Die falsche Position

Udo ist ein klassischer Linksaussen, und ein mäßiger Stürmer. Seine Flanken kommen meistens nicht an. Deshalb ist er meistens auch Reservespieler. Er ist noch nicht lange beim Fußball, er kommt aus der Leichtathletik. Dort war Udo erfolgreicher. Sein Vater, selbst Trainer einer Mannschaft, hat ihn persönlich zum Fussball geholt. Udo war schon ein bisschen sauer, weil er nicht so oft spielen durfte. Aber sein Vater beruhigte ihn immer damit, dass es schon werden würde. Je länger du dabei bist, desto besser wirst du und wirst dann auch spielen. Udo wäre lieber bei der Leichtathletik geblieben. Aber sei es drum. Udo ist auch sehr ehrgeizig und er würde es schon zum Stammspieler schaffen. Aber obwohl er fleißig trainierte, wurde er nicht besser. Seine Flanken, die für einen Linksaußen wichtig sind, weil der Mittelstürmer damit gefüttert wird, wurden nicht besser. Udo trainierte mehr als jeder andere Spieler in der Mannschaft doch er steigerte sich nicht.
Als aber einmal der rechtsaussen verletzt ausfiel, nach einem Foul, wurde Udo ins spiel hinein genommen als Rechtsaussen. Erst versuchte er es mit dem linken Fuss, aber je länger er im Spiel war, versuchte es Udo plötzlich mit dem rechten Fuss Flanken zu schlagen. Und siehe da, das klappte viel besser, als mit dem linken Fuss. Nachdem er so, die eine odedr andere Flanke geschlagen hatte, viel auch auf einmal ein Tor durch den Mittelstürmer, der sich dann auch bei Udo bedankte. So kam es durch Zufall heraus, dass Udo eigentlich einen stärkeren rechten Fuss besitzt. Der Trainer stellte ihn das nächste Spiel wieder auf. Und zwar von Anfang an, und siehe da Udo spielte einen Traumfussball. Der Trainer nahm ihn auf in die Stammelf und alle waren verdutzt, dass es niemandem aufgefallen war, dass Udo einen besseren rechten Fuss hatte als einen linken Fuss. Die ganze Saison spielte er mit der Mannschaft als Rechtsaussen so erfolgreich, dass er nicht nur Torflanken schoss, sondern auch selber noch zehn Tore in der Rücksaison geschossen hatte. Und als Krönung von allem, wurde seine Mannschaft auch noch am ende der Saison noch erster in der Tabelle und gewann daher die Meisterschaft. Udo war überglücklich, und er dachte nie wieder an Leichtathletik.