig lernen willst." " Da habe ich auch schon dran gedacht. Aber ich bin schon etwas älter." " Was heißt zu alt. Man soll immer das machen was einem Spaß macht und wo man Interesse zu hat, egal wie alt man ist. Man muss nur machen und davon überzeugt sein. " " Da könnte etwas wahres dran sein. " " Es ist nie zu spät für Sachen die man machen möchte. Wenn du Lust zum Kellnern hast dann solltest du das auch machen." " Mal gucken, vielleicht mache ich das auch nach meiner Europareise, wenn ich wieder in Hamburg bin." " Das ist eine gute Idee, Nils. Das mache ruhig. Und dank daran, es ist egal wie alt man ist. Hauptsache man macht das, was man gerne machen möchte im Leben. Man hat nur das eine Leben. Manche wissen früh im Leben was sie wollen und manche sind halt " Spätberufene".


 

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"Alexandra, du hast bestimmt recht damit. Du hast mich fast überzeugt. Aber erst wenn ich wieder in Hamburg bin, werde ich sehen was ich mache. Bis dahin dauerte es noch einige Zeit." Alexandra wollte das Essen bei Nils bezahlen, aber der sagte: " Ich lade dich ein. Schließlich habe ich jetzt eine schöne Frisur." " Oh, vielen Dank, Nils. Ich will nun wieder nach Hause gehen. Sag bitte Vasily dass es mir sehr gut geschmeckt hat. Ich komme bestimmt noch öfter zum Essen." " Ich werde es ihm ausrichten, Alexandra. Komm gut nach Hause. Ich muss noch ein bisschen arbeiten hier." Alexandra verabschiedete sich von Nils und ging nach Hause. Nils arbeitete noch eine Stunde weiter. Spät in der Nacht ging er dann auch nach Hause nachdem er mit Vasily das Geld vom Abend mit ihm abgerechnet hatte. Im dunkeln schlenderte er langsam bis zum Haus von Vasily, der noch etwas im Restaurant bleiben wollte. Als Nils auf halber Strecke nach Hause war fiel ihm auf das er seine Mütze im Restaurant gelassen hatte. Also ging er zurück um sie zu holen. Denn ohne seine Mütze ging er nirgendwo hin. Als er die Außentür vom Restaurant aufmachte schloss er sie ganz schnell wieder. Denn er sah Vasily am Tresen stehen und vor ihm stand ein Mann mit einer Waffe in der Hand und bedrohte Vasily. "Was soll ich nun machen. Was soll ich machen?" Das fragte er sich selber, als er vor der Tür stand. Der Mann mit der Waffe hatte wohl nicht bemerkt, dass Nils die Tür kurz aufgemacht hatte. " Ich warte hinter der Außentür und wenn der Mann wieder hinaus will aus dem Restaurant dann stelle ich ihm ein Beinchen oder so." sagte er sich. Es dauerte nicht lange da ging die Außentür schnell auf und der Mann wollte schnell weg laufen. Aber Nils war schnell und stellte ihm wirklich ein Beinchen. Der Mann flog auf das Gesicht. Die Waffe glitt ihm aus der Hand. Schnell wie der Wind schnappte Nils nach der Waffe und stand nun über dem Mann. " Hände hoch," sagte Nils mit fester und ernster Stimme. In der Zwischenzeit war auch Vasily aus der Tür gelaufen und er sah wie Nils den Mann mit seiner eigenen Waffe  in Schach hielt. " Mach bloß keine falsche Bewegung," sagte Nils zu dem Mann. Der rührte sich kein bisschen. Er hielt sich nur seine Nase, aus der er zu bluten schien. Zu Vasily sagte Nils: " Ruf die Polizei an. Sofort." Vasily guckte noch etwas überrascht und wählte dann die 110 an. Vasily und vor allem Vasily hielt mit der Waffe weiter auf den am Boden liegenden Mann. Der rührt sich keinen Zentimeter von der Stelle. Nach fünf Minuten war die Polizei da. Sofort ging die Polizei auf den Mann zu und legte dem Mann Handschellen an. Nils nahm er jetzt die Waffe herunter. Als  die Polizei Vasily und Nils befragt hatten fuhren sie mit dem Mann zum Präsidium. Als Vasily in die tüte schaute und das Geld nachzählte, fehlte keine einzige Banknote. Vasily nahm Nils in den Arm und sagte: " Du bist mein Held. Du hast vielleicht Mut." "Soll ich dir etwas sagen Vasily: Ich hatte ganz schön schiss mit der Waffe in der Hand.

 
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Und ich habe bestimmt einen braunen Streifen in der Unterhose. Aber wir beide haben das gut gemeistert. " Vielen dank, Nils. Mein Held." Nils war ganz schön stolz, dass er so viel Mut aufgebracht hat und den Mann im Schach halten konnte. Es waren ein paar hundert Euro, die Nils gerettet hatte. So viel hatte der Mann in der Tüte gehabt. " Warum bist du überhaupt zurück gekommen, Nils?" "Ohne meine Mütze gehe ich nirgendwo hin, " sagte Nils und setzte die Mütze auf. " Die hatte ich vergessen." Nils fing leise an zu lachen und sofort musste Vasily mit ihm mit lachen. Etwas später gingen beide zusammen nach Hause. Am nächsten Morgen wollte Nils zum Strand gehen, aber vorher bedankte sich Vasily noch mal bei Nils. " Nils, ich bin dir so dankbar. Du hast etwas gut bei mir. Ich möchte dir gerne etwas schenken. Ach jetzt weiß ich. Lass dich überraschen." " Okay, sagte Nils." Er ging zum Strand und erzählte Alexandra die Geschichte vom Überfall am gestrigen Abend. Die war ganz erstaunt und sagte auch zu Nils wie mutig er sei. Eine Woche später als sich Nils von Vasily, Alexandra, Athen und Griechenland verabschieden wollte bekam er von Vasily eine Bahnkarte für seine nächste Station für seine Europareise geschenkt. Seine 11. Station. Als er vom Bahnhof abfuhr, der Zug sich in Bewegung setzte, winkten Vasily und Alexandra wie verrückt ihrem Nils hinterher. So lange bis der Zug in der Weite verschwand. Vasily hat Nils die Fahrkarte von Athen bis nach Ljubljana in Slowenien bezahlt. Es war eine lange Zugfahrt, aber das Geld war Vasily auf jeden Fall wert für Nils. Der hatte sich tierisch darüber gefreut. Und als er nach langer Zeit in Ljubljana ankam war er froh dass er die lange Fahrt hinter sich hatte. Er stieg aus dem Zug und orientierte sich erst einmal wieder. Er kam gegen Abend in Slowenien an. Er machte es so wie meistens auf seiner Europareise und ging dahin wo die meisten Leute auch hingingen. Dort fand er doch bestimmt irgend eine Arbeit die ihm zusagte. Bis hierhin hat das immer funktioniert. Warum soll auf seiner 11. Station es nicht mit einer Arbeit klappen. Doch es war immer schwierig den Start gut hinzukriegen in einem neuen Land. In Slowenien, hier in der Oberkrain, wurde natürlich auch viel Musik gemacht und das würde Nils auch gerne machen. Aber meist war es schwierig irgendwo in einer Band anzufangen. Aber was war das er hörte Musik. Volksmusik. Aus einem Keller in Ljubljana. Direkt in der Stadt. Aber sehr leise Musik. Er schaute sich etwas um und tatsächlich fand er einen Kellereingang. Er klopfte sehr laut an die Kellertür. Sofort war es still. Keine Musik war mehr zu hören. Es wurde Nils auch aufgemacht. " Ja, was wollen sie denn?" " Ich habe die schöne Musik gehört und habe mich gefragt, ob die Band vielleicht einen Schlagzeuger sucht." " Aber das ist doch komisch. Ja gerade ist uns der Schlagzeuger erkrankt. Er hat ein Gipsbein. Und sie können Schlagzeugspielen?"








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" Ja das kann ich. Ich heiße übrigens Nils." " Ich heiße Markus und ich spiele Ziehharmonika. Schaut mal Leute, sagte er, als er sich umdrehte in den Keller hinein. Hier habe ich einen Schlagzeuger vor der Tür stehen." " Dann bring ihn mal herein. Wir wollen ihn uns mal ansehen." sagte ein junger Mann. Markus bittet Nils herein. Als er im Keller stand waren dort noch weitere drei Musiker. " Hallo," sagte Nils. "Entschuldigung, dass ich so einfach angeklopft habe. Aber ich habe die schöne Musik gehört. Und da ich auch mal Musik gemacht habe, dachte ich vielleicht könnt ihr ja noch einen Musiker gebrauchen." " Aber Hallo. Das können wir. Wenn du wirklich Schlagzeug spielen kannst. Dann bist du herzlich willkommen bei uns Komm her. Setz dich mal ans Schlagzeug und spiel uns etwas vor," sagte der Mann an der Gitarre. Nils war etwas überrascht. Nicht weil er nicht spielen könnte, sondern dass es so schnell ging mit den Jungs in Kontakt zu kommen. Er setzte sich ans Schlagzeug und legte sofort ein lupenreines Solo dahin. Er spielte etwa 5 Minuten lang. Und zwar ohne dass er Fehler machte. Als er aufhörte mit spielen klatschten die vier anderen Musiker spontan. Und einer sagte: " Toll. Das nenne ich ein Schlagzeugsolo. Einfach Klasse." Nils war gespannt was die anderen so sagten, aber sie waren alle sehr begeistert von seinem Solo. Die anderen Musiker stellten sich ihm vor einer nach dem Anderen. Zuerst lernte er Rudi, der die Gitarre spielte kennen. Dann war da noch Seppel, der Klarinette spielte und Ludwig spielte Trompete. Und Markus hatte sich ja schon vorgestellt. Das waren die vier Musiker. Sie alle sagten dass Nils toll gespielt habe und sie konnten einen Schlagzeuger gut gebrauchen. " Habt ihr eine Unterkunft für mich?" fragte Nils. Und etwas zu essen wäre auch nicht schlecht." " Markus sagte: Du kannst hier im Haus wohnen. Das Haus hier gehört mir. Wir treffen uns jeden Tag hier im Keller bei mir um Musik zu Üben. Wir haben auch mehrere Engagements. Der nächste Termin ist schon am Wochenende. Du musst also schnell im Lernen sein. Heute ist Dienstag, bis Samstag Abend musst du viele Lieder schon drauf haben von uns. Wir spielen viele Lieder nach, aber wir komponieren auch selber für uns. Vielleicht kannst du ja auch mit komponieren. Aber erst einmal ist es wichtig, dass du die Lieder kennen lernst und spielen lernst auf dem Schlagzeug." Wie heißt übrigens euer Schlagzeuger?" " Otto heißt er. Übrigens wir verdienen nicht ganz so viel. Reich werden kannst du bei uns nicht, aber eine Unterkunft und ein warmes Essen am tag sind dir sicher. Und auch ein paar "Mäuse". Geld meine ich." " Alles klar," sagte Nils. " Also wenn ihr einverstanden seid, dann bleibe ich erst einmal bei Euch. Wie lange hat euer Schlagzeuger Otto denn noch sein Gips am Bein dran?" " Noch eineinhalb Wochen. Dann kann er wieder spielen. Und das wird er auch wieder. Du kannst ihn nur so lange vertreten bis er wieder spielen kann."




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" Das passt mir gut. Länger wollte ich so wieso nicht bleiben. Ihr müsst wissen dass ich schon eine ganze Zeit unterwegs bin. Ich versuche nämlich alle Länder der Europäischen Union zu bereisen und das ganze ohne Geld. Ich war schon in zehn europäischen Hauptstädten. Das hier bei Euch ist meine 11. Station. Hier in Slowenien in Ljubljana." " Mensch," sagte Markus, dass finde ich ja auch klasse. Du hast aber Mut. "  Die anderen stimmten ihm auch zu. Das gefiel Nils, dass er eine Arbeit gefunden hatte bei der er Musizieren konnte. Zwar nur für eineinhalb Wochen, aber länger wollte er so wie so nicht bleiben. Markus zeigte Nils das Zimmer wo er schlafen konnte die nächste Woche. Aber Nils ging nachdem er sich das Zimmer angesehen hatte noch einmal mit in den Keller und übte mit den vier Musikern schon gleich zusammen. Die meisten Stücke kannte er und konnte gleich mitspielen. " Du spielst gut," sagten alle wie aus einem Mund. Nils war etwas stolz darauf. Aber vor allem machte ihm die Musik wieder Spaß. Er hatte früher schon einmal in einer band gespielt. Sie hatten auch einige Auftritte, doch leider trennte sich die Band nach kurzer Zeit schon wieder. Das fand er damals sehr schade, denn es steckte Potential in der Truppe. Aber sie waren damals alle noch sehr jung. Dann mussten einige zum Militär oder fingen eine Ausbildung an und schon war nichts mehr mit der Band. Um so froher war er nun, dass er noch mal die Gelegenheit bekam Musik zu machen. Der Abend verlief übungstechnisch noch sehr gut. Bis um 23 Uhr probten die Musiker in Markus seinem Keller. Dann gingen die Anderen nach hause und Markus nahm Nils mit hoch in die Wohnung. Nils war so erschöpft, dass er sofort zu Bett ging. Er schlief auch gleich ein. Am nächsten morgen stand er erst sehr spät auf, aber Markus wartete schon in der Küche mit Frühstück auf ihn. " Guten morgen, der Herr," sagte Markus so aus Spaß. " Gut geschlafen?" " Ja, sehr gut. Es war ja auch schon spät gestern." " Daran musst du dich die nächste Woche daran gewöhnen. Wir üben immer so lange des Abends." " Das macht mir nichts. Sag mal übst du auch tagsüber." " Manchmal schon," sagte Markus. " Warum?" " Hättest du Lust mit mir zu üben heute gleich nach dem Mittag?" " Warum nicht. Du möchtest wohl gut vorbereitet sein für unseren Auftritt am Samstag?" " Du hast es erraten, Markus." Das mache ich doch gerne. Ich habe gerade Urlaub." " Was arbeitest du denn?" " Ich bin Briefzusteller. Und ich habe noch genau zwei Wochen Urlaub. Von mir aus können wir jeden Tag üben." " Das wäre schön," sagte Nils. Markus machte den beiden einen Strammen Max zum Mittag. Der schmeckte beiden gut. Nils erzählte Markus dabei, was er schon alles erlebt hatte. Und Markus staunte nicht schlecht. " Wer hat dir so gut Schlagzeug spielen beigebracht?" " Du, ich war mal zehn Jahr ein einem Spielmannszug und habe dort Trommel gespielt.








