Sonntag, 11. Mai 2014

Karriere um jeden Preis




" Herzlichen Glückwunsch zum Geschäftsführer, Herr Bokel." Hätten Blicke töten können, Detlef Bokel wäre auf der Stelle tot gewesen, so hatte sein Freund Horst in angeguckt. Als Horst Wagner hörte, dass sein Freund Detlef zum Geschäftsführer ernannt worden ist und nicht er, brach für ihn eine Welt zusammen.Viel zu sehr hat er sich darauf versteift, dass er diesen Posten erhalten würde. Die beiden sind die besten Freunde, aber ab heute hat die Freundschaft einen Knacks bekommen, zumidest aus der Sicht von Horst Wagner.
Detlef Bokel ist ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer, und hätte ihm jemand gesagt, dass das Fahrradfahren noch Lebensgefährlich für ihn werden würde, er hätte den Menschen für verrückt erklärt. Detlef fährt wirklich sehr viel mit seinem Fahrrad, er hat schon überlegt sein Auto abzumelden, doch wenn größere Einkäufe gemacht werden müssen, ist er immer noch froh, dass er sein Auto noch hat. Selbst die fünf Kilometer zur Arbeit fährt er morgens früh und auch abends spät mit dem Fahrrad. Er fährt auch in der Freizeit des Öfteren mit seinem Drahtesel einige Fahrradtouren. Das einzige was ihn nach einer Fahrradtour oder nach der Arbeit ärgert ist, dass er zum Schluss immer steil bergauf fahren muss, da er am Berge wohnt. Morgens früh freute er sich natürlich über die abschüssige Fahrt, aber gerade, wenn er kaputt aus der Firma kommt, macht es ihm doch immer große Mühe den Berg zu erklimmen.
Horst hat sich überlegt, wie er sich an Detlef rächen könnte. Er soll sich den Hals brechen, dachte Horst.
Ich glaube ich werde beim nächsten Besuch bei Detlef ein bisschen in seiner Garage herumschnüffeln. Noch an dem selben Abend besuchte Horst seinen Freund. " Hallo Detlef, wie gehts? Ich wollte dir als aller erster zu deinem neuen Posten gratulieren." " Danke. ich kann auch das Geld, das ich jetzt mehr verdiene, ganz gut gebrauchen." " Wer könnte das nicht, aber jedem das Seine." sagte Horst. " Komm lass uns ein bisschen feiern."
Die beiden setzten sich ins Wohnzimmer und nach kurzer Zeit werden beide lustig, da sie schon etliche Biere getrunken haben. Aber Detlef ist schon viel besoffener als Horst, denn jedes mal, wenn Detlef Nachschub holt, gießt Horst seinem Freund in das halb volle Bierglas einen Schnaps. Als Detlef schließlich voll betrunken in seinem Sessel einschlief, geht Horst in die Garage und schaut sich das fahrrad von Detlef einmal ganz genau an und verlässt anschließend das Haus und geht nach Hause.
Als Detlef am nächsten Morgen aufwacht, weiß er erst gar nicht was los ist.
Sein Kopf brummt, und als er auf die Uhr guckt, kriegt er einen Schrecken. In einer viertel Stunde muss er in der Firma sein, keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück wie er es sonst immer macht. Er wäscht sich nur schnell, zieht sich um, denn er hatte ja noch die Sachen von gestern an. Und geht dann in die Garage. Er schwingt sich auf sein Fahrrad und fährt los. Als er fast unten an der Strasse ankommt, will er bremsen.
Wie oft hat er schon gedacht, wenn bei dieser abschüssigen Fahrt einmal die Bremsen versagen, dann bist du erledigt. Auf einmal merkt er, dass der Ersntfall eingetreten ist. Er zieht an den Bremsen, aber weder die Vorder- noch die Hinterbremse packt. Sein Fahrrad wird immer schneller, er versucht noch abzuspringen, aber er ist zu schnell unterwegs. Er fährt mit voller Wucht auf eine Hauswand zu. Detlef Bokel ist sofort tot. Als die Kollegen in der Firma von seinem tödlichen Unfall erfahren, sagt Horst Wagner: " Ich habe ihm immer gesagt, er soll sein Fahrrad besser den Berg runter schieben, das ist viel zu gefährlich.Aber wer konnte schomn ahnen...." Horst war es, der die Nacht vorher in der Garage von Detles Fahrrad die Bremsen manipuliert hatte. Jetzt würde er den Posten des Geschäftsführers bekommen, aber zu welchem Preis.
























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