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Und als ich ein eigenes Schlagzeug , als ich sechzehn Jahre alt war, zu Weihnachten geschenkt bekam, brachte mir ein Trommlerkollege mir das spielen auf dem Schlagzeug bei. Und der konnte sehr gut Schlagzeug spielen. " " Ich würde sagen, Nils. Der Kollege hat damals ganze Arbeit geleistet." " Danke Markus, für das Kompliment. Aber du spielst auch sehr gut Ziehharmonika. Wer hat dir das denn so gut beigebracht." Das war mein Vater. Er hat selber auch Musik gemacht. Leider ist er vor ein paar Jahren verstorben. Von ihm habe ich auch dieses Haus geerbt. Mein Vater hat auch schon mit jungen Jahren in unserem Keller geübt. Man kann sagen, dass wir ein sehr musikalisches Haus haben." " Das kann  man mit Fug und Recht behaupten, würde ich mal sagen. Dann passt es ja alles ganz gut hier." " Ja du hast das richtige Haus gefunden für deine Musik und ich würde sagen es ist auch eine weitere gute Station in deiner Europareise." " Das wollen wir erst einmal sehen. Ein bisschen Respekt habe ich schon vor dem Auftritt am Samstag." " Respekt ist immer gut, aber Angst brauchst du nicht haben. Du spielst do gut. Was soll da denn schief gehen." Die beiden legten sich nach dem Mittag noch etwas hin und gingen dann in den Keller um ein bisschen zu üben. Es hörte sich sehr gut an was die beiden zusammen spielten. Und es machte ihnen sehr viel Spaß. Aber nach einer Stunde war dann auch genug. Denn schließlich kamen ja auch noch die anderen Musiker am Abend und die wollten ja auch noch viel üben. Als Markus und Nils die Kellertür aufschlossen um Punkt 20 Uhr standen die Musikerkollegen schon davor und gingen herein. "Pünktlich wie immer, sagte Markus zu seinen Freunden. Wollt ihr ein Bier?" "Ja, was denn sonst. Wir brauchen doch einen Ansatz zum Spielen." Alles klar." Markus gab jedem eine Flasche Bier. Aber sie tranken nicht zu viel. Auch wenn sie jeden Tag Musik machten. Es musste alles im Rahmen bleiben. Zwei höchsten an so einem Übungsabend. Das reichte allen. Schließlich wollte sich ja keiner betrinken. Die Musik stand bei ihnen allen im Vordergrund. Und deshalb fingen sie auch sofort an mit ihrem Üben. Es wurde ein lustiger und erfolgreicher Abend. Erfolgreich vor allem für Nils. Denn der machte kaum einen Fehler beim spielen des Schlagzeugs und er kannte vor allem auch viele Lieder schon. Die anderen waren begeistert. Otto der Schlagzeuger kam auch noch und auch der sagte, dass Nils super spielen kann. Otto trank auch eine Flasche Bier mit. Und er blieb den ganzen Abend und redete viel mit Nils. Sie verstanden sich auch auf Anhieb gut die beiden. Um 23 Uhr war der Übungsabend zu Ende. Wieder gingen die anderen nach Hause und Markus und Nils gingen hoch. Sofort schlief Nils wieder ein bis zum nächsten morgen um 10 Uhr. Dann stand er auf. Und Markus hatte schon wieder Frühstück gemacht. Dieses mal hatte er auch Brötchen geholt.








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Die ließen die beiden sich gut schmecken. Bei dem Frühstück hat Nils so bei sich gedacht:" Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich so ein Glück habe und auf meiner Reise in einer Band spielen zu können. Und dann auch noch einen Auftritt am Samstag." Ein bisschen nervös war er schon, aber das kannte er auch schon von damals als er in seiner Band spielte. Nils fragte Markus wieder: " Hast du auch heute Lust mit mir zu üben?" " Aber klar doch. Von mir aus jeden Tag. Ich mache für mein Leben gerne Musik." " Da habe ich ja Glück," sagte Nils. Sie gingen nun auch schon morgens in den Keller um zu musizieren. Und es machte beiden richtig Freude. Aber zum Mittagessen machten sie eine Pause. Selbst der beste Musiker braucht auch mal was zwischen die Kiemen. Wie man so schön sagte. Also gingen die beiden hoch in Markus Küche und machten sich einen Leberkäse in der Pfanne und Brötchen dazu, die morgens über geblieben waren. Markus war richtig froh, dass er Gesellschaft hatte. Und die zwei unterhielten sich viel und angeregt. Am meisten erzählte Nils von seiner Europareise. " Ich könnte dass ja nicht so machen. Erst einmal fehlte mir der Mut, aber vor allem ich bin sehr gerne zu Hause. Und dann unsere Band. Ich bin wirklich gerne zu Hause. Ich bin gerne auf einem Fleck, wo man die Menschen hat die man kennt. Das ist wichtig für mich." " Siehst du, Markus und bei mir ist das genau umgedreht. Ich lerne gerne neue Menschen kennen. Man muss sich zwar immer neu einstellen auf die verschiedenen Charaktere, aber gerade das finde ich so spannend. Ja so ist jeder Mensch anders gestrickt. Nicht wahr, Markus?" " Ja da hast du wohl recht. Und das ist auch gut so." " Ja das finde ich auch," sagte Nils. Die beiden legten sich nach dem Mittag wieder etwas hin um dann abends wieder fit für das Üben zu sein mit den Anderen. Die Kollegen waren wie immer pünktlich um 20 Uhr vor der Kellertür. Markus und Nils ließen die Musikerkollegen in den Keller hinein gehen. Bis die Musiker anfingen wurde erst ein bisschen geplaudert, so war das immer. Aber nicht zu lange, schließlich sind die 3 Stunden Übungszeit bis 23 Uhr schnell vorbei. Sie mussten für Samstag noch alles durchspielen. Aber eigentlich haben sie die Lieder für Samstag alle schon drauf. Sie mussten nur noch ein bisschen Routine hinein bekommen. Und dafür war das Üben gut. Je sicherer sie wurden desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie das am Samstag locker runter spielen konnten. " Wie viele Leute kommen denn zu eurem Konzert," wollte Nils wissen. " So 300 Gäste. Mehr passen in die Halle, wo wir aufspielen, nicht rein. Das Konzert ist schon etwas länger ausverkauft." " Mensch, dass finde ich ja super. Da kann man ja schon mal nervös werden." Lampenfieber ist gut, aber Nervös sein ist nicht so gut. Denn sonst schleichen sich schnell Fehler ein. Deshalb üben wir jeden Tag. Damit wir immer sicherer werden."



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"Wird schon schief gehen. Oder wie sagt man in der Künstlersprache." " Das kann man so sagen," sagte Markus zu Nils. Der Samstag Abend kam langsam aber sicher näher. Freitag Abend sozusagen die Generalprobe klappte gut. Nach dem Üben, so ungefähr um 22 Uhr, fuhren die Musiker schon mal zu der Halle und brachten schon einmal die Instrumente in die Halle, auf ihre Bühne,, wo sie morgen die Hauptfiguren spielen würden. Nils konnte nicht so gut schlafen in der Nacht. Aber schließlich schlief er doch noch ein. Aber den Samstag Mittag legte er sich ein bisschen auf das Sofa um zu schlafen. Er wollte den Schlaf, den er in der Nacht nicht genügend bekommen hatte, nachholen. Dann war es so weit. Nils Markus und die anderen Musiker betraten die Bühne. Es gab sehr viel Applaus und Nils und seine Kollegen setzten sich an ihre Instrumente und ihre Plätze. Nachdem es auf einmal ganz ruhig war in der halle kündigte Markus das erste Lied an. Dann ging es los. Ein schönen Marsch zu Anfang. Nils spielte ihn sehr gut, die anderen ja sowie so. Nils war keine Spur nervös als er das erste Lied mitspielte auf seinem Schlagzeug. Und als das erste Lied aus war, klatschten die Besucher laut Beifall. Einer stand sogar schon auf. Nils dachte so: " Der hat bestimmt gedacht es ist schon zu Ende, dass Konzert. Oder vielleicht gehofft. Man kann ja nie wissen. Vielleicht einer von der Presse. Aber je mehr Lieder schon gespielt waren, stellte Nils fest, dass der Mann nach jedem Lied aufstand. Es musste ein großer Fan sein, dachte Nils so bei sich. Nach zwei Stunden Musik kam eine viertel Stunde Pause für die Musiker aber auch für das Publikum. In dieser Viertel Stunde tranken die Zuschauer aber auch die Musiker etwas, und ein paar Schnittchen wurden gereicht. Als dann alle wieder nach dieser kurzen Stärkung auf den Plätzen saßen und die Musiker auf der Bühne standen, ging das Musikkonzert weiter. Nils war schon etwas erschöpft, aber ein paar Reserven hatte er noch. So dass er das Konzert bis zum Ende durchhielt. Um 20 Uhr war das Konzert angefangen und genau um 23 Uhr schien es zu Ende zu sein. Aber doch war das Konzert da noch nicht ganz zu Ende, weil die Zuschauer eine Zugabe forderten. Es muss ihnen also gefallen haben. Und die Musiker erfüllten dem Publikum natürlich diesen Wunsch. Genau drei Zugaben wurden es. Dann war aber endlich mit der Musik Schluss. Aber es gab noch für alle eine Ochsenschwanzsuppe mit Baguette zu Essen. Und die Musiker verkauften noch CD Aufnahmen von ihrer Musik und T-Shirts mit den Bildern der Musiker darauf. Autogramme gaben die fünf Musiker natürlich auch noch. Bis die letzten aus der Halle waren, und das waren die Musiker, war es 0.30 Uhr. Nun mussten sie noch nach Hause fahren um sich endlich ins bett fallen zu lassen nach diesem schönen aber auch anstrengenden Auftritt. Am Sonntag Mittag trafen sie sich alle wieder bei Markus im Keller.




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Sie fielen sich alle um den Hals und beglückwünschten sich gegenseitig. Nun tranken sie erst einmal ein verdientes Bier. „ Das hat super geklappt, “ sagte Markus zu seiner Band. Am meisten habe ich mich gefreut, dass Nils Alles, aber auch alles richtig gemacht hat. Die Kollegen klatschten daraufhin extra Beifall für Nils. Und selbst Otto, der Schlagzeuger mit Gips, gratulierte Nils zu einer super Leistung. Er war überhaupt nicht neidisch. Im Gegenteil, er freute sich für Nils. Und Nils merkte das auch. Und er sagte: „ Otto demnächst haust du wieder auf die Pauke bei deinen Kollegen.“ Otto lachte. Und die beiden tranken noch eine Flasche Bier zusammen. Nils blieb noch ein paar Tage bei Markus wohnen, bis Otto wieder spielen konnte. Sein Gips kam wieder herunter und er konnte wie früher Schlagzeug spielen. Nils wurde hier nicht mehr gebraucht. Und er überließ Otto seinen alten Platz am Schlagzeug. Nils verabschiedete sich bei allen Musikern und vor allem bei Markus. „ Es war richtig schön bei Euch und mir hat das musizieren richtig gut gefallen, aber ich muss nicht aber ich möchte weiter.“ Und Markus sagte stellvertretend für Alle: „ Vielen Dank, Nils. Wir werden dich nie vergessen. Pass schön auf dich auf.“ „ Und ihr auch und ich werde euch auch nicht vergessen.“ Nils wurde noch von allen Musikern zum Bahnhof gebracht. Nils fuhr von Ljubljana nach Prag, in die tschechische Hauptstadt. Das war nun schon seine 12. Station in Europa. Als der Zug losfuhr winkte er noch mal allen zu und verschwand mit dem Zug in großer Entfernung. Es war wieder eine längere Fahrt aber nicht so lang wie von Griechenland nach Slowenien. Als er in Prag ankam ging er zuerst in die Altstadt und sah sich dort nach einer Arbeit um. Aber irgendwie war er noch so von der Musik beeinflusst, dass er auf einmal auf eine Disco stieß. Er sah dass sie einen Kellner und einen DJ suchten. Es stand ein Schild an der Tür. Nils wollte am Abend, wenn die Disco aufmachte, fragen, ob er einen Job kriegen konnte. Aber noch hatte die Disco zu. Und solange wollte Nils einen Stadtbummel und vorher einen Café besuchen machen. Schließlich musste er die Zeit herum kriegen. Er ging in ein kleines Café. Die Kleinen fand er immer gemütlicher als die großen Cafés. Nils bestellte sich einen Latte Macchiato und ein Stück Erdbeerkuchen. Die Bedienung war sehr nett, dass konnte er wohl gut einschätzen als Kellner. Zwar als Ungelernter, aber doch guter Kellner. Der Latte Macchiato und der Erdbeerkuchen schmeckten hervorragend. Die Leute waren gut gelaunt in dem Café. Es herrschte eine angenehme Stimmung. Nils fühlte sich wohl. Er nahm sich ein Politikmagazin zur Hand und las in Ruhe darin. Früher hatte er öfter in solchen Magazinen gelesen. Er interessierte sich etwas für Politik und für Politiker.  Aber am besten gefiel ihm die Schreibweise und wie viel man erfahren konnte in solchen Magazinen. Vor allem Interviews gefielen ihm.

















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Und er las mit großem Interesse in diesem Politmagazin. So las er sich richtig fest. Und die Zeit verging wie im Flug. Gegen Abend verließ er das Café und er bummelte durch die Altstadt von Prag. Es war eine schöne Altstadt, dass sah Nils sofort, denn schließlich hatte er ja schon viele Städte gesehen. Als er erst einmal genug gesehen hatte von der Stadt, ging er in Richtung Disco. Die Tür stand schon offen. Und die Musik war schon am Spielen. Natürlich nur von Platte, keine Live Musik. Er ging hinein und setzte sich nah an den Tresen. Denn schließlich wollte er ja nach einer Arbeit fragen. Wie immer in einer Disko, war die Musik sehr laut. Er fragte den Mann hinter der Theke: „ Sucht ihr einen Discjockey?“ „ Ja suchen wir. Kennst du einen?“ „ Ja, ich habe schon mal Platten aufgelegt. Es ist zwar schon etwas her, aber ich glaube ich kann das noch ganz gut.“ „ Und wie heißt du?“ „ Nils, ich komme aus Deutschland. „ „ Hallo Ich heiße Maik. Du kannst Platten auflegen, sagst du.“ „ Ja in Hamburg habe ich das schon mal gemacht.“ „ Weißt du denn was für Musik angesagt ist?“ „ Ich glaube schon, dass ich weiß was die Jugendlichen und jungen Erwachsenen so für Musik hören.“ „ Das ist schon mal eine gute Voraussetzung.  Wie lange willst du denn  bei uns Platten auflegen?“ „Ich möchte so zwei Wochen in Prag bleiben.“ „ Das wäre okay. Unser DJ hat Urlaub. Genau zwei Wochen.“ Nils merkte mal wieder was für ein Glück er doch hatte auf seiner Europareise. „ Kannst du gleich anfangen, Nils?“ „ Ja, ich kann sofort anfangen, ich habe keine anderen Verpflichtungen.“ „ Ja super,  Dann geh mal an die Platten ran.“ Nils war ein bisschen überrascht, dass er sofort ran musste, aber schließlich hatte er ja nach dem Job gefragt. Und er ging sofort über die Tanzfläche an seinen Arbeitsplatz. Sofort legte er eine Scheibe auf. Das erste Lied was er spielte war: „ You are always on my Mind“ von den Pet Shop Boys. Und als zweites legte er das Lied auf: „ I promise myself:“ Und er schien genau den Geschmack der Gäste getroffen zu haben. Solche Musik gefiel den jugendlichen. Denn es waren viele Gäste am Tanzen. Und zu späterer Stunde, so gegen Mitternacht war die „Hütte am Brennen“. Es war rappelvoll in der Disco. Und Nils hatte einen großen Anteil daran. Er legte flotte und gute Musik auf. Das fand auch Maik, dem die Disco gehörte. Als die letzten Gäste gingen so gegen 3 Uhr nachts, ging Maik zu Nils herüber und sagte zu ihm: „ Du hast den Job, Nils. Aber nur für zwei Wochen bis unser DJ wieder da ist. Nur Urlaubsvertretung.“ „ Vielen Dank, “ sagte Nils. „ Komm morgen Abend um 19 Uhr wieder her.“ „ Mache ich, “ sagte Nils. „ Es macht mir wieder großen Spaß mal wieder Platten aufzulegen.“

















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„ Okay, dann bis morgen Abend, Nils.“ „ Ich habe nur ein Problem. Ich habe noch keine Unterkunft. Ich würde auch auf Lohn verzichten. Und eine warme Mahlzeit wäre auch nicht schlecht?“ „ Ach ich dachte du wohnst im Hotel in Prag.“ „ Nein, ich reise ohne Geld durch Europa. Und habe noch nichts, wo ich schlafen kann.“ „ Ach so ist das, “ sagte Maik. Und du willst keine Bezahlung. Dann kannst du bei uns zu Hause schlafen. Wir haben ein Gästezimmer, meine Frau und ich. Wenn dir ein Zimmer ausreicht?“ „ Ja auf jeden Fall reicht das aus.“ „ Dann komm einfach mit mir mit, Nils.“


Die beiden gingen durch die Altstadt, denn Maik wohnte in der Altstadt. Als sie bei Maik zu Hause waren zeigte er Nils sein Zimmer. Danach stellte Maik, Nils seine Frau vor. Sie hieß Elvira. Nils legte sich sofort ins Bett. Er schlief lange aus und erst am späten Nachmittag stand er wieder auf. Er war doch schon etwas malade von der Nacht in der Disko. Aber nun würde er ja zwei Wochen so einen Rhythmus haben. Nachts arbeiten und tagsüber schlafen. Nachmittags konnte er theoretisch etwas unternehmen. Die ersten Tage machte er aber weiter nichts, als nachts Platten auflegen und tagsüber entspannen. Aber er wollte auch ein bisschen von Prag sehen. Darum fragte er Maik, ob er Lust hatte ihm von Prag etwas zu zeigen. Maik hatte Lust. Am nächsten Nachmittag als beide ausgeschlafen haben, gingen sie durch die Altstadt. Zuerst gingen sie auf die Karlsbrücke, die für den Verkehr gesperrt ist. Imposant läuft die Moldau unter ihr hindurch. Dann schauten sie sich die 600 Jahre alte Prager Rathausuhr an. Jede Stunde kam ein anderes Glockenspiel. Und zuletzt waren sie am Prager Altstädter Ring. Der älteste Platz im historischen Zentrum. Es machte Maik großen Spaß Nils alles zu zeigen, was die Stadt Prag so alles zu bieten hat. Und Nils gefiel was er sah. Eine schöne Stadt dachte Nils. Als es Abend wurde, waren die beiden wieder in der Disco am arbeiten. Nils am Plattenteller und Maik hinter der Theke. Die Disko war später wieder richtig gefüllt. Es sprach sich herum in der Stadt, dass ein anderer DJ in der Disco war. Und Nils begeisterte die jungen Leute mit seinem Musik Mix. Von alt bis neu, von Pop und Rock. Alles war dabei. Er hatte eine Woche nachdem er hier die Platten auflegte, schon eine kleine Fangemeinde. Einige kamen jeden Abend in Maik seine Disco. Und Maik fiel das auch auf. " Mensch, Nils. Das "fluppt" ja mit dir richtig. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Getränke am Abend verkauft. Du machst wirklich gute Mucke." " Freut mich, wenn es dir gefällt," sagte Nils. " Aber trotzdem muss ich bald weiter. Aber ein paar Nächte haben wir noch zusammen. Wir können uns zusammen die Nächte um die Ohren schlagen." " Aber ich hoffe dir macht es auch Spaß, Nils?" " Ja, sehr sogar. Aber ich möchte trotzdem noch weiter." " Kannst du ja auch. Ich verstehe dein Vorhaben. Du bist ein sehr mutiger Mensch und Mut wird meistens belohnt.








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Die nächsten Nächte wurden sehr erfolgreich für die beiden. Eine volle Disco die ganzen Nächte lang. Aber auch viel Arbeit für die Angestellten. Aber die Hauptsache war, dass Nils sehr viel Spaß hatte. Es war zwar schon sehr ungewohnt nachts zu arbeiten, aber er hatte die beste Stelle überhaupt, seit er auf der Reise war, fand er selber. Doch eines Abends beobachtete er etwas seltsames in der Disco. Beim Platten auflegen fiel ihm ein junger Mann auf. Er sah wie der Mann einigen Gästen in der Disco kleine Tütchen übergab. Der Mann fühlte sich unbeobachtet, aber Nils sah genau wie er den Jugendlichen die Tütchen übergab. Am nächsten morgen rief er ohne das Wissen von Maik die Polizei an, und meldete ihnen seine Beobachtungen in der Disco. Am nächsten Abend kam der Mann wieder. Doch als der den Jugendlichen wieder etwas zusteckte kamen zwei Männer auf ihn zu. Es waren zwei Polizisten, die den Mann fest nahmen. Maik, der das Geschehen mit angesehen hatte, fragte Nils was denn da eben los gewesen sei. Nils erklärte ihm alles. " Du bist ja ein Teufelskerl, Nils. Erst schaffst du es mit deiner Musik meiner Disco wieder einen Aufschwung und dann überlistest du auch noch einen Drogenhändler und lässt ihn festnehmen. Mein lieber Mann. Dich werde ich nicht so schnell vergessen. Vielen dank, Nils." " Ist doch nicht mehr als meine Pflicht." Von wegen deine Pflicht. Das hätte mein alter DJ nicht hingekriegt. Aber verrate ihm nicht, dass ich das zu dir gesagt habe." " Alles klar," sagte Nils.
Nils arbeitete noch ein paar Tage in der Disco, wartete noch ab, bis der andere DJ wieder da war. Und dann ging es für Nils weiter. Maik war etwas traurig dass Nils wieder gehen wollte, aber es war halt so. Und er wünschte ihm alles Gute auf seiner weiteren Reise durch Europa. Nils bedankte sich auch noch einmal für die Unterkunft bei Maik und für die Führung durch Prag. Nils hatte sich als nächste Station Warschau, die Hauptstadt von Polen, ausgesucht. Mit dem Zug fuhr er in die über 1 Million Einwohner großen Stadt mit dem Symbol der Warschauer Seejungfer im Zentrum der Altstadt. Und wieder fand Nils eine Arbeitsstelle in der Altstadt als Bedienung. In einen gut geführten Restaurant kam Nils unter. Warschau ist die 13. Station auf seiner Reise durch Europa.





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In diesem Restaurant in der Warschauer Innenstadt bekam Nils sogar Arbeitskleidung. Eine schöne schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd, und darüber eine dunkelblaue Weste. So musste er jeden tag zur Arbeit kommen, bzw. er konnte sich auf der Arbeit in einer Umkleidekabine umziehen. Es war ein großes Restaurant mit drei großen Zimmern, mit vielen Tische darin. 200 Gästen bietet das Restaurant Platz. Und Nils hat noch drei Kollegen und zwei Kolleginnen, die auch nur am Kellnern sind. Es macht ihm sehr großen Spaß in diesem großen, pikfeinen Restaurant zu arbeiten. Seine Kollegen sind alle sehr nett und sie verstehen sich alle blendend mit Nils. Obwohl er es nicht gelernt hat zu Kellnern, merkt man es ihm nicht an. Er arbeitet fast genau so gut wie die Profis. Und nett ist Nils auch noch. Ein gutes Betriebsklima ist fast schon garantiert. Und die Familie die das Restaurant leitet, seine Chefs so zu sagen, sind auch sehr nett. Nils hatte mal wieder Glück gehabt. Und eine Unterkunft hatte er auch schon gefunden und zwar im gleichen haus wo das Restaurant auch war. Sie hatten auch ein kleines Hotel dabei. Familie Wocniak war sehr gut zu Nils. Er bekam ein kleines aber schönes Zimmer im Hotel. Und essen konnte er im Restaurant. Seine Kollegin Anuschka kümmerte sich um Nils. Er fand sie sehr nett und sie ihn auch. Sie verstanden sich auf Anhieb. Aber es war nur freundschaftlich, mehr war für beide keine Option. Anuschka zeigte Nils die Stadt nach Feierabend ein bisschen. Sie gingen in Bars und Kneipen und sie gingen auch in eine Disco. Dort konnte Nils mal endlich mal tanzen. Er erzählte Anuschka, dass er vor kurzem noch selber Platten aufgelegt hatte. Das fand sie spannend, aber lieber tanzte sie selber, als das sie Musik selber machte. Nils machte beides gern, aber lieber noch als tanzen spielte er Schlagzeug. Die beiden machten sich auf jeden fall eine schöne Zeit in Warschau. Sie tingelten fast durch jede Kneipe und auch wieder zurück. Sie genossen das Nachtleben in Warschau. Nils genoss das sehr. Vor allem mit Anuschka fühlte er sich wohl in dieser für ihn ja fremden Stadt. Aber nach einer Woche kannte er sich im Nachtleben schon ganz gut aus. Dank Anuschkla. Sie war erst 21 und sie genoss das Nachtleben in vollen Zügen. Eines Abends trennten sich die beiden auf ihrer Nachttour, weil Anuschka jemanden kennen gelernt hatte. Nils ging alleine weiter durch die Pubs und Bars von Warschau. Er war einfach fasziniert was hier nachts los war. In Hamburg, seiner Heimatstadt war auch viel los, aber hier war alles ein bisschen anders. Okay, wir haben zwar die Reeperbahn, aber dass konnte man hier überhaupt nicht mit vergleichen. Hier in der Innenstadt war nicht so ein Rotlichtgefühl wie in Hamburg. Aber das musste er zugeben. Einen Fischmarkt gab es hier auf keinen Fall. Den gibt es nur in Hamburg. Und was soll ich euch sagen. Gott sei Dank.








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Am nächsten Morgen erzählte Anuschka dass sie einen Typen kennen gelernt hatte der ihr sehr gut gefiel.
" Und wollt ihr euch wieder sehen?" "Ja morgen Abend. Ich freue mich schon auf Dennis. Wir wollen zusammen tanzen gehen und danach etwas essen." "Dann drücke ich dir die Daumen, dass es was wird mit Dennis. Ich wünsche es dir Anuschka." " Vielen Dank, Nils. Du bist wirklich nett." Nils blieb den Abend als Anuschka ihr Date hatte, lieber in seinem Zimmer im Hotel und ging mal früh schlafen, nachdem die Arbeit im Restaurant beendet war. Er hatte eine ruhige und erholsame Nacht. Am nächsten Abend als Anuschka zur Arbeit erschien, erzählte sie Nils von ihrem Neuen. Denn die beiden Anuschka und Waldemar wollen es mit einander versuchen. Sie ist ja so verliebt, sagte sie selber. " Ich freue mich für dich," sagte Nils. Anuschka traf sich nun öfter mit Waldemar. Nils blieb nun immer öfter zu Hause im Hotel. Es war das erste mal, das er niemand hatte der ihn begleiten konnte. Aber die Liebe geht immer vor. Und so hatte Nils eine sehr ruhige Restwoche in Warschau. Nils arbeitete fleißig im Restaurant. Es war schon voll immer. Und er hatte genug zu tun. Aber er kellnerte ja sehr gerne. Es war anstrengend aber gut die Arbeit. Er dachte immer mehr daran, wenn er wieder zu Hause in Hamburg ist, nach seiner Europareise, wollte er doch Kellner lernen. Eines Abends war es so weit. Der letzte Arbeitstag für Nils in Warschau. Er wollte wieder weiter ziehen. Und er verabschiedete sich bei Anuschka Und sagte zu ihr: " Viel Glück in der Liebe. Ich hoffe du hast schon den richtigen gefunden. Alles gute für dich und deinen Waldemar." Nils ging zum Bahnhof. Das erste mal alleine . Es kam keiner und winkte ihm nach. Aber er fand es trotzdem schön in Warschau. Von da aus fuhr er mit dem Zug zu seiner nächsten Station nämlich nach Vilnius in die Litauische Hauptstadt. Seine 14. Station auf seiner Europareise. Und am Bahnhof fand er ein Schild wie schon einmal auf seiner Reise. Dieses Mal stand auf dem Schild " Landschaftsgärtner gesucht." So etwas wollte Nils schon immer mal machen. Er schrieb sich die Adresse auf von der Firma und ging einfach drauf los. Er suchte nach der Straße, aber da konnte er lange suchen. Die Stadt war sehr groß, so dass er einen Passanten fragte nach der Firma. Und er hatte Glück. Wie immer auf dieser Reise war der Passant zufällig ein Angestellter dieser Firma. " Ich heiße Herbert. Ich arbeite für die Firma. Wir suchen dringend jemanden. Der Chef wird sich freuen." " Aber ich kann nur zwei Wochen bleiben," sagte Nils. " Ach das ist egal," erwiderte Herbert. " Wir brauchen unbedingt jemanden und wenn es auch nur für zwei Wochen ist. Komm mit, ich bringe dich zu unserer Firma und zu unserem Chef, dann kannst du gleich morgen anfangen, hoffe ich." Nils ging mit Herbert einfach mit und es dauerte nicht lange da waren sie schon bei der Firma angelangt.








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Herbert brachte Nils bis ins Büro, bis zu seinem Chef. " Das ist Herr Lange, unser Chef." Herbert ging aus dem Büro und ließ Nils alleine bei dem Chef der Firma. " Guten Tag," sagte Herr lange. " Was kann ich für sie tun?" " Guten Tag, Herr Lange. Ich habe ihr Schild am Bahnhof gelesen. Und ich suche Arbeit. Allerdings nur für zwei Wochen. Ich bin nur auf der Durchreise." Nils erzählte Herrn Lange seine Geschichte. Der staunte nicht schlecht. "Da haben sie sich ja schon ganz schön durchgeschlagen. Respekt. Dann wird ihnen das Arbeiten bei uns gut gefallen. Wir mähen Rasen und auch hecke schneiden. Alles was im Garten unserer Kunden gemacht werden muss. Meinen sie, sie können sich damit anfreunden. " Auf jeden Fall," sagte Nils. " Aber ich nehme kein Geld, aber ich brauche eine Unterkunft und auch Verpflegung. Ich meine etwas zu essen und zu trinken." Das ist kein Problem," sagte Herr Lange. Wir haben hinter unserem Büro ein kleines Zimmer mit einer Pritsche darin zum hinlegen. Wenn Ihnen das reicht." " Oh ja das ist okay. Und wie ist es mit dem essen und trinken." " Meine Frau kann ihnen etwas kochen oder Brote machen und sie können hier in meinem Büro essen, wenn sie wollen." " Das hört sich ganz gut an," sagte Nils. " Okay," sagte Herr Lange. Wollen sie gleich hier bleiben. Sie können hier schlafen und ich rufe meine Frau an, die bringt ihnen Schnittchen und im Kühlschrank steht etwas zu trinken für sie." "Okay, abgemacht," sagte Nils. Und Herr Lange und Nils gaben sich die Hände zum "Abschluss des mündlichen Vertrages." Nils ging in das Zimmer und ruhte sich etwas auf der Pritsche aus. Zwanzig Minuten später war die Frau von Herrn Lange mit Schnittchen da. Nils bedankte sich bei ihr. Ihm schmeckten die Brote sehr gut. Später ging Herr Lange aus dem Büro und fuhr nach Hause. Es wurde auf einmal ruhig hier bei Nils, aber Gott sein dank stand ein Fernseher bei Nils im Zimmer. Er stellte ihn sofort an. Das fand er besser als die Ruhe vorher. Nils verbrachte eine sehr erholsame Nacht. Als es morgen war stand Herr Lange und Herbert und noch zwei Kollegen vor dem Büro von Herrn Lange. Nils war schon vor der Tür und hatte gewartet. " Herbert, du nimmst heute Nils mit. Ihr müsst drei Gärten am Vormittag machen. Rasen mähen und Hecke schneiden. Hier hast du die Adressen Herbert. Schnapp dir den großen Transporter und vergesst den Rasenmäher nicht. Nils und Herbert packten sich zwei Rasenmäher vom Hof der Firma und luden sie auf den Transporter. Herbert fuhr los, nahm Nils mit und nach zahn Minuten Fahrt waren sie bei dem Kunden bei dem sie den Garten pflegen sollten. Sie schmissen die Rasenmäher an, die mit einem Benzingemisch liefen, und fingen an den Rasen zu mähen. Die Kunden waren schon älter und konnten nicht mehr selber mähen. Die beiden älteren Herrschaften schauten aber immer gerne den Leuten bei der Arbeit zu.








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Herbert kannte das ja schon, nur Nils fühlte sich etwas beobachtet. Aber so nach und nach gewöhnte er sich daran. Als die beiden die Rasenfläche, die nicht so klein war, nach einer Stunde fertig gemäht hatten, machten sie die Rasenmäher etwas sauber und Herbert fing an den frisch geschnittenen Rasen mit einer Harke zusammen zu harken. Nils fing an die Hecke mit einer elektrischen Heckenschere zu schneiden. Das Rasen mähen hatte schon gut geklappt und mit der Hecke kam Nils auch gut zu Recht. Herbert war auch mit Nils sehr zufrieden. Aber Nils merkte doch so langsam dass er körperliche Arbeit nicht so ganz gewachsen war. Er musste dann doch die eine oder andere kleine Pause machen. Aber trotzdem hatte er ein ganz schön hohes Arbeitspensum.  Herbert freute sich richtig über Nils. " Du machst das gut, Nils." " Ich gebe mein bestes. Aber meine Kondition ist nicht mehr so groß wie früher." " Ach das passt schon, Nils." Als die Hecke geschnitten war und der Rasen zusammen geharkt, fuhren die beiden zu der nächsten Arbeitstelle hin. Die beiden älteren Herrschaften waren übrigens sehr zufrieden mit der Arbeit und Herbert bekam ein kleines Trinkgeld für ihn und Nils. Er kaufte unterwegs dafür eine koffeinhaltige Limonade für die beiden. Nils bedankte sich dafür. Bei den nächsten Kunden war der Garten nicht ganz so groß wie vorher. Nils war erfreut darüber. Denn er war schon ganz schön erschöpft. Herbert war im Training so zu sagen und ihm ging es gut. Sie fingen sofort wieder an mit Rasen mähen. Dieses mal hatten sie keine Zuschauer bei ihrer Arbeit. Die Kunden waren beide Berufstätig und hatten auch keine Kinder. Dafür aber einen Hund, der im Zwinger herumkläffte. Und er hörte erst dann mit bellen auf als die beiden weiter fuhren zum nächsten Kunden. " Das ist aber ein nerviger Hund gewesen, Herbert." " Sei froh, dass er im Zwinger war. Hast du die große Dogge richtig gesehen. Bei Leibe kein Schosshund." " Da hast du Recht, Herbert. Übrigens es macht mir sehr viel Spaß mit dir zuarbeiten." Danke, Nils. Mir macht es auch viel Spaß. Ich bin froh dass du nun bei uns arbeitest. Leider nur zwei Wochen. Aber heute ist ja erst einmal der Anfang. Dein erster Arbeitstag." Auf der nächsten Arbeitstelle, bei den nächsten Kunden war es ein bisschen traurig, denn die Frau der Kunden musste ihren Mann pflegen und das rund um die Uhr. Sie war froh, das die Firma Lange ihr die Gartenarbeit abnahm. Herbert machte das sehr gerne und Nils auch. Sie mähten den Rasen und pflegten die Rabatten. Die Kunden hatten schöne Blumenrabatten. Nils schnitt ein paar Blumen ab und gab sie der Kundin in die Hände. Die freute sich sehr darüber und stellte sie gleich in eine Vase auf den Tisch im Schlafzimmer bei ihrem kranken Mann. Der freute sich riesig darüber. " Ganz toll Nils. Gute Idee. Das müssen wir viel öfter machen." " Die Zeit muss man sich einfach nehmen bei der Arbeit. Und Freude macht es für alle Beteiligten." "Wo du Recht hast, hast du Recht, Nils."








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Die beiden fuhren Freude strahlend in den wohl verdienten Feierabend.




. Als sie auf dem Firmengelände ankamen verabschiedete sich Herbert von Nils und fuhr nach Hause. Nils ging sofort in das Zimmer hinter dem Büro und legte sich etwas hin. Später kam Frau Lange und brachte Nils ein paar Schnittchen. Nils hatte richtig Hunger, das kam von dem Arbeiten an der frischen Luft. Er hatte auch ganz schön rangeklotzt heute. Vor allem war er so viel körperliche Arbeit nicht mehr gewöhnt. Deshalb ging er auch früh ins Bett. Am nächsten Morgen stand er früh auf und holte sich aus dem Kühlschrank eine Limonade. Frau Lange brachte ihm frische Brötchen und Marmelade. Auch einen Kaffee hatte sie dabei. Nils frühstückte in aller Ruhe. Als er fertig war mit essen ging er auf den kleinen Platz von der Firma. Dort warteten schon Herr Lange und Herbert auf Nils. Und dann sagte Herr Lange: " Ich habe schon gehört, Nils dass du gut arbeitest und vor allem mit Herz. Blumensträuße verschenken und so. Das finde ich einfach gut. Mach weiter so." Nils fühlte sich gut bei den positiven Worten des Chefs. Herbert lachte Nils an. Die beiden fuhren wieder zusammen los zu den nächsten Kunden. Nils war noch vom Vortag etwas erschöpft, aber das beste für einen Muskelkater ist Bewegung. Deshalb stürzten sich die beiden wieder voll in die Arbeit. Den ganzen Tag an der frischen Luft, wenn das nicht gesund ist , dann weiß ich es auch nicht mehr. Und sie mähten den Rasen bald um die Wette, aber immer noch sehr ordentlich und genau wie es sein musste. Nicht zu lang und nicht zu kurz geschnitten. bei diesem garten hatte Nils noch eine besondere Aufgabe. Der Besitzer des Gartens hatte blaue Weintrauben an einem Holzgestell, schon seit einigen Jahren. Und die Weindolden mussten abgeschnitten werden und in einer Plastikwanne, die sonst für Wäsche da war, gesammelt werden. Nils konnte sich den ganzen Vormittag dafür Zeit lassen, nur am Ende des Vormittags musste die Wanne eigentlich voll liegen mit Weintrauben. Aber das würde kein Problem sein für Nils. Er schnitt die Dolden mit einer Schere von dem Holzgestell ab und legte sie in die Wanne. Zwischendurch probierte er die Ein oder Andere Traube. Auch Herbert gab er ein paar Trauben zum Kosten. Die Weintrauben waren sehr lecker. Schön süß und ausgereift. Gegen Mittag war die große Wäschewanne voll mit Weintraubendolden. Der Besitzer machte immer Gelee daraus. Und zum Dank für das Pflücken bekam Nils und Herbert ein Glas Traubengelee vom Vorjahr. Die beiden freuten sich sehr darüber. Und in einem Garten waren sogar Erdbeeren und Brombeeren. Und der Besitzer war auch geberfreundlich. Jeder bekam eine tüte voll Erdbeeren und Brombeeren mit nach Hause. Herbert und auch Nils bedankten sich freundlich. Nach Feierabend aß Nils die Erdbeeren mit wohlwollen auf. Und die Brombeeren auch.








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Am nächsten morgen, als Frau Lange wieder Brötchen brachte, schmierte Nils sich ein Brötchen mit dem selbst gemachten Weintraubengelee. So etwas Gutes hatte er schon lange nicht mehr gegessen. Er genoss sein Frühstück bevor es wieder in die Arbeit ging. Ihm gefiel die Arbeit bei Firma Lange, aber es war auch sehr anstrengend für Nils. Und ein bisschen wollte er ja noch von Vilnius sehen. Deshalb fragte er Herbert ob er ihm etwas von dieser Stadt zeigen konnte. Herbert sagte sofort ja, denn er mochte Nils sehr gerne. Aber erst mussten sie noch ein bisschen arbeiten. In einem Garten standen drei große Äpfelbäume. Die Besitzer waren zu alt um noch auf Leitern die Äpfel von den Bäumen zu ernten. Die Bäume hingen voll mit Äpfel. Nils ging auf eine Holzleiter und pflückte die Äpfel aus der Krone des Apfelbaumes und Herbert war vom Boden aus mit einem Apfelpflücker zu Gange. Es dauerte eine ganze Zeit bis die beiden einen Baum leer gepflückt hatten. Und dann kamen noch zwei Bäume. Nils ging mit einem Eimer auf die Leiter in die er die Äpfel tat und den Eimer unten am Boden in eine große Gusswanne hinein legte. Aber eine Gusswanne reichte da nicht. Es warn mehrere Wannen. Viel Später als alle Äpfel von den drei Bäumen gepflückt waren, brachten die beiden die Äpfel zu einem Bauern der Apfelsaft und Most daraus machte. Die Besitzer der Äpfelbäume kriegten einen Gutschein über Apfelsaftkisten. Mit diesem Gutschein konnten sie bei dem Bauern, wo Nils und Herbert die Äpfel zum Saften gegeben haben, ganz viel Kästen Apfelsaft fast das ganze Jahr holen. Die Kunden waren sehr zufrieden mit Nils und Herbert, dass jeder von Ihnen eine Kiste Apfelsaft geschenkt bekamen. " Toll, sagte Nils. Ihr habt ja nette Kunden, Herbert." " Ja das haben wir." Am Abend nach dem Äpfel pflücken war Nils total erschöpft, aber er trank zufrieden eine Flasche Apfelsaft. Und er freute sich sehr darüber.


Nach Feierabend gingen Herbert und Nils in die Altstadt. Hebert wollte Nils seine schöne Heimatstadt einmal zeigen. In der Altstadt war sehr viel los. Die Leute saßen in den Cafés und genossen den schönen, sonnigen Tag. Auch Herbert und Nils setzten sich nach draußen vor ein Café und genossen das schöne Wetter. Sie bestellten sich beide ein Kännchen Kaffee, welches kurz nach der Bestellung schon auf ihrem Tisch stand. Sie unterhielten sich ein wenig über die Arbeit und beobachteten dabei die Leute die an ihrem Tisch, in der Altstadt, vorbei kamen. „ Das ist wirklich schöne Arbeit, die ihr da macht. Und man ist vor allem immer an der frischen Luft“ „ Schade, dass du bald wieder weiter willst, aber du willst dein Ziel ja auch erreichen. Du hast noch einige Länder und Städte vor dir liegen. Aber das schaffst du schon, Nils.“ Nils und Herbert blieben noch eine Weile vor dem Café sitzen bevor sie dann weiter durch die Altstadt und zu dem Tor der Morgenröte gingen. Das Tor der Morgenröte ist ein Tor das in die Stadtmauer eingelassen wurde. Wenn man die Treppe in dem Tor hoch geht ist eine schwarze Madonna, die Mutter Gottes, eine Ikone, dort aufgestellt worden. Nils war begeistert. Anschließend gingen sie noch einmal durch die Altstadt und schauten sich Schaufenster und auch die Leute an. Am Abend verabschiedete sich Herbert von Nils. Nils bedankte sich für die Stadtführung bei Herbert. Am nächsten Morgen trafen sie sich dann wieder auf der Arbeit. Rasen mähen, Hecke schneiden und noch vieles anderes.



























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Den ganzen Tag hatten sie wieder zu tun.

. Ein paar Tage blieb Nils noch in Vilnius. Dann verabschiedete er sich vor allem bei Herbert und bei dem Chef der Firma. Die nächste Station, die 15., war Riga, die Hauptstadt von Lettland. Hoch im Norden gelegen unter Estland und über Litauen. Hier oben ist man nah an der Ostsee. Nils fuhr mit dem Zug von Vilnius nach Riga. Dort angekommen ging er gleich an die Küste der Ostsee und heuerte an einem kleinen Fischerboot an. Auf dem Boot waren drei Fischer am arbeiten. Sie nahmen Nils herzlich auf. Und schon wieder hatte er eine Stelle. Wie gesagt er hatte sehr viel Glück auf seiner Reise. Das Boot wollte gerade in See stechen und Nils war mit an Bord. Als sie ein ganzes Stück auf der Ostsee waren stellte er sich den anderen drei Seemännern vor. " Ich heiße Nils und bin dankbar, dass ich bei Euch anheuern durfte." " Herzlich Willkommen sagte der Chef des Fischerbootes. Ich hoffe du kannst anpacken. Die Arbeit auf einem Fischerboot ist reine Knochenarbeit, aber es gibt auch Ruhephasen." " Ich kann gut mit anpacken, sagte Nils. Ich scheue keine Arbeit." " Na dann sind wir aber froh. Übrigens, sagte der Chef des Fischerbootes, ich heiße Knut und die anderen sind Tom und Gustav. Uns gibt es nur zu dritt. Den ganzen tag arbeiten wir zusammen und auch nach Feierabend mache wir viel zusammen. Zum Beispiel in unserer Stammkneipe Skat spielen. Kannst du Skat spielen, Nils?" " Ja ich kann Skat spielen. Und ich habe früher sogar ganz gerne Skat gespielt, auch in der Kneipe übrigens." " Na, das hört sich ja gut an," sagte Knut. Sie fuhren noch ein ganzes Stück auf dem Meer dahin bis sie schließlich ihre Netze auswarfen. Als die ersten Netze ausgeworfen waren fuhren sie weiter auf das Meer, und warfen dort noch einmal die Netze aus, die noch an Bord waren. Nun mussten sie darauf warten, dass die Strömung ihnen die Fische ins Netz trieben. Solange ließen sich die vier einen steife Brise um die Nase fegen. Drei Stunden lagen sie vor Anker. Langeweile machte sich trotzdem nicht breit. Sie flickten kaputte Netze an Bord. Und sangen Lieder dabei. Seemannslieder, na klar. Die Stimmung war gut an Bord und die vier lachten viel. Auf einmal schwenkte das Wetter um. Und auf hoher See kann so etwas schon mal gefährlich werden. Es zog ein Sturm auf. Es fing an zu regnen und der Wind frischte gefährlich auf. Die drei waren auf einem größeren Boot zwar, aber der alte Kahn schwankte schon stark hin und her. Die Wellen gingen höher in die Luft und fielen steil wieder ab. Da auf einmal hatten sie eine heftigen Seegang. " Wir müssen die Netze wieder einholen," sagte der Chef. Sie mussten ihren Fischfang abbrechen und die Netze viel zu früh wieder einholen. Nils hatte sich seinen ersten Arbeitstag auch anders vorgesellt. Doch plötzlich sah er wie Tom über Bord fiel. " Mann über Bord" schrie Nils. Er warf einen Rettungsreifen in die tobende See. Und sprang sofort hinterher. Tom konnte nicht schwimmen. Er hielt sich so gerade an der Wasseroberfläche. Nils kam ihm näher im Wasser und packte ihn am Arm. Tom wehrte sich mit allem was er hatte. Er hatte Angst unter zu gehen.






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Nils dreht ihm den Arm hinten auf den Rücken und schleppte Tom bis zum Boot ab. Dort zogen ihn Knut und Gustav herein und danach zogen sie Nils wieder an Bord. " Gott sei dank, sagte Knut. Ihr seid wieder in Sicherheit Jungs. Tom dankte Nils mindestens 10 Mal dass er ihn gerettet hatte vor dem Ertrinken. Die See war noch immer unruhig aber nicht mehr so rauh wie vorhin noch. " Die Netze holen wir schnell herein und dann nichts wie runter vom Wasser mit unserem Boot," sagte Knut.
 

Gott sei dank erreichten sie das Ufer ohne weitere Probleme. Sie zogen das Boot lieber ans Ufer und machten es fest. Die vier gingen in die Stammkneipe der Fischer und spielten ein bisschen Skat. Heute konnten sie nicht mehr auf Fischfang gehen. Aber gleich morgen früh wollten sie wieder in die See einstechen. Und das machten sie auch. Heute hatten sie besseres Wetter. Tom war ein bisschen vorsichtig an Bord. Schließlich war er ja über Bord gegangen am Tag zuvor. Heute blieben sie lange auf der Ostsee drauf. Und als sie wieder in den Hafen kamen hatten sie ordentlich geladen. Viele Fische hatten sie gefangen. Es war ein guter Tag für die Fischer. Jetzt mussten sie nur noch ihre Fische gut verkaufen. Aber das war kein Problem hier an der Ostsee. Hier gab es genug Fischhändler. Und so bekamen sie auch einen sehr guten Preis für ihre Fische. Die ganze Woche stachen sie in die See um Fische zu fangen. Und es war eine erfolgreiche Woche. Nils schien ihnen Glück zu bringen. Nicht nur, dass er selber Glück hatte, er steckte auch andere mit seinem eigenen Glück an. Und das brachte richtig Stimmung an Bord. Die vier Fischer hatten richtig Spaß am Fischfang. Auch Samstags fuhren sie hinaus. Aber am Sonntag war Wochenende für Alle. Nils schlief bei Knut mit in Riga. Die anderen beiden Tom und Gustav wohnten ein bisschen entfernt und fuhren mit ihren Autos nach Hause zu ihren Familien. Aber am Montag morgen waren sie wieder pünktlich am Boot um mit Nils und Knut wieder hinaus zum Fischen zu fahren. Nils war am Montag morgen noch etwas entkräftet von der für ihn harten Arbeitswoche, aber als er wieder auf See war und die Netze auswarf merkte er nichts mehr von der Anstrengung von vorheriger Woche. Es stimmte was Knut sagte, es war schwere Arbeit an Bord, aber Nils dachte daran, dass er bald weiter ziehen würde. Diese Woche noch dann würde er die nächste Station seiner Europareise antreten. Aber wenn es auch schwere Arbeit war, es machte ihm großen Spaß auf hoher See zu fischen. Und so verging die Woche relativ schnell für ihn. Und als die Woche dann wirklich vorbei war verabschiedete sich Nils von den drei Fischern. Tom bedankte sich und sagte zu Nils: " Ohne dich würde ich gar nicht mehr leben. Ich werde dich nie vergessen, Nils." " Macht es gut und bleibt schön gesund," sagte Nils zum Abschied. Und schon fuhr er weiter mit dem Zug von Riga in Lettland nach Tollinn zur Hauptstadt in Estland. Tollinn war eine Stadt die gegenüber von Helsinki lag, seine nächste Station. Aber erst einmal wollte er in Tollinn bleiben und hier arbeiten. Als Nils am Bahnhof in Tollinn ankam schaute er sich wie immer um am Bahnhof, ob irgendein Hinweis vorlag für eine Arbeit, die er machen konnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Er fand aber keinen Hinweis. Aber ganz in der Nähe hatte ein Zirkus seine Zelte aufgebaut. Da wollte er nach Arbeit fragen. Er ging in das Zirkuszelt, wo einige Künstler bei der Probe waren.  Nils ging auf den Mann zu, der wie ein Zirkusdirektor aussah. Er sprach ihn an: " Guter Mann sind sie hier der Chef." " Ja, der bin ich. Was kann ich für sie tun?" " Ich heiße Nils und reise durch Europa. Und ich halte in allen Hauptstädten an auf meiner reise und arbeite dort für meistens zwei Wochen und reise dann weiter." "Interessant. Jetzt lass mich mal raten. Du möchtest bei uns arbeiten, habe ich recht." Sie haben es erraten. Ich habe zu viel gesagt wahrscheinlich." " Ja, es war durchschaubar." " Und," sagt Nils. Haben sie Arbeit für mich." " Du hast Glück. Mir ist eben ein Dompteur krank geworden. Aber du brauchst Mut hast du den?" " Ich glaube es ist schon mutig, dass ich allein durch Europa fahre, finden sie nicht?" " Da hast du recht, aber bei der Nummer die hier auf dich wartet setzt noch einmal besonderen Mut voraus." " Jetzt möchte ich mal raten. Ich soll mit Löwen domptieren, stimmt es." "Woher wusstest du das. Ich habe wohl auch zu viel gesagt." " Genau." " Und traust du dir das zu." Na ja. Ich glaube schon. Ich habe so etwas noch nie gemacht, aber es hört sich spannend an. Courage habe ich. Kann ich denn vorher mit den Tieren üben." " Das musst du sogar, damit sie dich anerkennen als Oberlöwe so zu sagen. Erst wenn sie Respekt vor dir haben, kannst du die Löwen bändigen." "Das hört sich schwierig an." " Du darfst keine Angst haben oder zeigen, sonst zerfleischen sie dich.  Und aber erst wenn ich meine, dass du es schaffen kannst, dann darfst du mit den Löwen auftreten. Machen wir das so." "Okay so machen wir das." " Ich heiße übrigens Malte. Und am besten wir gehen gleich zu den Löwen, dass sie dich und du sie kennen lernen kannst." Nils ging mit Malte hinter das Zirkuszelt, wo die Käfige der Löwen waren. " Das sind ja imposante Tiere," sagte Nils zu Malte. " " Imposant, wild und immer hungrig und gefährlich. Von heute an fütterst du die Löwen. Sie müssen dich anerkennen, dann hast du bald das Vertrauen der Tiere. Nach zwei Tagen Fütterung durch dich wirst du das erste mal mit ihnen trainieren. Aber wenn ich merke dass du der Sache nicht gewachsen bist darfst du keine Vorstellung machen bei uns. Das ist dann auch nicht schlimm, aber wir versuchen es erst einmal mit dir. Entweder es klappt oder nicht. Aber ich bin derjenige der das Okay zu dem Auftritt gibt. Nicht du. Ich entscheide. Wir verstehen uns." "Ja ich habe es verstanden." " Und hast du noch Interesse an der Arbeit?" " Ja habe ich." Das habe ich mir gedacht. Du siehst nicht ängstlich aus. Aber ich entscheide ob du auftreten darfst. Vergiss das nicht. " " Alles klar. Aber eines bräuchte ich noch. Eine Unterkunft und etwas zum Essen für die nächsten zwei Wochen." " Du kannst bei mir im Wohnwagen schlafen. Und was zu essen und trinken kannst du jederzeit bekommen."

 

 

 

 

 

 

 

 

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" Das ist ja super. Besser geht es nicht. " " Bleib noch ein bisschen  bei den Löwen. Ihr müsst euch kennen lernen. Ich muss mich wieder um die restlichen Zirkusmitglieder kümmern." " Alles klar, sagte Nils. Malte ging zu seiner Verwandtschaft und kümmerte sich um die Akteure die, in der Zirkusmanege, alle übten was das Zeug hielt. Nils blieb eine ganze Zeit bei den Löwenkäfigen stehen  und sah sich die Tiere ganz genau an. Er hatte Respekt, aber keine Angst vor den Tieren. Aber sie waren ja auch alle in Käfigen eingesperrt. Aber er freute sich schon auf Morgen, wenn er das erste mal die Löwen füttern durfte. Die Nacht über schlief er eigentlich ganz gut in dem Wohnwagen von Malte. Aber er musste sich Watte in die Ohren stecken, denn Malte war ein lauter Schnarcher.  Am nächsten Morgen trafen sich alle zum Frühstücken in zwei dafür vorgesehenen Wohnwagen. Es hatte schon jemand Brötchen geholt und Kaffee war auch schon gekocht. Malte stellte Nils einigen Zirkuskindern vor. Die begrüßten Nils freundlich. Nach dem Frühstück ging Nils direkt zu den Löwen. Er schaute sie sich erst einmal richtig an. Es waren schon sehr große, schwere Tiere, so wie sie durch ihre Käfige hin und her gingen. Auf einmal brüllte ein Löwe los. Nils erschrak sich ein wenig und er dachte sich, der hat bestimmt Hunger. Nils holte Fleisch heran und schob die Fleischstücke mit einem Stab durch die Käfiggitter durch. Sofort nahmen sich die Löwen die Brocken. Sie hatten tatsächlich Hunger. Drei Mal am Tag wurde gefüttert. Nils hielt sich den ganzen Tag in der Nähe der Löwenkäfige auf. Er beobachtete ihr Verhalten. Malte schaute auch schon mal zwischendurch nach Nils und den Löwen. " Gefallen dir die Tiere," fragte Malte Nils. " Ja sehr. Sie sehen gefährlich aber auch wunderschön auf ihre Art aus. Es ist ein Nervenkitzel für mich mit ihnen arbeiten zu dürfen." " Das hört sich gut an," sagte Malte. Du hast den richtigen Respekt vor den Tieren aber ich glaube du hast keine Angst." " Nein Angst habe ich nicht direkt. Respekt ist das richtige Wort." Nils ließ die Löwen nicht aus den Augen, den ganzen Tag nicht. Und er fütterte sie immer pünktlich. Am Abend zur letzten Mahlzeit der Löwen war ihnen schon klar wer sie fütterte, der meinte es gut mit ihnen. Nils wurde immer ruhiger und die Löwen auch. Drei Tage ging das Füttern und das Beobachten weiter. Am vierten Tag baute Malte und Nils zusammen das Zelt um in einen großen Käfig für die Löwen, damit auch nichts passieren konnte und kein Löwe entwischen konnte. Nachdem sie den Metallzaun um die Manege gebaut hatten, wurden die Löwen hineingelassen. Sie gingen schnell aus ihren Käfigen durch einen Metallschlauch in die Käfigmanege hinein, wo in der Mitte Nils auf die Löwen wartete. Sie wurden einzeln hinein gelassen. Nils brauchte nicht viel machen erst einmal. Die Löwen gingen auf ihre Sitzblöcke, so wie sie es kannten. Als alle Löwen in der Manege waren knallte er seine Peitsche auf den Sandboden in der Manege und fing mit seiner Dressur an.

 

 

 

 

 

 

 

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Er ließ zuerst einen Löwen durch einen Ring springen. Es klappte sofort. Dann ließ er mit seiner Peitsche wedelnd in der Luft einen Löwen auf den Hinterbeinen durch die Manege durch gehen. Auch das klappte. Nils war etwas nervös aber Angst hatte er keine. Dann ließ er die Tiere sich treppenartig auf einem Gerüstteil aufbauen. So dass ein Löwe ganz oben auf dem Gerüst stand und die anderen darunter waren. Das klappte auch. Zum Schluss als Höhepunkt der Löwenshow sprangen alle  Löwen durch einen brennenden Reifen durch. Das war es. Als alle Löwen wieder aus der Manege und wieder in ihren Käfigen waren klatschte Malte lautstark Applaus. Nils war beruhigt, das Malte zufrieden war. "Wenn das Ganze das nächste mal wieder so klappt, dann kannst du gerne die Nummer machen vor Publikum. Aber nur, wenn es noch einmal so klappt." " Okay, sagte Nils. Eine Woche hatte er also noch Zeit sich mit den Tieren zu beschäftigen. Das müsste reichen, dachte Nils so bei sich. Und auch Malte war positiv gestimmt, dass es klappen würde. Nils war viel bei den Löwen. Er fütterte sie weiterhin und ließ auch keinen anderen diese Aufgabe machen. Es waren fünf Löwen. Die fraßen viel Fleisch. Nils musste ziemlich viel füttern. Die Tier hatten großen Hunger. Aber mehr als eine bestimmte Menge bekamen die Tiere nicht. Nils machte die Portionen etwas kleiner, und dafür konnte er mehrere kleine Portionen hingeben für die Löwen. Ein paar Tage später war Generalprobe und die klappte auch gut. Nun durfte er auftreten mit den Löwen vor Publikum. Nils freute sich schon darauf. Natürlich war die Löwendressur der Höhepunkt der Zirkusveranstaltung. Daher war er auch der letzte Künstler der auftrat an diesem Tag. Er konnte sich also die ganzen Vorführungen vorher sich anschauen. Das lenkte ein bisschen ab. Trotzdem war er nervös. Vor Publikum waren die Löwen vielleicht nervöser wie sonst. Aber auf darauf hatte er sich eingestellt. Endlich war es so weit. Seine zeit war da. Es gab erst eine kurze Pause für die Zuschauer, weil erst der Metallzaun um die Manege aufgebaut werden musste. Aber eine viertel Stunde später war alles gesichert, damit auch den Zuschauern nichts passieren konnte. Nils selber. Ja, da musste er jetzt durch. Es war so weit. Die Zuschauer hatten Platz genommen und die Löwenshow konnte beginnen. Als Nils die Manege betrat bekam er schon mal ein aufmunternden Applaus. Er verbeugte sich vor dem Publikum. Dann kamen die Löwen einzeln hinein in die Manege. Die Zuschauer klatschten als die Löwen hereinkamen uns Nils merkte sofort, dass die Löwen sehr nervös waren und auch gereizt. Wegen der ganzen Atmosphäre und das drum herum. Aber Nils machte seine Sache gut und zog sein Programm durch. Die Leute waren begeistert. Bald war er mit seinem Programm durch aber gerade als die letzten beiden Löwen durch den brennenden Ring springen sollten, griff plötzlich ein Löwe Nils an. Nils hatte das aber schon mit einem Auge beobachtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nils hob den Stock hoch und wehrte so den Angriff des Löwen ab. Als der noch einmal angreifen wollte knallte Nils vorher mit der Peitsche auf den Manegenboden und dass schien den Löwen nicht zu gefallen. Der Löwe stoppte und lief ein wenig in der Manege herum. Aber Nils wollte unbedingt noch, dass der Löwe durch den brennenden Reifen sprang und das schaffte Nils auch noch. Danach waren alle Löwen wieder in ihren Käfigen. Aber Nils wurde von den Leuten im Zirkuszelt gefeiert. " Das hast du gut gemacht , Nils. Du bist wirklich mutig." sagte Malte. Nils blieb noch ein paar Tage beim Zirkus und wollte dann weiter zu seiner nächsten Station in Europa nach Finnland. Die Hauptstadt Helsinki war sein nächster Aufenthaltsort. Er fuhr mit dem Schiff von Tallinn nach Helsinki. Er kam gesund und munter am Hafen in Helsinki an. Seine 17. Station in Europa. und hier in Helsinki fing er als Waldarbeiter an. Bäume fällen uns so weiter. Es war eine gefährliche Arbeit aber nicht mehr so gefährlich wie es früher einmal war. Er bediente einen Raupe, die mit allem ausgestattet war, was man für das Bäume fällen brauchte und noch darüber hinaus. Die Arbeit musste schnell gehen und deshalb war es auch eine harte Tätigkeit. Wenn er abends im Container im Wald übernachtete war er schon schwer geschafft und er schlief schnell ein. Und jeden Tag gab es viel zu tun. Es wurden viel Meter Holz am Tag gemacht. Aber viel mehr ist über diese Station nicht zu berichten. Nach zwei Wochen in der er viel Arbeit hatte war Finnland Geschichte geworden für Nils und er machte sich auf seine nächste Station bereit. Wieder fuhr er mit einer großen Fähre zu seiner nächsten Station nach, über die Ostsee nach Stockholm, die Hauptstadt von Schweden. Zwei Wochen wollte er auch hier bleiben. Und er schloss sich der städtischen Müllabfuhr an. Er wollte schon immer mal wissen wie die Arbeit bei der Müllabfuhr so war. Und Stockholm war eine sehr große Stadt, hier im Norden. Und bei der Müllabfuhr hatte man jeden tag etwas zu tun. Es war auch eine harte Arbeit. Aber Nils wollte einmal sehen wie hart die Arbeit wirklich war. Er stellte sich bei dem Chef der Müllabfuhr vor, Björn Lagerlöf. " Ich heiße Nils Hagen und möchte zwei Wochen bei Euch arbeiten." " Warum nur zwei Wochen," fragte Björn. " Ich bin nur auf der Durchreise. Ich war schon fast in allen Hauptstädten Europas. Aber meine Reise ist noch nicht ganz zu Ende. Ich möchte noch in ein paar Länder." " Ah, ha. Das gefällt mir. Wir haben genug Arbeit. Du kannst bei uns anfangen. Aber viel verdienen kannst du hier nicht bei der Müllabfuhr." " Darum geht es mir auch gar nicht. Ich bräuchte nur eine Unterkunft und etwas Verpflegung." "Das sollte kein Problem sein. Ich habe ein großes Haus indem ich alleine wohne. Meine Kinder sind schon erwachsen und wohnen woanders. Meine Frau ist leider schon verstorben. Deshalb habe ich genug Platz in meinem Haus. Und ich freue mich, wenn ich ein bisschen Gesellschaft habe."

 

 

 

 

 

 

 

 

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" Das finde ich gut," sagte Nils. " Kannst du gleich anfangen?" " Ja, gerne. Ein Wagen fährt gleich vom Hof. Da kannst du mitfahren. Der Kollege dort wird dich einweisen
 

." Helge hieß der Kollege der sehr freundlich und geschult Nils mit der Technik des Müllwagens vertraut machte. Er brauchte einfach nur die Mülltonnen auf den Greifer stellen und mit einem Knopfdruck hob sich die Tonnen nach oben und kippte den Müll in den Müllwagen, ein weiterer Knopfdruck und die Tonne kam wieder nach unten, wo Nils sie in Empfang nehmen konnte. Dann musste die Tonnen dort zurück gestellt werden wo sie vorher stand und schon ging es weiter zu den nächsten Tonnen. Als sie eine ganze Zeit gefahren sind sah Nils , als er wieder eine Tonnen in dem Müllwagen leeren wollte, eine Jungen hinter sich auf die Straße gehen. Nils guckte nach vorne und sah einen Wagen schnell von vorne ankommen. Der Junge konnte das Auto nicht sehen, weil es von der Gegenseite kam und der Müllwagen die Sicht zur Straße verdeckte. Nils sagte: " Junge bleib stehen, da kommt ein Auto von vorne." Der Junge schien Nils aber nicht zu hören und ging weiter. Sofort sprang Nils vom Müllwagen herunter und packte den Jungen am Arm und zog ihn zurück. Gerade rechtzeitig, denn der Wagen hätte womöglich den Jungen überfahren. Der Kollege hatte alles mitgekriegt. Der Junge hatte einen leichten Schock. Eine Frau kam angelaufen und nahm den Jungen in den Arm. Es war die Mutter des Jungen, die auch alles mit angesehen hatte. " Sie haben meinem Jungen das leben gerettet. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Vielen Dank dafür." Nils sagte nur: Das hätte doch jeder gemacht." " Nein nicht jeder hätte so schnell reagiert. Vielen Dank." Als die Mutter mit ihrem Jungen wieder ging sagte Helge zu Nils: " Die Frau hatte recht. Du hast schnell reagiert. Du hast den Jungen vor dem sicheren Tod gerettet. Du bist ein Held." Nils wusste nicht was er sagen sollte. Als der Müllwagen auf der Mülldeponie wieder ankam standen die ganzen Kollegen und klatschten Beifall für Nils. Helge hatte über Handy allen davon erzählt. Die Kollegen feierten ihren Helden Nils. Nun hatte Nils schon zum zweiten mal ein Leben gerettet auf seiner Europreise. So langsam wurde es wohl so etwas wie eine Aufgabe für Nils anderen Menschen Leben zu retten. Auf jeden Fall hatte er eine schöne Zeit bei der Müllabfuhr. Die Arbeit war hart aber schön an der frischen Luft. Und die Kollegen waren auch sehr nett. Alter Schwede und wie nett die waren. Aber auch diese zwei Wochen gingen schnell vorbei. Und es wurde Zeit weiter zu ziehen für Nils. Als nächstes Land wollte er Dänemark einen Besuch abstatten. In die Hauptstadt Kopenhagen fuhr er wieder mit einer Autofähre über die Ostsee bis nach Dänemark. Am Hafen angekommen orientierte er sich erst einmal. Er wusste wirklich nicht mehr was er wohl tun könnte. Er hatte auf seiner Reise schon so viel gemacht und er wollte auch trotzdem noch neue Sachen ausprobieren.

 

 

 

 

 

 

 

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In Kopenhagen müsste es doch noch etwas geben was er noch nicht gemacht hatte auf seiner Reise. Und er fand wieder eine Stelle bei der Stadt. Er durfte zwei Wochen mit arbeiten bei den Leuten die die Stadt so zu sagen sauber halten. Innenstadt und die Grünflächen sauber halten sprich die ganzen Sachen die die Leute so wegschmeißen wieder aufsammeln und entsorgen. Bäume stutzen, die Gräben in der Vorstadt ausmähen, die Mülleimer leeren, Grünflächen mähen. Am Hafen sauber machen. Es gab viel zu tun für Nils. Und es war eine sinnvolle Arbeit, die er da machte für die Öffentlichkeit. Zum Wohle der Allgemeinheit. Und so etwas gefiel Nils. Den Menschen einen Gefallen tun. Das war genau sein Motto. Und er fühlte sich wohl in Kopenhagen, so dass er zu seinen üblichen zwei Wochen noch eine dran hing. Die Arbeit sagte ihm sehr zu. Alles schön sauber halten. So wie es jeder mal zu Hause gelernt hatte. Zu Hause. So ein bisschen bekam er gerade Heimweh nach Hamburg. Das erste mal im Leben hatte er so etwas wie Heimatgefühle. Das kannte er bis jetzt noch nicht. Aber es war ein komisches Gefühl. Am liebsten wäre er in den nächsten Zug gestiegen und auf direktem Weg nach Hamburg zurück gefahren. Aber einige zeit dauerte es noch bis er sein Ziel erreicht hatte. Und er wollte das schaffen. Und er hatte einen starken Willen. Und wenn er sich einmal etwas vorgenommen hatte, dann zog er das auch durch. Also sagte er zu sich selber. Jetzt bist du schon weit gekommen, den Rest schaffst du auch noch. Und so ging er einfach wieder an die Arbeit und freute sich, dass er so viel für die Stadt und die Leute tun  konnte. Und weil es ihm so viel Spaß machte hier in Kopenhagen trennte er sich wirklich schweren Herzens von dieser Stadt und von den Kollegen. Das nächste Ziel war für Nils Budapest in Ungarn. Eine etwas weitere Fahrt von Kopenhagen nach Budapest. Aber Nils hatte sich auf seiner Reise etwas verirrt so zu sagen und hatte ein paar Länder liegen lassen, wo er nun noch mal hin musste. Also auf nach Budapest mit dem Zug. Und hier, wie sollte es auch anders sein, war er mit Pferden beschäftigt. Hier in der Puszta kein Wunder. Hier gibt es so viele Wildpferde. Er war auf einem Pferdehof beschäftigt, wo sie vor allem mit den Wildpferden einfangen und mit dem einreiten der Wildpferde zu tun hatten. Und Pferde eingeritten, dass hat Nils auch noch nicht gemacht. Er bringt das in Verbindung mit blauen Flecken. Und da sollte er ganz richtig mit liegen. Zumindest was ihn anbetraf. Seine Kollegen hatten weniger Mühe mit den Pferden. Aber Nils machte sich auch ganz gut. Er hatte wenigstens Talent sagten zumindest die Kollegen. Das war nun seine Beschäftigung für die nächsten zwei Wochen. Aber er musste sich auch so um die Pferde kümmern. Er musst sie wieder trocken reiben und striegeln. Er musste die Ställe ausmisten und säubern. Aber am meisten machte ihm das einreiten Spaß.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Und so schnell wie man sich das vorstellt geht das einreiten eines Wildpferdes nicht. Vor allem muss man es schaffen ihm das Zaumzeug umzulegen um den hals. Wenn man das geschafft hatte war man schon ziemlich weit. Aber es dauert ein wenig bis das Pferd vertrauen zu seinem Reiter bekommt. Da braucht man sehr viel Geduld mit sich und dem Pferd. Nils zählte anfangs mit wie oft sein Pferd ihn abgeworfen hat. Aber am Ende des Tages ist man sich nicht mehr so sicher wie oft es war. Und die blauen Flecke kann man auch bald nicht mehr zählen. Eine schöne Abwechslung ist es dann mal ein bereits eingerittenes Pferd zu reiten. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber man bekommt ein gutes Gefühl wieder zurück und kann dann besser mit den jungen Wildpferden umgehen. Bis so ein Wildpferd eingeritten ist, kann es schon einige Tage dauern. Und dann durfte er sogar einmal mit Wildpferde einfangen. Aber dazu braucht man schon sehr viel Geschick mit dem Lasso. Dazu musste er vorher üben mit dem Lasso auch richtig werfen zu können. Trockenübungen so zu sagen an einem Holzpferd. Er übte ein bis zwei Tage bis er das Lasso gut werfen konnte und dann durfte er mit kommen, in die Wildnis Ungarns, in die Puszta. Es machte ihm riesigen Spaß das Pferde einfangen. Er kam sich vor wie im Wilden Westen. In eine andere Zeit zurück versetzt. Und in eine fremde und wilde Gegend. Beim Reiten staubte es sehr doll, als er den Wildpferden hinterher ritt um sie einfangen zu können. Er sah bald nichts mehr beim Reiten und er musste sich sehr konzentrieren. Wenn er ein Pferd eingefangen hatte kam es auf einen Anhänger, wo es zur Pferdefarm gefahren wurde und dort in eine Koppel hinein gelassen wird. Nils hatte es geschafft drei Pferde einzufangen. Da hat ihn ganz schön geschlaucht. Und er durfte den nächsten tag etwas länger schlafen. Aber um 9 Uhr war die Nacht vorbei für ihn. Dann musste er wieder ran an die Arbeit. Heute erst einmal die Pferdeställe reinigen. Das machte ihm auch Freude, aber lieber ritt er Pferde ein. Das war eine große Herausforderung für ihn. Auch hier blieb er etwas länger in Budapest, weil ihm das Arbeiten mit den Pferden viel Spaß machte. Und die Cowboys, wie sie sich selber gerne nennen, sehr nett waren. Nils mochte diese, für ihn, ganz fremde Welt hier in Ungarn. Darum blieb er noch zwei weitere Wochen. Und ihm verging die Zeit viel zu schnell, aber er merkte auch wie seine Kräfte nachließen. So dass er nach den vier Wochen auf diesem Pferdehof, doch froh war , dass er weiter ziehen konnte. Er verabschiedete sich von Allen. Seine nächste Station war Rumänien und seine Hauptstadt Bukarest.

 

Seine 21. Station in Europa. Als er in die Stadt hinein geht ist es noch sehr früh am Morgen. Und was er sieht sind viele Fensterputzer, die die Fenster putzen auf Hochglanz, von den vielen Geschäften. Das wollte er auch mal probieren, dachte sich Nils. Er sprach einen von den Fensterputzern an.

 

 

 

 

 

 

 

 

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" Kann ich auch mal ein Fenster putzen?" " Warum möchtest du ein Fenster putzen." "Ich suche Arbeit," sagte Nils zu dem Mann. " Na gut, versuch es mal. Bin mal gespannt, wie das Fenster dann aussieht." Nils nahm sich den Abzieher und ein Handtuch und fing an das Fenster einzuschäumen. Dann nahm er den Abzieher und zog das überflüssige Wasser vorsichtig von der Scheibe herunter und ging mit einem Handtuch hinterher. " So fertig," sagte Nils. " Fertig?, fragte der Mann. Und die vielen Schlieren?" Erst jetzt sah Nils die Putzstreifen die am Fenster waren. " Da musst du wohl noch etwas üben," sagte der Mann. " Darf ich dich etwas begleiten?" " Von mir aus," sagte der Mann. Nils ging mit dem Mann von Schaufenster zu Schaufenster und guckte ihm über die Schulter, wie er das Fenster putzte. Als die beiden ein ganzes Stück weiter gegangen waren, sagte Nils zu dem Mann: " Kann ich es jetzt noch mal probieren?" " Okay." Nils nahm sich die Putzutensilien und versuchte das große Schaufenster zu putzen. " Fertig," sagte er dann wieder wie vorhin. Der Mann schaute und er staunte nicht schlecht. " Das hat du gut gemacht. Das ist fast perfekt. Auf jeden fall viel besser als vorhin. Noch ein paar Kniffe und du könntest mitgehen." " Könnte ich denn mitgehen und dir ein paar Schaufenster abnehmen?" " Warum eigentlich nicht," sagte der Mann. Viel Geld kann ich dir aber nicht geben." " Ich möchte gar kein Geld. Ich möchte nur für zwei Wochen Arbeit und für die zwei Wochen eine Unterkunft und etwas zu essen und trinken." "Aha, wie kommt denn so etwas. Bist du nur unterwegs?" " Ja, genau. ich bin schon seit einer ganzen Zeit auf einer Reise durch Europa. Und ich arbeite in den verschiedenen Ländern. Und dann ziehe ich weiter. Ich bin fast am Ziel." " Und wo ist dein Ziel?" " In Hamburg. Da wohne ich und lebe ich. Aber ich war schon in vielen Europäischen Ländern und habe dort gearbeitet." " Das hört sich gut an. Von mir aus kannst du mich bei der Arbeit unterstützen." " Das ist ja super. Und wo kann ich übernachten. Mein Cousin hat ein Hotel hier in der Nähe, den kann ich fragen ob er eine kleinen Bude hat für dich." Das wäre toll. Vielen dank, dass du es mit mir versuchst." Eine Reisenden den muss man doch unterstützen und wenn du bald am Ziel bist, dann sowieso." "Vielen dank. Ich heiße übrigens Nils." " Und ich heiße Adrian. Kannst du gleich anfangen? Ich habe viel zu tun heute. Ein Kollege ist krank." " Ja ich kann gleich anfangen." Adrian gab Nils einen Eimer voll Wasser und einen Abzieher und mehrere Handtücher in die Hand. "Geh du auf dieser Häuserseite und mach alle Schaufenster sauber, ich gehe auf der anderen Straßenseite. Okay." " Okay," sagte Nils. Nils versuchte mit Adrian mit zu kommen mit Fenster putzen, aber bald schon merkte er dass er nicht mehr mit kam und machte sein eigenes Tempo beim Fensterputzen. Aber er kam dann doch noch ziemlich voran, und als die Straße zu Ende war, war er auch heute fertig mit Fenster putzen.

 

 

 

 

 

 

 

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Zwei Stunden sind aber auch schon vergangen. Adrian sagte zu Nils. "Na wie war es. Wir haben es für heute geschafft." " Ich habe ganz schön lange Arme." " Das hatte ich auch im Anfang," sagte Adrian lächelnd. " Komm mit, Nils. Ich bringe dich zu meinem Cousin Karl. Dort kannst du bestimmt übernachten." Die beiden gingen zu einem Hotel in der Nähe. Karl war sofort bereit Nils ein Zimmer zu geben für 14 Tage. Nils ging erst einmal auf sein Zimmer und ruhte sich erst einmal auf dem Bett aus. Am nächsten Morgen ging er wieder mit Adrian Fenster putzen in der Einkaufsstraße von Bukarest. Als sie die Hälfte der Fenster geputzt hatten und Nils auf die andere Seite schaute, sah er Adrian am Boden liegen. Sofort lief er zu ihm und er merkte sofort, dass Adrian keine Luft bekam. Und Adrian hielt sich die Brust auf der linken Seite. Nils rief die 112 an. Gleich danach kam der Rettungswagen mit dem Notarztwagen hinterher. Nils hatte auch Karl bescheid gesagt, der am Unglücksort eintraf. Er begleitete Adrian ins Krankenhaus. Als er wieder im Hotel war bedankte er sich sofort bei Nils. "Mein Cousin hatte einen Schutzengel. Nämlich dich Nils." " Ich habe nur erste Hilfe geleistet." " Nur. Du hast ihm das Leben gerettet. Der Arzt hat gesagt dass Adrian einen Herzinfarkt hatte. Aber weil du so schnell reagiert hast ist es nicht ganz so schlimm. Er ist außer Lebensgefahr. Dank dir, Nils. Ich danke dir. Du kannst so lange bei mir wohnen wie du willst." " Danke, aber zwei Wochen reichen mir. Dann möchte ich weiter." "Adrian fragte mich noch, ob du die Fenster alleine geputzt kriegst?" " Das schaffe ich schon." Nils ging jeden Morgen ganz früh los um die Fenster zu putzen und nach Feierabend ging er mit Karl zum Krankenhaus und besuchte Adrian. Nils war froh, dass es ihm schon besser ging. Und Adrian sagte immer wieder " Mein Lebensretter". Als Adrian wieder gesund war, arbeiteten Nils und er wieder zusammen. Die ganzen letzte Woche, als Nils in Bukarest war, arbeitete er mit Adrian. Dann war die Zeit hier auch wieder vorbei. Adrian bedankte sich mehrmals noch einmal bei Nils für die schnelle Hilfe. Nils reiste weiter nach Bulgarien. Und zwar in die Hauptstadt Sofia. Nils war schon ein bisschen müde von den vielen Orten, die er schon gesehen hat. Aber er wusste dass seine Reise auch bald vorüber sein würde. Noch vier Stationen mit Sofia. Dann musste er noch nach Zypern, Malta und als letzte Station Irland. Und danach konnte er dann wieder nach Hamburg zurück. Er hatte schon ein bisschen Heimweh, dass gab er offen zu, aber nun würde er nicht aufgeben, so nah vor seinem Ziel. Und er war auch nicht der Typ der kurz vorher aufgeben will, aber es viel ihm schon sehr schwer, weiter zu ziehen. Es war eine anstrengende Reise aber auch sehr schön. Und was er alles erlebt hatte und wie viele Leute er kennen gelernt hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sofia war seine 22. Station. Und als er am Bahnhof ankam, sah er sich wie immer um ob er etwas erspähen konnte, was irgendetwas mit Arbeit zu tun hatte. Er fand ein Schild am Bahnhof an einer Litfasssäule hängen, wo darauf stand, Zeitungsverteiler gesucht. Er rief sofort vom Bahnhof aus bei der Nummer an. " Hallo. Hier spricht Nils Hagen. Ich wollte fragen ob ich bei Ihnen Zeitungen austragen kann. Aber ich kenne mich hier eigentlich gar nicht aus." Der Mann am anderen Ende der Telefonleitung sagte: " Das macht nichts. Wir haben Stadtkarten hier. Wenn sie sich damit auskennen, dann können auch sie austragen für uns." " Damit kenne ich mich aus." " Na dann. Kommen sie zu uns und wir besprechen alles weitere. Finden sie zu uns alleine." " Das müsste ich schaffen," sagte Nils. " Also dann bis gleich." Eine gute viertel Stunde später war Nils bei dem Zeitungsgebäude angekommen. Es war eine kleine Zeitung wie er später feststellte. Aber er bekam die Arbeit. Eine Unterkunft bekam er auch in dem Gebäude. Am nächsten Tag ging er nach unten in die Zentrale der Zeitung und er bekam eine Fahrrad wo die Zeitungen schon in Körben, die an dem Fahrrad befestigt waren. Vorne am Lenker war die Stadtkarte befestigt. So fuhr er also Zeitungen aus in Sofia. Fahrrad fahren machte er sowieso gerne. Und frische Luft hatte er auch den ganzen Tag. Aber es war ein ganz schön großes Gebiet, in dem er die Zeitungen verteilen musste. Für zwei Wochen hatten sie ihn eingeplant. Dann wollte er auch weiter ziehen. Es machte ihm aber sehr viel Spaß die Zeitungen auszutragen. Und es war eine Tageszeitung, so dass er jeden Tag zutun hatte in den zwei Wochen. Nach einer Woche kannte er schon einige Kunden, die die Tageszeitung von ihm gebracht kriegten. Als er eines morgens an einem Haus war und die Zeitung zu stellte hörte er ein Stöhnen. Er wusste, dass hier eine hochschwangere Frau wohnte, die aber sonst niemanden hatte. Die Frau schrie fast. Er schlug die Fensterscheibe im Erdgeschoss ein und verschaffte sich zu der Wohnung Zugang. Als er die Frau sah lag sie stöhnend am Boden. Sofort rief er einen Krankenwagen. Aber die Frau schrei: " Das Baby kommt schon. Und als der Krankenwagen endlich eintraf saß die Frau mit ihrem kleinen Baby in einem Sessel. Nils saß schweißtriefend daneben und sagte nur. "Alles klar. Ich kann nicht mehr" Sofort wusste der Notarzt was passiert war. Nils hatte das erste mal in seinem Leben Geburtshilfe geleistet. Die Frau war überglücklich das nichts passiert war. Ihr nicht und auch dem Sohn nicht. Es war eine Junge und ihn wollte sie Nils taufen lassen. Nils war sehr stolz, dass die Frau ihrem Kind seinen Namen geben wollte. Nils blieb bis zur Taufe. Danach war diese Station auch schon wieder beendet. Und er fuhr zu seiner nächsten Station nach Zypern bzw. er fuhr mit dem Schiff. Bis zur Hauptstadt von Zypern nach Nikosia.  Seine 23 . Station. Zypern ist eine schöne Insel.


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Es war eine lange Schiffsfahrt auf dem Mittelmeer. Eine Willkommende Abwechslung für Nils.  Er hatte mal vor längerer Zeit einen DLRG Schwimmpass gemacht mit bestandener Prüfung. Daher wollte er versuchen als Rettungsschwimmer am Strand zu arbeiten. Und wie er sich schon gedacht hatte, fand er einen DLRG Aussichtsturm am Strand. Er rief zu dem Mann, der oben auf dem Stand saß: " Braucht ihr noch Leute bei Euch in der Lebensrettung?" Nils hatte wie immer Glück. Ein Mann der DLRG ist krank geworden. " Du kannst gleich anfangen wenn du willst. Wie heißt du. " Ich heiße Nils." " Und ich heiße Vasily. Komm setz dich gleich neben mich." Nils stieg die Stufen hoch auf die Aufsichtsplattform. Sie gaben sich beide die Hand zur Begrüßung. Nils fragte nach einer Unterkunft. Er erzählte Vasily, wo er schon überall gewesen ist. Der staunte nicht schlecht. Dann sagte Vasily: " Du kannst bei mir übernachten. Ich wohne alleine. Bin Junggeselle." Die beiden saßen nun jeden Tag am Meer. Sie saßen zusammen auf der Plattform und beobachteten was sich auf dem Wasser tat. Aber es war keine Gefahr in Sicht. Alles war ruhig. So machte die Arbeit Spaß. In der Sonnen sitzen und die Leute beim Schwimmen beobachten. Aber wenn es mal ernst werden würde, mussten sie zur Stelle sein. Also waren sie immer auf der Hut. Nils gefiel der Job sehr gut. Nach Feierabend ging er selber ins Meer zum Schwimmen. Das Wasser war klar und warm. Eine schöne blaue Färbung. Er blieb noch etwa eine halbe Stunde am Strand. Dann ging er mit Vasily zu m Haus von Vasily. Das Haus lag nicht weit vom Meer. Vom Balkon aus konnten sie auf das Meer schauen. Die beiden saßen meist den ganzen Abend auf dem Balkon. Und sie unterhielten sich viel. Nils erzählte von Hamburg aber auch von seiner Reise durch Europa. Vasily konnte gar nicht recht glauben das Nils schon so viele Stationen hinter sich gebracht hatte. Aber ihn Nikosia hielt es ihn nicht lange. Zwei Wochen dann ging es wieder weiter. Und es passierte auch nicht viel in Nikosia. Es ist eine schöne Insel ja, aber ich glaube Nils wollte schnell die letzten Stationen hinter sich bringen. Deshalb verabschiedete sich Nils auch relativ schnell bei Vasily und seine Reise ging weiter. Der nächste Zwischenstopp war Malta. Mit dem Schiff wieder über das Mittelmeer nach Valletta, der Hauptstadt von Malta. Hier suchte er sich einen nützlichen Job. Er meldete sich beim Roten Kreuz und er half bei Wohnungsauflösungen. Alte Möbel schmissen sie auf einen Container und wenn die Möbel noch etwas taugten dann bekamen das arme Menschen in ihre Wohnungen. Das war sehr sozial von Nils. Aber auch in Malta gab es sonst nichts mehr zu berichten. Er machte seine Arbeit so zwei Wochen ungefähr und dann machte er sich auf seine letzte Station, seine 25. Und das war das letzte Land dass er bereiste. Und dieses land war Irland.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Er hatte eine weite Reise bis Dublin von Malta aus. Aber er kam gut an in Irland. Und er suchte sich dort eine Arbeit die dort weit verbreitet war. Er hütete Schafe. Eine große Schafherde musste er mit einem Schäfer zusammen betreuen oder hüten wie man besser sagt. Das gefiel ihm sehr gut so dass er drei Wochen bei der Herde war. Dann hatte er aber genug von der Ferne und er machte sich auf den Heimweg nach Hamburg. Als er aber zu Hause an kam war kein großer Empfang für ihn. Es war so, als wäre er gar nicht weg gewesen. Aber er hatte so viel erlebt auf seiner Reise durch Europa, dass konnte ihm keiner mehr nehmen. Er hat Land und Leute kennen gelernt. Ein halbes Jahr war er wieder zu Hause dann zog es ihn wieder weiter. Er war halt ein richtiger Abenteurer. Aber irgendwie landete er wieder in Paris. Dort im Eifelturm hat es ihm am Besten gefallen. Und er lernte Kellner in Frankreich und lernte auf der Arbeit eine hübsche Französin kennen. Die beiden heirateten zwei Jahre nach dem sie sich kenne gelernt hatte. Zwei Kinder hatten sie später. Nils blieb bis zur Rente Kellner im Eifelturm in Paris. Und seiner Frau und seinen Kindern erzählte er später viel von seiner großen Reise durch Europa ohne Geld. Und so wurde der ewig reisende Nils Hagen aus Hamburg doch noch sesshaft und zwar in Paris an der Seine. Und das war die Geschichte " Ohne Geld durch Europa."